Rambo: Last Blood

Action/Adventure/Thriller
Action/Adventure/Thriller

[Einleitung]
Wenn man nicht grad Gouverneur eines großen US-Staates wird, dann bleibt man zumindest ebenfalls nicht tot-zu-kriegen, wie man zu schrieben pflegt. Die Rede ist von Sylvester Stallone, der nun mit zarten 74 jungen Lenzen noch einmal kurz dem Rambo mimt. Richtig gelesen, der Beinahe-Rentner macht in „Rambo: Last Blood“ vielleicht das zu Ende, was 1982 mit „First Blood“ begann. Neben Sylvester Stallone sehen wir Sergio Peris-Mencheta, Adriana Barraza, Oscar Jaenada und weitere vor der Kamera. Das Drehbuch schrieb Mr. Stallone mit Matthew Cirulnick zusammen. Ich konnte mir diese Standard Definition DVD-Version des Films genauer anschauen und berichte über den Ausflug im hohen Alter – und definitiv keine Kaffee-Fahrt…

Inhalt
John Rambo (Sylvester Stallone) hat viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen – nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Kriegsveteran inzwischen auf einer abgelegenen Farm in Arizona. Doch der einstige Elitekämpfer kommt nicht zur Ruhe. Als die Enkelin seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza) verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze nach Mexiko. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber. Die vielen Jahre im Kampf mögen Rambo gezeichnet haben, aber sie haben ihn nicht weniger gefährlich gemacht.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Erst gar nicht viel Zeit ist vergangen, auch wenn es wieder viel zu schnell ging, da fertigte ich einen Review nach meinem Kino-Gang an. Dieser Review ist datiert vom 9. Dezember 2019, was nun einige Wochen her ist. Die Meinung darin, vor allem im Kommentar abgefasst und enthalten, hat sich seither jedoch nicht derart verändert, als das ein erneutes Formulieren notwendig wäre oder ich gar das Gefühl erhalte, dass es mir in den Fingerspitzen kribbelt, so dass ich meine gereifte Meinung (tolle Formulierung, oder?) erneut niederschreiben kann. All das ist hier nicht der Fall, so dass wir den Text von Anfang Dezember lesen:

Alle Kriege kommen in ihm hoch, der letzte jedoch kam zu ihm nach Hause. Es war ein kämpferisches, rastloses Leben. Doch nun ist Schluss, der Vorhang fällt. Rache war selten so martialisch, wie sie von John Rambo ausgeht, der doch eigentlich nur spielen will. Ach, nein, er will ruhen, seine geschändete Seele baumeln und einfach mal alle fünf’e grade sein lassen will. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Im Ergebnis ist es schlimmer denn nimmer, der Krieg kommt praktisch nach Hause. Rambo macht das, was Donald Trump versprochen hat: er räumt irgendwie an der Grenze zu Mexico auf. Doch ganz ohne dabei selbst korrupt zu sein, oder? Schließlich tötet er doch nur „die Bösen“.

Und selbst der Tatsache, dass das Konzept Rambo heute nicht mehr in die Welt passt, trotzt der stahlharte Mann. Kurzerhand ins gefährliche Mexiko verlegt nimmt der Film einige zeitgenössische Themen auf, vermeidet jedoch politische Anspielungen und sucht sein Heil in der One-Men-Army Rambo, der hier mit der erfinderischen Raffinesse eines MacGyver’s todbringende Waffen und Fallen schraubt. Gepaart mit dem „Heimspiel“-Faktor geht es den Mafiosi hier im wahrsten Sinne des Wortes an den Kragen…

Einige sagen, der moderne Rambo heisst heute Equalizer. Doch der geht sehr fein mit dem um, was grad in der Umgebung ist und vollführt damit wahrhaftige Meisterleistungen der Assassine-Kunst. Rambo, das Original, ist da anders. Auch selbst im hohen Rentenalter schöpft der wirklich jeden Buchstaben des Wortes Martialisch aus. Wir sehen hier keinen Mann dabei, wie er sich etwas schlaues ausdenkt, sondern einen, der Abzüge zieht, Knöpfe drückt, Macheten schwingt und nicht mit verbissener Mine geizt.

Ganz toll: es ist nicht nur ein (letzter) Auftritt John Rambo’s, nein, es ist auch eine Hommage an den Schauspieler Sylvester Stallone und ein ganzes Genre. Mir gefiel Sonnenuntergang am Ende und die so typischen Klänge des Rambo-Music-Scores. Beinahe bekam ich feuchte Augen.

I’m gonna tear you apart. – John Rambo

[Technik]
Haben wir es mit einem tolleren Transfer zu tun, als es einem subjektiv im Kino vorkam? Ich finde schon, wenn gleich wir es nur mit einem Standard Definition-Transfer zu tun bekommen. Jener befindet sich im Ratio 2.40:1 auf dem Datenträger, was dem Original entspricht. „Rambo: Last Blood“ ist nochmal etwas von dem, was damals vor allem den ersten Film so einzigartig machte. Alles in allem habe ich kaum etwas an den Darbietungen auszusetzen. Alle Aufnahmen befinden sich in einer angenehmen Qualität auf der Disc. Rambo, der V. ist dunkel, oftmals eher diffus und hin und wieder wenig klar in seiner Wiedergabe. Die staubigen Gefilde werden dann doch noch zum positiven Effekt. Die Kompression arbeitet sauber.

Bei Rambo gibt es ja wohl einen satten Ton, oder wie? So sollte es sein und so ist es auch. Abgelegt ist er im guten alten Dolby Digital 5.1-Ton, da weiß man, was man hat. Eine ganze Vielzahl an Geräuschen, Effekten und Tönen die nicht allgegenwärtig sind, kommen hier aus dem angeschlossenen Surround-Sound System. Es knallt, bricht, knackt, explodiert, wummt, ächzt und stöhnt, sowie jammert aus den Lautsprechern, so dass uns klar wird, dass Rambo in der Nähe sein muss. Das Aufgebot ist technologisch betrachtet in Ordnung und in Sachen Raumklang eine wahre Freude, vor allem gegen Ende der Laufzeit.

[Fazit]
Erscheint in drei Tagen, am 31. Januar 2020 zu einem Preis von rund 15,- Euro für diese Standard Definition-DVD. Wer auch nur irgendwie mal Gefallen an Werken von oder und mit Stallone hatte, der wird auch hier an die guten Momente erinnert und mit einigen tollen Szenen mit Rentner-Stallone belohnt. Richtig gut ist jedoch nicht nur, dass die Altersfreigabe bei ab 18 Jahren liegt und der 97minutenlange Film nicht viel Blatt vor den Mund nimmt – im übertragenen Sinne zu verstehen. Die Extras…

  • Drawing Last Blood (New Blood, Something to Fight For, Heaven Above – Hell Below, Forged in Hellfire, Nothing is Over)
  • From First Note to Last Blood

… machen keinen sonderlich umfangreichen Eindruck, denn handelt es sich doch um gerade einmal 2 Spiegelstriche in der Aufzählung. Doch inhaltlich ist eines mit dabei und die 63 Minuten an Extras-Spieldauer mit Informationsfülle haben es doch noch einmal positiv in sich. Kurz und knapp, mir gefiel „Rambo: Last Blood“, obwohl es vielleicht gar nicht „last“ ist.

Andre Schnack, 28.01.2020

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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