[Einleitung]
Mit guten Dokumentationen bekommt man mich immer ins Heimkino, wenngleich diese Art der Unterhaltung nicht immer gleichermaßen für gute technische Werte bei der Umsetzung spricht. „Reisen durch die Zeit“ widmet sich einem spannenden Thema, welches sogar ein wenig Abstraktionsvermögen des Betrachters fordert. Immerhin geht es hier um eine mehrere hundert Millionen Jahre alte Geschichte, nämlich um jene unseres Planeten, der Erde. Wir konnten zusehen, wie Gletscher wandern, Gebirge entstehen und welchen Einfluss dies alles auf das Leben unsere Welt hat. Das Stück entstand unter der Regie von Adam White und Sara Ford. Christian Brückner spricht die deutsche Fassung.
[Inhalt]
Episode 1: Geschichte der Erde
Für die meisten von uns scheint die Welt ein beständiger Ort zu sein – doch die Realität sieht anders aus. Tag für Tag verändert sich das Gesicht unseres Planeten ein klein wenig. Komprimiert man Jahrtausende zu Sekunden, erscheint die Welt in einem völlig neuen Licht. Kräfte, die außerhalb unserer alltäglichen Wahrnehmung wirken, werden plötzlich sichtbar. Marine Fossilien auf der Spitze des Mount Everest erzählen die Geschichte der Entstehung des höchsten Gebirges der Welt.
Episode 2: Geschichte des Lebens
Warum werden Lebewesen unterschiedlich alt, wieso wandern Karibus tausende Kilometer durch lebensfeindliche Tundra, wieso verbringt eine Zikadenart 17 Jahre im Erdboden, bevor sie schlüpft? Hinter all diesen Phänomenen verbirgt sich die Macht der Zeit.
Bonusepisode: Wettlauf gegen die Uhr
Zeit diktiert unser Leben. Die Erfindung der Uhr hat unsere Welt verändert, sie hat unser Leben zu einem Wettlauf mit der Zeit werden lassen. Stunden, Minuten, Sekunden, alles, was wir tun, erledigen wir in immer höherer Geschwindigkeit. Zunehmend empfinden wir Zeit als eine Last, wir haben nie genug von ihr und versuchen alles erdenkliche, um Zeit zu gewinnen. Wir haben unsere innere Uhr mit Hilfe der Elektrizität ausgetrichst und die Nacht zum Tag gemacht. Wir Menschen führen ein Leben auf der Überholspur.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Das Konzept ist simpel: Verständnis durch Visualisieren. Es wird veranschaulicht, was ein Mensch aufgrund seiner Lebensspanne nicht in der Lage ist vollumfänglich zu verstehen. Denn tausende von Jahren sind für das Leben unseres Planeten nur kurze Augenblicke, Momentaufnahmen, die aus paradisischen Verhältnissen wüste Regionen Formen kann. Momente, denen alle Lebewesen auf der Erde nahezu chancenlos ausgesetzt sind. Das Wandern, bzw. Fließen eines Gletschers oder das Austrocknen wirtlicher Gebiete zu Wüstenregionen veranschaulicht diese Sendung durch den Zeitraffer ausgesprochen gut. Es entstehen Aufnahmen, untermauert von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Informationen, die den Zuschauer in ihren Bann ziehen. Viele der teils atemberaubenden Momente sind unterlegt von wunderbar passenden musikalischen Einsätzen. Die Kombination aus Bildern, Informationen und Musik geben eine tolle wenngleich mir zu kurze Dokumentation in zwei Teilen ab.
[Technik]
Der anamorphe Breitbild-Transfer erfolgt mittels 1.78:1-Abtastung. Wir erhalten überwiegend sehr gut ausgeleuchtete und helle 16:9-Aufnahmen vor die Augen. Über die farbenfrohen Darstellungen freuen wir uns ebenfalls, denn ein gelungener, ausgewogener und auch harmonischer Kontrast begleitet den Ablauf. Eine Verunreinigung in der 35. Minute ist keiner Erwähnung wert, doch ansonsten gibt es auch praktisch nichts, was sonst an Störungen aufzuzeigen wäre. Auch die Kompression verrichtet einen guten Dienst. Für die Kantenschärfe gibt es keinen Applaus, sie geht in Ordnung.
Wir gestehen: viel tonale Höchstleistung gibt es hier nicht. Die Stimme Christian Brückners ist zwar stets klar und verständlich im Klang, dafür jedoch auch sehr bezogen auf die Lautsprecher-Front. Ohnehin spielt sich dort der größte Teil des Sounds ab. Stimmig gibt sich die musikalische Begleitung des Dolby Digital 2.0-Tons. Untertitel sind nicht vorzufinden. Wer darüber hinwegsehen kann, der wird zufrieden sein.
[Fazit]
Wer etwas über unsere Planeten lernen möchte, verstehen will, warum das Antlitz der Erde so aussieht wie es aussieht und dabei auch noch gut unterhalten werden mag, der sollte sich diese Sendung nicht entgehen lassen. Sie lehrt einige interessante Aspekte und stellt dar, welche großen Veränderungen sich Tag für Tag, Millimeter für Millimeter anbahnen, ohne das wir es bewusst wahrnehmen (können). Auf der knappen Laufzeit von rund jeweils 45 Minuten beweisen BBC und Discovery Channel, dass sie gute Sendungen fertigen können. polyband brachte uns am 24. März 2010 die Dokumentation in einem Amaray Case auf einer DVD 9 zu rund 10,- Euro in den Handel. Als Extra gibt es sogar noch eine weitere Sendung zu ebenfalls einer Dreiviertelstunde enthalten. FSK: Infoprogramm.
Andre Schnack, 12.04.2010
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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