[Einleitung]
„Requiem for the American Dream“ widmet sich einem globalen, umfassenden Thema, und zwar unserer gesellschaftlichen Evolution. Am Beispiel des Gedanken des Amerikanischen Traums nähert sich der Intellektuelle Noam Chomsky einem Thema, das uns alle betrifft. Als Streaming Artikel aus dem Netflix Angebot konnte ich diese 2015 produzierte US-amerikanische Dokumentation genauer anschauen. Ich war sehr gespannt und widmete mich diesem Titel mit viel Interesse. Nicht nur auf Grund meiner Liebe zu guten Dokumentationen, sondern auch vor dem Hintergrund meines Interesses an globalen Zusammenhängen. Regie führten Peter D. Hutchison, Kelly Nyks und Jared P. Scott nach einem Drehbuch, an dem ebenfalls alle mitwirkten.
[Inhalt]
Wir haben es hier mit einem Diskurs über Themen zu tun, die jeden betreffen. Noam Chomsky übermittelt uns mit dieser Sendung seine Sicht über das, was die globale wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Seine Theorie darüber, wie es dazu kommen konnte, dass zunehmend immer weniger Menschen einflussreicher und finanzstärker werden, auf der anderen Seite jedoch das soziale Gleichgewicht kippt. Welche politischen Absichten hinter diesen Entwicklungen stehen und wozu das in der Zukunft führen kann, sind einige der Aspekte, die hier behandelt werden.
[Kommentar]
„Requiem for the American Dream“ erinnerte mich rein von seiner Struktur her an „The Fog of War“, da es dort ebenfalls um einen durch Kapitel oder Regeln gegliederten Inhalt ging. Doch der Fokus liegt hier keinesfalls auf der Psychologie kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Menschen, sondern vielmehr auf den bestmöglichen Grundsätzen einer funktionierenden Gesellschaft, wirtschaftlich, sozial und politisch betrachtet. Das wir heute in einer Welt leben, in der die Grundlagen funktionierender Zivilgesellschaften ständigen Angriffen ausgesetzt sind, wird einem nur selten selbst bewusst. Solidarität passt eben nicht zum Kapitalismus, wie wir ihn erleben, wenn es denn ein reiner Kapitalismus wäre – denn das ist er nicht. Das muss man sich verdeutlichen und schon sieht man eine Menge, was diese These bestätigt.
Herrn Chomsky gelingt es plastisch, mit verständlichen Worten, untermauert von simplen und anschaulichen Beispielen aufzuzeigen, woran unser System krankt und warum es bei steigenden Gewinnen der Konzernen, einem medizinischen anhaltendem Fortschritt, trotzdem nicht gelingt diese Benefits einer breiten Masse an Menschen zugänglich zu machen. „Requiem for the American Dream“ ist gestalterisch prächtig gelungen. Die Stimme von Herrn Chomsky wird unterlegt von lokalisierten Lettern, oftmals sehen wir ihn, die übrige Zeit viele Archivaufnahmen, einige Diagramme und andere Inhalte, die zum Inhalt passen und die Aussagen unterstreichen.
[Technik]
Ein von Beginn an überzeugender 16:9-Transfer schmückt das Produkt-Design dieses Streaming-Titels. Das Wiedergabegerät erhält eine Fütterung sauberer Daten, soweit dies eben quellenseitig bedingt wohl möglich war. So kommen neben den vielen Interview-Aufnahmen vor allem Archivmaterialien zum Einsatz. Und auf diese Qualität kann nur entgegnet werden, dass es solche Aufnahmen praktisch bisher nicht in HD gibt. Viele Amateurquellen und Mitschnitte verdeutlichen die gesprochenen Worte. Dabei ist ihre technische Wiedergabegüte als Teil ihres Charmes zu sehen. Der Film weist somit schlussendlich die Wirkung einer gelungenen TV-Sendung auf. Das ist keinesfalls schlecht vor dem Hintergrund, was wir hier alles innerhalb der Sendung an Gütegraden vorfinden. Die Kompression arbeitet sauber.
Überwiegend erklingt die recht beruhigend wirkende und angenehm tiefe Stimme von Noam Chomsky aus den Lautsprechern. Sie ist irgendwie sehr angenehm und ruhig dafür, dass wir hier Inhalte vermittelt bekommen, über die man sich sehr stark aufregen kann und sollte, wenn man dann den Gedanken folgen kann und diese Perspektive auch einzunehmen vermag. „Requiem for the American Dream“ benötigt keine nennenswerten akustischen Leistungen, immerhin ist es primär ein Monolog, der von zeitgenössischen und passenden Inhalten und etwas Akustik begleitet wird. Action oder andere Quellen für einen direktional verlaufenden Surround-Sound sind eigentlich gar nicht vorhanden. Der gesprochene Ton ist somit Englisch, die Untertitel Deutsch.
[Fazit]
Ich liebe solche Filme. Es ist zum einen meine Faszination für Leute, die etwas mehr Verstand haben als andere und Dinge und Muster erkennen, wo andere wie ein Schwein ins Uhrwerk schauen. Mich fasziniert dies. Doch auch der Themenkomplex einer Gesellschaft, wirtschaftlich sowie aus zivilen und sozialspezifischen Blickwinkeln betrachtet, löst starkes Interesse bei mir aus. „Requiem for the American Dream“ besitzt eine knappe Laufzeit von rund 72 Minuten. Sie gerinnen sehr rasch. Der Titel erscheint hier in Form eines Streaming Angebots des Anbieters Netflix. Andere Medien, wie DVD oder Blu-ray, scheinen den Titel noch nicht anzubieten. Eine Altersfreigabe konnte ich nicht ausmachen.
Andre Schnack, 17.05.2016
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