[Einleitung]
Jackie Chan macht immer noch Filme, wie andere der Großen aus der Branche von überall aus der Welt auch. Doch mittlerweile werden sie etwas, sagen wir langsamer. Denn immerhin ist der gute Mann nun bereits 69 Jahre alt. Die chinesische Filmproduktion „Ride On – Die zweite Chance“ (Originaltitel: Long ma jing shen) entstand unter der Regie und nach einem Drehbuch von Larry Yang. Vor der Kamera sind neben Chan ebenfalls Haocun Liu, Qilin Guo, Andy On und weitere zu sehen. Mir lag ein Muster aus dem Angebot von Plaion Pictures vor und ich konnte mich von Inhalt, Technik und Ausstattung überzeugen.
[Kommentar]
„Ride On – Die zweite Chance“ stellt sich als typischer Jackie Chan-Titel heraus. Diplomatisch ausgedrückt befindet sich dieser in einem altersgerechten Zustand, also der Film. Denn niemand wird bei der Feststellung überrascht sein, das dieses Konzept natürlich besser funktioniert, wenn die Dynamik und der körperliche Einsatz der Hauptperson hoch ausfällt. Doch genau das geht eben nicht mehr derart, wie noch vor 25 Jahren. Wir erleben hier in „Ride On“ eine überwiegend seichte Story guten Kerns, klare Rollenverteilungen und viele angenehme Momente mit Jackie Chan.
Diese setzen sich aus Einlagen mit dem Pferd, Handgemengen und leichten Akrobatik-Einlagen zusammen, sowie eben auch Szenen, die in Europa eher rasch als albern gelten, fernöstlichen Einsatz jedoch gewohnt sind und auch oft geschätzt werden. Fällt es mir doch sehr schwer diesen, oder auch jeden der Jackie Chan-Filme, als alleinstehendes Stück zu betrachten, ohne dabei Chan’s großartige Karriere zu berücksichtigen.
Will sagen, jeder altert und er wird es leid sein, so wie Arnold Schwarzenegger in seinem Doku-Werk über sich selbst auch nüchtern festhält, das ihm sein Spiegelbild heute auch nicht mehr gefällt. Chan war immer aktiv, ein Spring-ins-Feld Typ, der kaum Gefahren scheute, unglaubliche Stunts vollbrachte und dabei stets ein Lächeln auf dem Gesicht trägt. In „Ride On“ ist es anders, dennoch ist es eben auch schön ihn vor der Kamera zu sehen, immer noch.
[Technik]
Alles in allem gelingt dem High Definition 1080p-Transfer eine durchaus gut bis teilweise sehr gute Darbietung. Vor allem weisen die Aufnahmen einen hohen Detailgrad auf, der sich durch saubere Konturen und auch satt gefüllte, kontrastreiche Farbgebungen auszeichnet. Bei genauerer Betrachtung weist das 2.39:1-Geschehen bei Kamerabewegungen ein leichtes Ruckeln auf. Außerdem fallen die computergenerierten Effekte ebenfalls ein wenig ins Auge. Kompressionsartefakte oder andere Verunreinigungen treten nicht auf den Plan.
Den enthaltenen DTS-HD Master Audio 5.1-Soundtrack gibt es einmal im Original (Mandarin), sowie einer deutschen Synchronfassung. Untertitel sind auch vorhanden, allerdings ausschließlich in deutscher Version. „Ride On“ hat durchaus Momente, die von Action und auch dem dazugehörigen Tongewand geprägt werden. Zwar nicht derart, das hier mit Explosionen und Kugelhageln zu rechnen ist, dennoch das Spektrum des Tons sich angenehm breit zeigt und auch mit Effekten aufwartet, die eine spürbare Räumlichkeit erzeugen.
[Fazit]
Wir haben es mit rund 126 Minuten Laufzeit zu tun, was mich überraschte, da ich weitaus weniger erwartete. „Ride On“ hat eine Altersfreigabe von ab 12 Jahren auf der Verpackung kleben, der Preis hingegen liegt bei rund 16,- Euro aktuell im Online-Handel. Plaion Pictures brachte leider nur Trailer als einzige Extras mit auf die High Definition Blu-ray Disc. Erscheinungstermin ist der 24. August 2023 (Donnerstag) und wer nun ein Jackie Chan-Fan ist, der steht vor der Bredouille sich entscheiden zu müssen. Denn eines ist gewiss, der alte Schwung ist weg.
Andre Schnack, 21.08.2023
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