[Einleitung]
Mit „Samba in Mettmann“ findet der nächste Hape Kerkeling-Film aus deutschen Landen nun durch universumfilm seinen Weg auf DVD. In den Hauptrollen sind neben dem Filmemacher und Komödianten Kerkeling ferner Rolf Nagel, Sky Dumont, Doris Kunstmann, Uwe Rohde, Alexandra Neldel, Barbara M. Ahren, Pamela Knight, Beatrice Masala und Jana Ina optisch wahrzunehmen. Im Regie-Stuhl nahm Herr Angelo Colagrossi Platz, der gemeinsam mit Herrn Kerkeling am Drehbuch arbeitete. Wir konnten den Film über eine Wäscherei, eine sonderbare Doppelhochzeit und drei Brasilianerinnen genauer unter die Lupe nehmen und berichten über unsere Ergebnisse.
[Inhalt]
Obwohl Olaf in der rheinischen Kleinstadt Mettmann die Schnellreinigung „Fleck weg!“ betreibt, geht es für seinen Geschmack zwischen ihm und seiner Verlobten Vera momentan allzu rein und unbefleckt zu. Denn Vera hält sich strikt an den tantrischen Hauptlehrsatz ihres Hausgurus Anthony: „Drei Monate enthaltsam leben und nach der Hochzeit alles geben.“. In diese zölibatäre Atmosphäre platzen unvermittelt drei junge Brasilianerinnen hinein, die vor Olafs hungrigen Augen mitten auf der Straße unsanft aus einer weißen Stretchlimousine bugsiert werden. Aus rein karitativen Beweggründen nimmt der Saubermann die obdachlosen Schönheiten spontan bei sich auf. Sehr zur Freude seines Vaters Benno sowie seines ebenso gehörlosen wie ungehört hemmungslosen Opas. Doch wie erklärt oder verbirgt man der misstrauischen Verlobten sowie den übrigen Mettmanner Klatschmäulern die Anwesenheit der rassigen Südamerikanerinnen? Jedenfalls tobt bald aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz in „Mettmann de Janeiro“ ein erotisches Chaos und die Hormone der Provinzler tanzen Samba.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Hape Kerkeling hat sich einen Namen mit lustigen Comedy-Projekten, intelligenten Kommentaren und einigen guten Filmen gemacht. In „Kein Pardon“ parodiert er nicht nur bekannte und wahrhaftig existente Personen, sondern leistet als Haupt-Darsteller einen wunderbaren Dienst mit seiner schauspielerischen Performance. So sind die Anforderungen an einen neuen Titel bereits hoch und die Fans erwarten einiges von einem neuen Werk. „Samba in Mettmann“ kann dies leider nicht ganz erfüllen, hat jedoch seine Momente. Lustig, wie zum Beispiel die Eigentümer kleiner Läden am Feierabend auf die Straße gehen und ihren Tagesumsatz vergleichen, sich danach – wie üblich im Kuhdorf – noch ein paar Bier reinpfeiffen. Der taube, kiffende Opa und die verwirrten Ausländerinnen haben schon ihren Charme, doch will nicht so richtig der Humor aufkeimen. Als wahre Spaß-Kanone kann sich der Film über seine Komödien-typisch kurze Laufzeit nicht wirklich entwickeln – schade.
Die Welt der Mettmann’s beschränkt sich auf die Umgebung des Städtchens mit gleichem Namen, einen heiratsverwirrten Bierkönig und einigen anderen sonderbaren Einheimischen, die wahrlich schrullige Dinge betreiben. Dann gibt es dort noch diese irgendwie unpassenden drei Brasilianerinnen, etwas Voodoo-Getue und ein aus der Kombination entstehendes Chaos. Einige der Einwohner, darunter auch Olaf und sein bester Freund Ralf handeln nicht selten nach dem Grundsatz „ich denk‘ gar nichts, ich hab‘ Feierabend“. Diese abstruse Brasillianerinnen-Situation, die sonderbaren Figuren und das Thema Sex spielen hier eine gewichtige Rolle und wollen Quell guter Unterhaltung sein. Nur bedingt wird dieses Ziel erreicht, denn stellenweise stößt die Fixierung auf Geschlechtsverkehr-orientierten Humor negativ beim Betrachter auf. Das ganze endet dann in einem wirklich gelungenem „Show-Down“…, der das Ruder wieder herumreißt.
