Rubikon

Drama/Science-Fiction
Drama/Science-Fiction

[Einleitung]
Eine österreichische Filmproduktion mit einem Thema, das ganz weit weg vom rein optischen Antlitz der Alpen-Republik entfernt liegt, nämlich ganz ohne Berge, Täler, Wiesen und Auen, sondern im Weltraum. Regisseurin Magdalena ‚Leni‘ Lauritsch fertigte das Stück nach einem Drehbuch an, welches sie gemeinsam mit Unterstützung von Jessica Lind sowie Elisabeth Schmied schuf. Vor der Kamera sind nur sehr wenige Menschen zu sehen, darunter in den tragenden Rollen Julia Franz Wagner, George Blagden sowie Mark Ivanir. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Disc des Titels aus dem Plaion Pictures Programm anschauen und berichte aus dem All und von Algen.

Inhalt
Im Jahr 2056: Mächtige Konzerne haben die Weltregierungen ersetzt. Die Ressourcen der Erde sind aufgebraucht. Auf der Raumstation Rubikon wird an einem Algenprojekt geforscht, das die verbleibende Menschheit mit Sauerstoff und Nahrung versorgen könnte. Die Soldatin Hannah und die Wissenschaftler Gavin und Dimitri halten auf der Station die Stellung. Als die Erde von einem mysteriösen, toxischen Nebel umhüllt wird, verlieren sie jeglichen Kontakt zum Boden. Angetrieben von unterschiedlichen Moralvorstellungen und Auftraggebern müssen sie eine Entscheidung treffen: Sollen sie die sichere Station verlassen und ihr Leben riskieren?
(Quelle: Plaion Pictures)

[Kommentar]
Was ist denn „Rubikon“, dachte ich beim Sichten des ersten Materials über den Film. Und dann erinnerte ich mich an Geschichten darüber, dass die Menschheit allem Anschein nach ausstirbt, und zwar durch eigene Hand. Und wenige Überlebende machen sich auf, um nach anderen zu suchen und möchten durch die Kraft der Hoffnung daran glauben, dass sie nicht allein sind. Ein wenig ähnlich ist es hier auch. Nur hier sind es die Menschen im Weltall, die Erde umkreisend, die sich plagend fragen, was da unten geschah. Wenngleich glasklar ist, dass es wohl nichts Gute war.

Die musikalische Begleitung dabei, die permanent im Hintergrund arbeitet, leistet ihren Beitrag dazu, dass es mächtig unheimlich wird. Nicht im üblichen Sinne oder den Standard Horror-Grusel, so dass wir ein Alien um die Ecke kommen erwarten. Sondern eher so, als müsste man etwas zusehen und kann es nicht verhindern und weiß, dass es böse endet. „Rubikon“ arbeitet zudem eigentlich mit einfachen Mitteln und erreicht damit sehr viel. Wenn technische Raffinessen zum Einsatz kommen, so kann auch hier eine hohe Qualität bezeugt werden. Ein guter, überraschender Film.

[Technik]
Wir erlangen hier zumeist einen sehr erhobenen Blick. Stellenweise jedoch auch von unten, wenn es das denn gibt im Weltraum. Insgesamt ist die Kameraführung sehr gelungen und alles was sie einfängt sieht auch gut aus. Die Konturenzeichnung gelang gut, auch unter nahezu gänzlichem Einsatz künstlicher Beleuchtung, steht der Transfer seinen Mann und vermag zu überzeugen. Kontrast und Farbgebung passen zum Thema und sind ebenfalls gut ausgeprägt und entwickelt. Rauschen oder Verunreinigungen kommen nicht auf den Plan und die Kompression gibt keinen Anlass zur Sorgen 2.39:1, 1080p.

Beim Ton ist es wie bei vielen Titeln, die im Weltraum oder auf Raumstationen spielen – oftmals herrscht eine beunruhigend unbehagliche Stimmung vor. Klar, man (also Mensch) ist weit weg von zuhause, dort, wo Mensch eigentlich nicht leben kann. Akustisch ist „Rubikon“ von daher erwähnenswert, als das der Music-Score einen ganz wunderbaren Job abliefert und auch der restliche Ton ordentlich ausfällt. Abgemischt in den Formaten DTS-HD Master Audio 7.1 sowie 5.1 klingt es wahlweise in Deutsch oder Englisch an die Ohren. Zum Lesen gibt es auf Wunsch hingegen ausschließlich Worte in deutscher Sprache.

[Fazit]
Leni Lauritsch fertigte einen überzeugenden, starken Science-Fiction Titel ab, der erschreckend fasst, worauf wir gewissermaßen als Menschheit hinzu steuern. Es sieht offen gestanden nicht so gut aus, beachtet man das weitgehend ungelöste Problem des starken, anhaltenden Bevölkerungswachstums. „Rubikon“ läuft rund 105 Minuten und nimmt das Thema sehr ernst und formuliert Hoffnung mit Skepsis. Der ab 12 Jahren freigegebene Titel kann ab dem 26. Januar 2023 im Handel erworben werden. Als Bonusmaterial gibt es ein Making Of sowie Trailer vorzufinden. Wer Science-Fiction mag, der sollte hier mal hinschauen.

Andre Schnack, 10.01.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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