[Einleitung]
Niemand weniger als George Clooney und Steven Sonderbergh waren an der Produktion dieses Werks beteiligt, wie schon in anderen erstklassigen Stücken. Regisseure Anthony Russo und Joe Russo „Safecrackers“ von 2002 (Originaltitel: Welcome To Collinwood) entstand nach einem Drehbuch der beiden und wurde in den Hauptrollen mit William H. Macy, Isaiah Washington, Sam Rockwell, Michael Jeter, Luis Guzmán, John Buck Jr. und George Clooney besetzt. Die Gauner-Komödie versetzt uns in die kriminelle Unterwelt von einer Handvoll Aussteiger der Gesellschafts-Diebe. Wir konnten den Film aus dem Programm von Kinowelt akribisch untersuchen und erlauben uns zu einem Urteil zu kommen.
[Inhalt]
Perfekte Vorbereitung, perfekte Ausführung, perfekte Beute und eine aalglatte Flucht – die gesamte Unterwelt von Cleveland träumt von einem derartigen Coup. Sie nennt so einen Glücksfall Bellini. Kleingauner Cosimo (Luis Guzmán) kann sein Glück kaum fassen, als ein Mithäftling gerade ihm den Plan für einen Bellini steckt. Cosimo muss dafür nur schleunigst aus dem Knast. Leider ist es nicht leicht, für 15.000 Dollar jemanden zu finden, der ihm ein astreines Alibi verschafft. Stattdessen hat Cosimos Freundin Rosalind (Patricia Clarkson) schnell fünf Typen an der Backe, die unbedingt bei diesem Bellini mitmachen wollen. Angeführt von Amateurboxer Pero (Sam Rockwell), machen sich der allein stehende Vater Riley (William H. Macy), der stets exquisit gekleidete Leon (Isaiah Washington), der italienische Gigolo Basil (Andrew Davoli) sowie der abgetakelte Altgauner Toto (Michael Jeter) bereit – und ahnen nicht, was selbst bei einem so todsicheren Bellini alles schief gehen kann…
(Quelle: Kinowelt)
[Kommentar]
Planloser als die Dalton’s und hilfloser als eine Bande Lemminge, das sind die Eigenschaften der Hauptfiguren in „Safecrackers“. Der Film bietet Vielfalt, Plastizität und die Figuren verfügen über ausgesprochen schlechte Verbrecher-Kenntnisse und Geschicke. Doch sie haben Charme und das gewisse etwas an Bildpräsenz und greifbarer Nähe, mit der sich einige identifizieren können.
Ihre Menschlichkeit und Fehlbarkeit resultiert aus ihren Fehlern und Schwächen, so dass man den bedauernswerten Individuen gar mehr Erfolg bei ihrem Vorhaben wünscht, als ihnen vergönnt ist. Faktisch gesehen gehen sie zwar nicht besonders geschickt vor, zählen nicht zu den Leisetretern im Milieu und habe keine besonders guten Ideen, dafür aber den Mut und das Vorgehen für eine charmante Komödie mit angenehmem Unterhaltungswert.
Dieser schöpft seine Kraft aus der Mischung aus tragischen Elementen mit tiefschwarzem Humor, einer Brise Romanze und etwas leichter Action und Spannung und dem sporadischen Enthusiasmus der Banditen. Dialoge und Aktionen und deren meist negativer Fortschritt bieten oft Anlass zum Lachen. Der Film verfügt über eine gute Dynamik und einem zügigen Verlauf. Die Sets gefallen genau so gut wie auch die passenden Kostüme und die leichte und irgendwie lustige Musik.
[Technik]
Das Bild des Films (2.35:1, anamorph) weist uns ein angenehmes und plastisches Geschehen auf, der Transfer beweist Stehvermögen in den Bereichen konstanter Kontrastdarstellung und passender Farbgebung auf. Der Sättigungsgrad der Farben zieht mit und kein weiterer Faktor negativer Art weicht den positiven Gesamteindruck auf. Der Film konnte sich mit Sicherheit nicht eines großen Budgets bedienen, verfügt jedoch insgesamt über eine hochwertige Darstellungsqualität. Der Detailgrad weist hier und dort Optimierungspotential auf, der Schwarz-Level der visuellen Darbietung geht in Ordnung. Insgesamt bezeichnen wir das Geschehen als fehlerfrei und sauber.
Tontechnisch bekommen wir als Betrachter leider gar nicht recht mit, dass es sich um einen Mehrkanaltonformat der Marke Dolby Digital 5.1 in wahlweise deutscher oder englischer Sprache handelt. Das liegt daran, dass sich der gebotene Sound sehr auf die Front spezialisiert hat und nur bedingt Räumlichkeit vermitteln kann. Zum Beispiel durch die hochwertige Musikwiedergabe, welche Höhen und Tiefen gekonnt nutzt und eine angenehme Atmosphäre versprüht. Große Effekte gibt es bei dem überwiegend ruhigen Film nicht. So bleiben brachiale Schusswechsel oder Explosionen außen vor. Die stilleren Sphären dieses Titels werden von der Tonspur angenehm abgebildet. Untertitel gibt es optional in deutschen Lettern.
[Fazit]
Kinowelt hat einige kleine Juwele im Programm, deren Kinostart man nicht selten aufgrund der Unbekanntheit des Titels anzuzweifeln mag. Darunter fällt auch dieses Stück von den Regisseuren Anthony und Joe Russo. „Safecrackers“ erstreckt sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) über eine Laufzeit von rund 82 Minuten, welche flugs vergehen. Als Bonusmaterial beherbergt die Scheibe folgende Features:
- Trailer (Deutsch und Englisch)
- Making Of
- B-Roll
2002 wurde der Film abgedreht. Wer nun auf einen Titel mit George Clooney aus ist, dem sollte hier der Fairness wegen die Luft aus dem Segel genommen werden, denn Mr. Clooney war zwar an der Produktion des Films beteiligt, leistet sich jedoch nur kurze Auftritte im Film selbst. Cineasten und Kino-Gourmets stimmt dies nicht traurig, denn das gesamte Ensemble weiß zu begeistern.
Die Extras sind quantitativ und qualitativ etwas dünn. B-Roll und Making Of sehen wir hingegen gerne. Die Altersfreigabe laut FSK ist ab 6 Jahren. Die Rental-Disc kann bereits seit dem 21. Oktober 2003 geliehen werden, die Verkaufs-Fassung folgte am 13. Januar zu einem Preis um die 20,- Euro.
Andre Schnack, 16.04.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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