[Einleitung]
Mit der „Resident Evil“-Filmreihe entstand ein Franchise, dessen Erfolg auch nach zig Filmen noch ungebrochen erscheint. Praktisch wie eine Art „The Fast and the Furious“-Erfolg, nur ohne Autos und dafür mit Horden an Zombies. „Resident Evil“ startete mit dem ersten Film 2002 und nahm sich den vermeintlich letzten Film 2016 vor. Nun haben wir 2022 und es erscheint mit „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ von Regisseur Johannes Roberts ein Reboot der Serie. Vor der Kamera sehen wir Darsteller Kaya Scodelario, Hannah John-Kamen, Robbie Amell, Tom Hopper, Avan Jogia und weitere. Diese Standard Definition-DVD Veröffentlichung des Film erscheint aus dem Angebot von Constantin Film im Vertrieb von Universal Pictures.
[Kommentar]
All das, was wir hier zu Gesicht bekommen, haben wir so oder besser bereits schon einmal gesehen, wage ich zu behaupten. Diese Annahme keimte bei mir bereits nach den ersten Minuten auf, bestätigte sich schlussendlich leider gen Ende des Films deutlich. Die Figuren, so einfach gehalten, dass sie auch zurück zur Vorlage, ins Videospiel, dürfen. Die gesamte Story, von ihren Zeitsprüngen bis hin zu den vorhersehbaren Handlungsabläufen. Das Drehbuch scheint nicht mehr hergeben zu wollen, vielleicht ist der Stoff allmählich auch erschöpft.
Einige Elemente haben eine gewisse Neuigkeit in sich, alles in allem hingegen ist das gesamte Paket nur dürftig inszeniert. Klischees sind eines, doch die Tatsache weniger pfiffiger Figuren kann bereits ärgerlich wirken. Da helfen auch Anlehnungen an Western oder Klassiker wie „Das Ende“ von John Carpenter nur wenig. Stilsicher wirkt hier nicht sehr viel, allerdings unterschreitet der Titel auch nicht den Level, an dem man nicht weiter schaut. Ich wollte schon wissen, was aus Raccoon City geworden ist und wie so ein Reboot aussehen kann.
[Technik]
Wenn es nicht dunkel ist, oder aber regnet, dann regnet es hier grad im Dunkeln. Keine Frage, die gesamte Kameraführung ist mit ihren langsamen Einstellungen des Hereinzoomens nach kurzer Zeit am Punkt der Belastung angekommen. Alles in allem ist es dann auch der Umstand, dass in den unfassbar langen Zeiträumen der schattigen Dunkelheit eines Waldes oder gar irgendwelcher nur schummerig ausgeleuchteten Seitenstraßen, sehr viele Details verschwinden. Schade ist dies vor allem, wenngleich und zudem auch noch der Kontrast zuweilen zur Überzeichnung neigt. 2.40:1, 16:9, anamorph codiert.
„Raccoon City“ ist leider recht still und verhalten, wenn es um die räumlichen Effekte geht. Stattdessen verlies man sich auf den Faktor Nacht. Denn das bringt nicht nur Schatten, den man gut nutzen kann, sondern auch zumeist Stille und Ruhe. Doch falsch gedacht, meine ich, hat „Resident Evil“ doch mehr zu bieten, als Lautstärke und Volumen in den entscheidenen Momenten, in denen bösartige Kreaturen ins Bild schießen. Dieses ‚mehr‘ bleibt weitgehend ungenutzt, wie schade. Auch musikalisch hätte man wirklich mehr draus machen können. Technisch betrachtet gibt es zwei DD 5.1 Tonspuren, Deutsch und Englisch. Zusätzlich noch eine DD 2.0-Spur in Englisch und eine Hörfilmfassung mit 2.0 Kanälen.
[Fazit]
Am Ende blieb bei mir ein etwas fader Beigeschmack zu einem ansonsten durchschnittlichen Horror-Action Titel haften. Es ist der eines etwas abgekauten Franchise’, dem man noch einmal ordentlich Leben einhauchen will. Die Mission Wiedergeburt ist mit diesem Reboot aus meiner Sicht nicht gelungen. „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ läuft 103 Minuten auf dieser ab 16 Jahren freigegebenen DVD (Typ 9) und hat als Extras drei Featurettes anzubieten (Replicating the DNA, 11 Min.; Mops, Corpses and Chaos, 8 Min.; Zombies, Kickers and the Horrors of Resident Evil, 6 Min.). Erschienen am 24. März 2022 zu einem Preis bei rund 13,- Euro. Die BD kostet rund 17,- Euro.
Andre Schnack, 13.04.2022
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |