[Einleitung]
Da werden Träume an Tausend und eine Nacht wach. Wir sehnen uns in den Gedanken nach wunderschönen persischen Frauen und Gewändern, mystischen Gerüchen, fiesen Kalifen und einer Welt, in der noch mehr fantastisches möglich erscheint, als im täglichen Alltagstrott hier und heute. Wenn es der Film schafft, diese Gedanken bei der Ansicht zu versprühen, dann waren Regisseur Mike Newell und Team erfolgreich. Boaz Yakin, Doug Miro und Carlo Bernard arbeiteten das Drehbuch nach einer Vorlage von Jordan Mechner, der auch die Inhalte der Videospiele verantwortete. In den führenden Rollen des Abenteuer-Films sehen wir Jake Gyllenhaal, Alfred Molina, Gemma Arterton sowie Ben Kingsley. „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ (Originaltitel: Prince of Persia: The Sands of Time) liegt uns in Form eines Downloads aus dem iTunes Store vor.
[Inhalt]
Persien im 6. Jahrhundert. Als das Schicksal den charismatischen Draufgänger Prinz Dastan (Jake Gyllenhaal) und die bildschöne, selbstbewusste Prinzessin Tamina (Gemma Arterton) zusammenführt, fällt Dastan ein einzigartiger Dolch in die Hände. Dieser birgt den magischen Sand der Zeit, der es seinem Besitzer ermöglicht die Zeit zurückzudrehen und somit die Welt zu beherrschen. Gemeinsam setzen Dastan und Tamina alles daran diesen geheimnisvollen Schatz vor dunklen Mächten und skrupellosen Killern in Sicherheit zu bringen und überwinden dabei die Grenzen der Zeit…
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
Visuelle Effekte, wie beispielsweise jeder Einsatz des Sandes der Zeit, sind ausgesprochen hochwertig gelungen und befinden sich komplett auf der Höhe der Zeit. Auch geben die Kostüme und Masken kaum Anlass zur Kritik, da hier ebenfalls ganz offensichtlich nicht gespart wurde. Die Sets, wenn sie nicht durch den Computer entstanden, sind gut gewählt und überzeugen, da sie den – aus westlicher Perspektive und Wahrnehmung – persischen und fernöstlichen Charme des Orients gut einfangen und transportieren. Als eine der letzten Zutaten des Gebräus aus einer Videospiel-Vorlage, ist das Schauspieler-Ensemble zu nennen. Es setzt sich im Grunde genommen aus zwei Personen zusammen, die sich maßgeblich die Aufmerksamkeit des Publikums erarbeiten.
Erstgenannter ist Sir Ben Kingsley. Niemand weniger als ein Oscar-prämierter und hochkarätiger Schauspieler, der durch seine intensiven Darstellungen und seine Vielseitigkeit beliebt und sehr bekannt sowie erfolgreich ist. Sein Talent kann er auch hier gut einsetzen, allerdings bleibt uns die von ihm dargestellte Figur Tiefe und Charakterzeichnung schuldig. Als zweitgenannter befindet sich Jake Gyllenhaal in der Besetzungsliste, er spielt den abenteuerlich-dynamischen Prinzen, der seine Ehre wiederherstellen und das Reich seines Vaters retten muss. Der junge US-amerikanische Darsteller überzeugte mich erstmals vollends in „Donnie Darko“. Dort gab es eine Charakterrolle zu portraitieren, hier hingegen eher ein recht zweidimensionales Figurenset, dessen Anforderungen er ebenfalls gut erfüllt.
[Technik]
Wir bekommen den Download-Titel „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ wahlweise im High Definition oder Standard Definition-Format vor die Augen, je nach getroffener Auswahl. Die uns vorliegende HD Fassung beinhaltet einen hochwertigen 1080p-Transfer in voller Auflösung mit sichtbaren Vorteilen von der ersten Minuten Laufzeit an (2.40:1). Alle Bilder, unabhängig ob Innen- oder Außenaufnahmen, weisen einen sehr hohen Schärfegrad und einen ebenfalls hohen Kontrast an den Tag. Alle gebotenen Farben sind hoher Intensität, wirken plastisch in der Kombination miteinander und erwecken die Handlungsorte zum Leben. Aufgrund des hohen Tempos sowie dem action-geladenen Verlauf, gehören rasche Kamerabewegungen sowie zügige Schnitte zum Programm. Jenen Anforderungen kann der Transfer sehr gut stand halten und durch seine gelungene Bildruhe und der hohen Sauberkeit gibt es kaum Anlass zur negativen Kritik.
Beziehen wir uns auf den Ton, so kommen zwei Soundtracks zur Bewertung: ein englischsprachiger und deutschsprachiger Dolby Digital 5.1-Mehrkanalton. Da dieser Titel ordentlich Action und eine hohe Dynamik aufweist, schraubt dies auch die Erwartungen an den Sound nach oben. Immer wieder geben sich ruhigere Momente und Situationen voller Action ein Wechselspiel. Dieses Stelldichein aus hohem Abwechslungsreichtum und Wiedergabequalität gefällt von Beginn an und trägt einen gewichtigen Anteil der Atmosphäre. Denn Stimmung entsteht keinesfalls nur durch die visuellen Reize, sondern oftmals sehr stark auch über die Musik und die Geräuschkulisse. Beide letztgenannten Faktoren leisten gute Arbeit in diesem Fall. Räumlich in der Wirkung, rausch- und ansonsten auch fehlerfrei in der Ausspielung. „Prince of Persia“ liefert das, was man als moderner Filmfreund erwartet.
[Fazit]
Was bleibt am Ende zur zweiten Verfilmung einer Videospiel-Vorlage zu schreiben? Kann die Umsetzung auf das Filmmedium begeistern und unterhalten, denn darum geht es ja? Die Antwort lautet ja. Selbstverständlich gilt es die Handwerkskunst sowie den Unterhaltswert als Kombination zu betrachten. Hierzu bleibt festzuhalten, dass dieser rund 116minutenlange Film keinesfalls ganz großes Kino mit Tiefsinn und Anspruch darstellt, sondern eher typische Hollywood-Popcorn-Unterhaltung bietet. Viele bereits abgenutzt und weniger einfallsreiche Elemente kommen hier auch zutage, allerdings hat der Titel einen hohen Charme, der vieles wettmacht. Da stört es auch kaum, dass das Ende und der Verlauf ein wenig vorhersehbar sind. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, der Titel ist seit Mai 2010 im iTunes Store zu einem Preis von rund 11,- Euro online als Download erhältlich.
Andre Schnack, 10.01.2012
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