[Einleitung]
Was für ein Titel. „Raum“ – wörtlich übersetzt ergibt es den Originaltitel: Room. Hier der Name eines Films, eines Dramas mit kanadischer und irischer Herkunft. 2015 erschuf Regisseur Lenny Abrahamson nach einem Drehbuch von Emma Donoghue, die ebenfalls die Romanvorlage hierzu schrieb. In den führenden Rollen sind zu sehen: Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen, William H. Macy, Sean Bridgers und weitere. Das sind doch schon einmal vielversprechende Namen, natürlich ohne Garantie, das dabei auch ein guter Film herauskommt. Immerhin zählen Stimmung und natürlich die Erzählung mindestens ebenso viel. Diese High Definition Blu-ray Disc kommt von Universal und bietet hoffentlich genau Raum für Lob.
[Inhalt]
Der fünfjährige Jack lebt mit seiner Mutter in dem fensterlosen Raum, in dem er geboren wurde. Er ahnt nicht, dass es eine Welt außerhalb dieser 9m² gibt. Bis zu dem Tag, an dem seine Ma einen riskanten Fluchtplan schmiedet und es den beiden gelingt, aus ihrem Gefängnis zu entkommen. Doch die Welt draußen ist fremd, und nicht nur der kleine Jack muss sich an sein neues Leben und die Freiheit gewöhnen…
„Raum“ ist ein herzerschütterndes Drama um Mut, Freiheit und grenzenlose Mutterliebe. Ein außergewöhnlicher Film, der tief unter die Haut geht.
(Quelle: Universal Pictures Germany)
[Kommentar]
Das ist kein leichter Tobak. Wenn man „Raum“ auf sich einlässt, dann wirkt der Film auch sehr intensiv auf einen. Und doch schaut er von außen und nur kurz betrachtete Filmproduktion eher unscheinbar, gar unauffällig und einfach gehalten in der Ausführung der Handwerkskunst. Doch das ist anders, wenn man „Raum“ an sich heran lässt. Denn dann verbrennt man sich an einigen Punkten an schwierigen Themen und ihren weitreichenden Folgen und Konsequenzen. „Raum“ zeigt uns einen sehr abweichenden Ansatz von der Norm heraus betrachtet.
Die Themen dabei sind umfassend, da es mit Isolation und sozialem Zusammensein zu tun hat. Es geht um jede Form von Langzeit-Gefangenheit. „Raum“ ist grandios erzählt, dabei sehr einfach in der Darstellung, tief in der Wirkung und hochkomplex von den anthropologischen Gesichtspunkten her. Darstellerisch top besetzt und gut gespielt, spannend erzählt und in seiner Wirkung oftmals sehr real wirkend und beängstigend. Nicht zu hart erzählt, wenngleich vor einem solchen Hintergrund, bietet „Raum“ auch hin und wieder etwas Leichtigkeit, was dem Film sehr gut steht.
[Technik]
High Definition aus einem großen Studio und einem bewährten Vertriebskanal. All das spricht irgendwie auch für eine adäquate technische Darbietung, sollte man meinen. Und doch wird man hin und wieder enttäuscht. Hier nicht. Und das hat zwei Gründe. Zum einen lässt der 2.40:1-Transfer in 1080p keinerlei technische Fehler zu. Alles wirkt so, wie es sein sollte. Zum anderen liegt es and der Wirkung und den mit dem Inhalt verbundenen Erwartungshaltungen. Denn die farbliche Ausgestaltung kommt der Ausleuchtung zugute, alles passt gut zueinander. Rauschen oder Verunreinigungen gibt es nicht.
„Raum“ hat einen sehr eigenen Kontext, der meist nichts mit freie Weite zu tun hat. Für Filme, die sich gerne viel Zeit mit Innenaufnahmen nehmen, ist das ein um so wichtigerer Punkt von der gesamten technischen Leistung her betrachtet. „Raum“ gibt Laut durch DTS Digital Surround 5.1-Sound in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Polnisch. DTS-HD Master Audio 5.1-Ton hingegen gibt es ausschließlich im englischsprachigen Original. Macht ja nichts, denn viel ist hier auch sehr leise, in „Raum“. So gibt es oftmals Passagen, wo nicht einmal die Musik derart präsent ist, wie es die Wirkung von Beklommenheit sein kann. Technisch soweit gut in der Wirkung, solide im Sattel.
[Fazit]
Mit „Raum“ gelang den Filmemachern ein guter Film, keine Frage. Er wirkt etwas befremdlich und nicht als die Unterhaltung, die man sich für einen lockeren Abend vorstellt. Sei es drum. Es gibt als erstes Extra die Untertitel zu nennen. Denn sie sind optional auszuwählen und in gleich 12 verschiedenen Sprachen vorhanden. Das ist viel. Viel erfreulicher jedoch noch ist die Tatsache, dass wir es mit zusätzlichen Materialien zu tun bekommen, die sich aus dem folgenden zusammensetzen:
- Audiokommentar zum Film
- Das Making Of von „Raum“
- 3,5 x 3,5 (Featurette)
- Die Nachbildung von „Raum“
Der Film hat ohne die Extras eine Spieldauer von rund 118 Minuten. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren. Inhalt, Technik, Ausstattung – alles scheint hier derart zu sein, als das man eine klare Empfehlung aussprechen kann. Doch muss man sich eben auch sicher sein, dass dies kein Gute-Laune-Film ist und der Inhalt eben auch tragische Elemente enthalten kann. Universal machte gute Arbeit. Wer sich dieses interessante und stimmungsvolle Stück ansehen mag, los.
Andre Schnack, 01.09.2016
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