[Einleitung]
Mit „Rob Zombies El Superbeasto“ (Originaltitel: The Haunted World of El Superbeasto) erreicht Horror-Comedy im Zeichentrickgewand eine frische und bislang unbekannte Ausprägung, zumindest im breiten Massenmarkt. Das Programm richtet sich dabei ganz klar an ein rein erwachsenes Publikum, die Altersfreigabe von ab 16 Jahren lässt es erahnen. Nahe liegt auch, dass hier keine Darsteller, sondern lediglich ihre Stimmen im Einsatz sind. Und zwar eher als lebeneinhauchende Sprach-Persönlichkeiten sehr schräger Figuren in einer scheinbar noch schrägeren Geschichte. Diese DVD-Version des Titels erscheint hierzulande von Sunfilm Entertainment und wir konnten einen Blick auf die Disc werfen.
[Inhalt]
Rob Zombies Comic-Superheld El Superbeasto (Oliver Kalkofe) ist nicht nur ein unaufhaltbarer Wrestler, sondern so nebenbei auch Produzent, Regisseur und Filmstar. El Superbeasto muss gemeinsam mit seiner sexy Schwester Suzi X (SWITCH’s Martina Hill) die gottlose Hochzeit zwischen der schlüpfrigen Stripperin Velvet Von Black und dem teuflischen Dr. Satan verhin- dern, um nicht die Mächte der Finsternis zu entfesseln. Doch eine plötzlich auftauchende Horde Nazi-Zombie-Biker hindern ihn und Suzi X an ihrem Vorhaben. Und nun müssen sie erst mal die Untoten zurück in die Hölle schicken, bevor sie das Ende der Welt verhindern können. Auf ihrem Weg treffen sie dabei nicht nur Halloweens Michael Myers, sondern auch die anderen Rob Zombie Charaktere Captain Spaulding, Otis & Baby Firefly …
(Quelle: Sunfilm Entertainment)
[Kommentar]
Der Zeichentrick ist einfacher und doch hochwertiger Natur. Nicht sonderlich naturalistisch, sondern eher minimalistisch geprägt ergötzen sich hier manch schmuddelige Gedanken, denn neben einer gehörigen Portion körperlicher Gewalt geht es auch recht „körperfrei“ zu. Nackte Haut gehört genauso wenig zur Seltenheit hier, wie die lässigen und teils dreckigen Witze. Eben eigentlich nicht wirklich sehr familientauglich, vielleicht sogar nicht einmal beziehungstauglich für manch einen. Ich empfand den Humor und die Art der Inszenierung als lustig, unterhaltsam und zuweilen etwas übertrieben. Doch niemals extrem anstößig, großartig unangenehm oder peinlich. Wenngleich die Story weder sonderlich sinnvoll, noch besonders eigen ist. Technisch gelungene, unterhaltsam und für Fans des Genre-Kinos und der recht einfachen Unterhaltung mit Sicherheit einen Blick wert.
[Technik]
Kommen wir zum technischen Gewand, in dem sich „El Superbeasto“ präsentiert. Wir erhalten einen anamorphen Breitbild-Transfer im Format 1.85:1 geboten. Der vorliegende 16:9-Transfer erreicht insgesamt gute Werte. Der Kontrast ist kräftig, die Farben ergeben aufgrund ihrer Sättigung in Kombination mit einer guten Kantenschärfe eine gesunde Plastizität der zweidimensional gezeichneten Animationen. Alles läuft ausreichend ruckel- und störungsfrei vonstatten. Auch gibt es keinerlei Verunreinigungen, welche das durchgehend gut kolorierte Abbild einer abgedrehten Rock’N’Roll-Welt stören oder beeinträchtigen. Die Detailszeichnung ist untrennbar mit dem Stil der Animationen verbunden und reicht aus, wenngleich man sich immer mehr Bilddetails wünscht.
„El Superbeasto“ weist einen recht unspektakulären Soundtrack auf. In der Theorie ertönt es im vollumfänglichen Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch, zusätzlich ist noch eine weitere Tonspur, ein deutschsprachiger DTS 5.1-Klang, vorhanden. In der Praxis hingegen ist es nicht so, dass wir sonderlich viele Surround-Effekte bezeugen können. Hier und dort funktioniert der Ton gut, die Dialoge erklingen verständlich und die rockige Musik passt gut ins Gesamtbild. Hier und dort sind Hintergrundgeräusche vorhanden, allerdings weder in Anzahl noch in der Güte, wie sie bei großen Kinofilmen vorzufinden sind. Untertitel sind wahlweise in deutscher Sprache hinzuzuschalten.
[Fazit]
Was Rob Zombie hier als Regisseur und Drehbuchautor leistet ist mit Sicherheit kein ganz großes Kino, aber immerhin spritzige, recht humorvolle Unterhaltung auf einem Niveau voller Überraschungen. Man mag vom Filmermacher, Regisseur und Drehbuchautor halten was man möchte, der kurzweilige Streifen „El Superbeasto“ kommt auf seiner Laufzeit von rund 75 Minuten hier prächtig zur Geltung und leistet sich technisch keine Kinken. Der Beschreibung „Ein irrer Rock’N’Roll-Mix aus Sex, Gewalt & guter Laune!“ ist nur wenig hinzuzufügen. An Bonusmaterialien finden wir geschnittene und alternative Szenen vor und eine Work in progress-Fassung des Titels. Die einseitige Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) ist seit 12. März im Handel erhältlich zu einem Preis von rund 20,- Euro. Für Fans mit Sicherheit ein guter Griff.
Andre Schnack, 13.04.2010
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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