[Technik]
„Samba in Mettmann“ erstrahlt mittels eines 1.85:1-Bildtransfers im anamorphen Breitbild-Gewand. Das Geschehen kommt hochwertig daher und weiß durch seine authentische Farbgebung und den gelungenen Kontrast zu überzeugen. Seitens der Kantenschärfe kann man zufrieden sein, ebenso gefällt auch der Anteil der Bilddetails des Geschehens. Schwarzlevel und Sauberkeit geben sich nicht viel und es fällt in beiden Disziplinen ein mildes Urteil, denn es gibt ein gesundes Dunkel in den Schatten und nahezu kein Rauschen oder aber Kompressionsartefakte. So gewinnen die vermeintlich langweiligen Gefilde Mettmanns an Plastizität und Wirkung.
Der Sound des Films erklingt im mehrkanaligen Dolby Digital 5.1-Format. Die Sprachausgabe gibt es lediglich im deutschen Originalton, da es sich auch um eine deutsche Filmproduktion handelt. Klare Wiedergabe der Dialoge gehört genau so zum Repertoire, wie eine gelungene Ausgabe der Filmmusik und ab und an etwas Aktivität aus den hinteren Surround-Lautsprechern. Was die Sauberkeit der Höhen- und Tiefen-Anspielung angeht, so vermelden wir eine ebenfalls gute Beschaffenheit. Und das ist auch wichtig, wenn schon nicht sonderlich etwas in Sachen Surround-Effekte auf der Speisekarte steht. Untertitel können optional in ebenfalls deutscher Sprache eingeschaltet werden.
[Fazit]
Der DVD-Titel „Samba in Mettmann“ erscheint aus dem Programm der universumfilm und verfügt über eine Laufzeit von rund 83 Minuten. Beim eingesetzten Datenträger handelt es sich um eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), deren Veröffentlichung auf den 15. November terminiert ist. Die Altersfreigabe erfolgte ab 6 Jahren, was bei dieser Comedy auf die sexuellen Themengebiete zurückzuführen ist. 2004 abgedreht gehört der Film zu der aktuellen Riege, was sich in der Technik auch entsprechend widerspiegelt. Über ein von Hape Kerkeling moderiertes Menü mit einer eigensinnigen musikalischen Untermalung bietet Zugriff auf folgende Extras:
- Audiokommentar mit Hape Kerkeling und Regisseur Angelo Colagrossi
- Das große RTL-Special zum Film (15 Min.), (eine Art Making Of mit viel eigener PR)
- Drehbuchlesen von Hape Kerkeling (19 Min.), (Eine Kamera linst auf Herrn Kerkeling, während dieser aus dem Drehbuch referiert.)
- Jana Ina lernt Gebärdensprache (10,5 Min.), (Aufnahmen, wie eine Darstellerin Gestiken einübt für ihre Rolle)
- Casting von Pamela Knight (4 Min.), (B-Roll ähnliche Aufnahmen-Ausschnitte aus einem Casting)
- Promo-Featurette (4 Min.)
- Teaser & Trailer
- Filmografien
Das Zusatzmaterial verfügt über etwas an Informationsgehalt und bietet, ähnlich wie der Abspann inklusive Outtakes, ganz angenehme, unverbindliche Unterhaltung. Großartige Hintergrundinformationen gibt es nicht, zumindest nicht visuell, sondern eher akustisch in Form des Audiokommentars mit Kerkeling und Colagrossi. Die Laufzeit des Bonusmaterials bemisst sich auf ca. 45 Minuten. Angelo Colagrossi zeichnete sich übrigens auch verantwortlich für die Filme „Kein Pardon“ und „Alles wegen Paul“. Wer Kerkeling mag, der wird auch „Samba in Mettmann“ mögen.
Andre Schnack, 24.11.2004
Film/Inhalt |
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Preis-Leistung |
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