[Einleitung]
Für mich ein wahrer Action-Kracher und Klassiker. Dieser Meinung bin ich seit dem ersten Moment John Frankenheimer’s „Ronin“ von 1998 bis heute. Nun ist „Ronin“ bereits in allen möglichen und erdenklichen Formaten veröffentlich worden. Also schaue ich mir auch die Netflix Streaming-Variante genauer an. Mr. Frankenheimer arbeitete mit den führenden Darstellern Robert DeNiro, Jean Reno, Natascha McElhone, Stellan Skarsgård sowie Sean Bean zusammen. J.D. Zeik spendete die Idee zum Film und arbeitete gemeinsam mit David Mamet das Skript aus. Zwar wusste ich, was mich inhaltlich erwartet, allerdings ist die Darreichungsform eben mal wieder eine andere.
[Inhalt]
In ihrer Welt kauft man sich Verbündete – Verrat gehört zum täglichen Geschäft: Hier stellt eine neue und noch tödlichere Terroristenkaste die Regeln auf – die Auftragskiller! Der Kalte Krieg ist zwar vorbei, aber an den unsichtbaren Fronten der neuen Welt operiert eine Gruppe von Undercoveragenten, die sich auf Überwachung, Aufspüren und Überfälle spezialisieren. Sie arbeiten immer für den, der ihnen das beste Angebot macht. Fünf dieser Agenten, die auch „Ronin“ genannt werden, treffen sich in Paris auf Weisung eines geheimnisvollen Auftraggebers, um in einer gefährlichen Mission einen Aktenkoffer mit Top-Secret-Inhalt zu stehlen.
Der Auftrag hört sich höchst einfach an. Doch schnell entwickelt er sich zu einem Spießrutenlauf, denn auch andere Unterwelt-Organisationen richten begehrliche Blicke auf den Koffer. Die Verräter werden selbst verraten, während der Film auf seinen explosiven Höhepunkt zusteuert.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
Es gilt, was ich am 3. September 2009 im Review zur Blu-ray Disc Version schrieb:
An den Fronten der neuen Weltordnung, irgendwann nach dem Kalten Krieg, setzt die Geschichte von Ronin an. Dabei sind die Ronin hier weder aus dem alten feudalen Japan, noch tragen sie historische Rüstungen und schwingen mit den Waffen eines Samurai. Sie sind moderne Söldner, die gut ausgerüstet und sehr professionell für jenen arbeiten, der das höchste Salär bietet. Wir befinden uns irgendwann nach dem Kalten Krieg, irgendwo in Frankreich. Mit Bedacht wählten die Filmemacher optisch ansprechende Lokalitäten und kameratechnisch wertvolle Einstellungen aus, die an der Seine oder in der Altstadt von Nizza liegen. Inmitten dieser schönen Bilder spielt eine spannungsreiche und actionlastige Story um einen mysteriösen Koffer…
Und dazu gibt es einiges zu erwähnen, das – wie schon bei “Pulp Fiction” – gar nicht viel mit dem Inhalt des Gepäckstücks zu tun hat. Gerade aus dieser Situation heraus, eben nicht zu wissen, worum es hier eigentlich genau geht, entsteht Neugierde und Interesse. Hinzu gesellen sich weitere Faktoren guter Wirkung. So ist es die passende Chemie zwischen den Figuren und Darstellern DeNiro und Reno. Welch ein prima Duo! Addiert zu den klassisch gehaltenen und nicht minder professionell und wirkungsvoll gefilmten Action-Sequenzen. Schießereien sowie Autoverfolgungen sind toll gemacht und im Film sehr gut platziert.
[Technik]
Frische Worte für eine nicht mehr ganz so frische Technik. Denn an und für sich ist die technische Leistung mit jener der High Definition Offline-Variante durchaus vergleichbar. Auch hier gibt es das Originalformat 2.35:1, eben abgemischt auf eine High Definition Wiedergabe. „Ronin“ hat viele wunderbare Fotografien französischer Gefilde aufzuweisen und spielt diese technisch gekonnt aus. Ausreichend Plastizität gehört genau so dazu, wie auch eine relevante Kontrastgebung und Detailzeichnung des Geschehens. All das gelingt gut und die oftmals eher schattenbehafteten Sequenzen und Actioneinlagen erfreuen sich einer hohen Fehlerfreiheit. Worte zur Kompression sind ebenfalls nicht kritisch. Weitgehend ist das Bild ruhig und rauschfrei.
Wahlweise erscheint dieses Netflix-Produkt in englischer oder deutscher Sprachausgabe. Ebenfalls können Untertitel in den vorgenannten Fassungen eingeschaltet werden. Der Ton ist klar, verständlich und gibt auf dem ersten Blick hin kaum Anlass zur Kritik. Doch fehlt es ihm leider etwas an Puste, wenn es darauf ankommt und die Action dann mal losbricht. „Ronin“ hat klare Momente voller Ruhe, musikalischer Dominanz und auf der anderen Seite auch klare Anforderungen an Action, die gezielt zum Einsatz kommen und gekonnt ausgespielt werden. Wer die Blu-ray Disc Version bereits besitzt, sollte sich dessen bewusst sein.
[Fazit]
Kommen wir zum Abschluss dieses Reviews eines Films, den ich bereits zweimal auf diesem Review-Portal besprochen habe. „Ronin“ ist jedoch für mich eine Filmklasse, bei der es sich eben lohnt noch einmal ein paar Worte zu verlieren. Ein starkes Action-Spektakel, welches inhaltlich durch Spannung und tiefe Charaktere zu überzeugen versteht und vors Wiedergabegerät fesselt. Kurzweilig, spannend und unterhaltsam. Was will man mehr. Wahrscheinlich auch ein Männerfilm, wie ich denke. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und der Netflix-Stream lässt sich per Abo jederzeit beliebig häufig ansehen. Wer Action mag und DeNiro und Reno schätzt: zugreifen.
Andre Schnack, 28.04.2015
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