Princess Leia Slave – Attakus Star Wars Classic Collection

Lesedauer: 4 Minuten

[Einleitung]
Kann man bei einer Filmreihe, die bereits vor 43 Jahren im Kino begann eigentlich noch „spoilern“, oder ist dies nicht der Fall, da Figuren, Erzählung und eingesetzte Technologie von dazumal mittlerweile als Pop-Kultur und Kino-Geschichte gelten? Meine Meinung richtet sich auf letztgenannte Perspektive und Prinzessin Leia – Schwester von Luke – ist weltbekannt, keine Frage. Die als Leia Amidala Skywalker gebotene Prinzessin und Führungsmitglied der Rebellen, bzw. Neuen Republik, ist eine der frühen weiblichen Schlüsselfiguren aus dem „Krieg der Sterne“-Universum, heutzutage besser bekannt als alles, was unter „Star Wars“ läuft. Die französische Attakus Collection widmete sich bereits Anfang der 2000er Jahre mit viel Liebe und handwerklicher Kunst den Star Wars-Charakteren und veröffentlichte nach und nach im Rahmen ihrer Attakus Star Wars Classic Collection wunderschöne Figuren im Maßstab 1:5 (aka 1/5). Darunter auch das Modell „Princess Leia Slave“.

Hintergrund
Betrachtet mach das Motiv der Figur ganz allein für sich, so stellt sich vielleicht bei dem einen oder anderen unweigerlich die Frage, warum man Leia in dieser eher unerfreulichen Lage als Figur wählte. Ihre Pose ist wenig erfreulich, sitzend und nur wenig bekleidet, offensichtlich wenig freiwillig dort, wo sie zu sein scheint. Und genau hier kommt ein nicht unwesentlicher Faktor hinzu. Denn Leia ist in dieser mir vorliegenden Fassung zwar eine einzelne und auch alleinstehende Figur, allerdings ist sie in genau in diesem Format ebenfalls Bestandteil eines Dioramas, welches sich aus den Figuren Jabba the Hut, Salacious Crumb, der Hookah Pipe sowie eben Leia zusammensetzt.

Doch zurück zur einzelnen, vorliegenden Figur, Leia. Anders als viele Figuren der Attakus Classic Collection gestaltet sich diese Pose und ihre Ausrüstung als wenig wehrhaft. Tragen Chewbacca noch Armbrust und Han Solo seinen Blaster sowie Luke ein Lichtschwert, so hat Leia keine nennenswerten Accessoires bei sich, eher Schmuck an sich. Darunter auch ein Halsreif, an dem eine Kette befestigt werden kann. Daher eben auch der Name, denn Leia sehen wir hier in einer Szene aus „Die Rückkehr der Jedi Ritter“, direkt aus Jabbas Palast. Jeder, der die Star Wars-Filme kennt, wird sich auch an diese Szene erinnern. Denn sie ist verknüpft mit vielen weiteren Schlüsselfiguren, darunter Jabba The Hutt, Han Solo in Carbonite sowie Salacious Crumb, dem kleinen Widerling.

[Gedanken & Kommentar]
Fotografien sind aufgenommen mit einem iPhone 12 Pro Max innerhalb eines mit LED gefluteten Lichtzeltes mit hellgrauem Hintergrund.

Als großer Fan der Attakus Classic Collection konnte ich mir diese Figur 20 Jahren nach der Veröffentlichung über eine eBay-Auktion erwerben. In der heutigen Zeit, in der ein jeder sein eigenes kleines Studio daheim inklusive 3-D Drucker einrichten kann, erscheint die angewandte Technologie ebenfalls „klassisch“. Wurde diese Figur, wie viele andere von Attakus ebenfalls, aus kalt gegossenem Porzellan hergestellt, so bestehen viele heutige Figuren aus anderen Zusammensetzungen (Resin) und werden auch gänzlich anders hergestellt. Ebenfalls fällt die Bemalung der Figur hier ins Auge, denn sie ist echte Pinsel-Handarbeit. Eine Anwendung von Airbrush-Technologie ist nicht durchgeführt worden, dennoch ist das Ergebnis extrem hochwertig und fein.

So viel zum ersten Eindruck. Beim zweiten Blick fällt ebenfalls auf, eine weitere Besonderheit dieser Figur, die Bodenplatte und Leia sind nicht miteinander verbunden. Wir können die Figur inklusive Kissen frei auf der Basis bewegen. Selbstverständlich hat das den guten Effekt, dass das vorgenannte Diorama nach eigenem Belieben angeordnet werden kann. Lea kann somit auch andernorts Platz finden und auf ihren drei unterschiedlich eingefärbten Kissen sitzen. Einen echten Nachteil sehe ich darin nicht. Apropos Nachteil. Wir zu einem Aspekt, der vielleicht für etwas Diskussion sorgen könnte…

Szenerie, Pose, Outfit – all das lässt keinen Zweifel daran, um wen es sich hier handelt. Beäugen wir jedoch das Gesicht genauer, so fällt rasch ins Auge, dass die hübsche Dame gar nicht so viel Ähnlichkeit mit der Vorlage, dem Vorbild Carrie Frances Fisher, aufzuweisen hat. Somit wissen wir zwar, um wen es sich handelt, der Wiedererkennungswert ist hoch, doch liegt dies am gesamten optischen Antlitz und nicht an der Abbildungsgenauigkeit des Gesichts. Schlimm ist es nicht, denn die Details der Figur sind alle samt sehr gut gelungen. Nicht nur vom Material her, sondern ebenfalls von der Bemalung, der Wirkung und der Haptik, wenn man die Figur einmal in den eigenen Händen hält.

[Fazit]
Dieses aus Kunstharz bestehende Meisterstück ist rund 20,5cm hoch: 18cm Figur plus 2,5cm Sockel). Der Grundriss der Basis liegt bei rund 25x20cm in Ovalform. Basis und Figur sind gute 2kg schwer und wirken massiv und sehr hochwertig. Mein hier im Arbeitszimmer stehendes Exemplar wurde 2001 veröffentlicht und trägt die laufende Nummer 0010 der Limitierung auf weltweit 1.500 Exemplare. Ob es nun die kleinen Details sind, wie Leia’s Ohrringe, oder aber das gesamte harmonisch und schlüssig wirkende Antlitz, diese Figur ist ein echter Hingucker und macht durch und durch eine gute Figur. Wer sich diese Figur in die eigene Sammlung holen möchte, muss mit einem recht hohen finanziellen Aufwand rechnen. Dafür kann man sich dann auch sicher sein, dass die Figur noch jahrelang prächtig aussehen wird (bei entsprechender Behandlung und Pflege).

Andre Schnack, 02.06.2021

Figur/Inhalt:★★★★★☆ 
Qualität★★★★★☆ 
Preis★★★★☆☆ 
Sammlerwert★★★★☆☆ 

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