[Einleitung]
Weihnachtsfilme gibt es eigentlich reichlich; darunter Gute und die weniger Guten. Komödien für „Erwachsene“ wie „Bad Santa“ weisen keinen ganz so lieben Weihnachtsmann auf und besitzen dennoch eine dichte Weihnachtsstimmung. Und ganz ähnlich ist es auch bei „Santa Clause“ mit Komiker Tim Allen in der Hauptrolle. Regisseur John Pasquin schuf mit dem Film mit dem Originaltitel „The Sata Clause“ 1994 einen vermeintlich wunderbaren Weihnachtsfilm mit Familientauglichkeit. In weiteren Rollen sind Wendy Crewson, Judge Reinhold, Eric Lloyd und David Krumholtz zu sehen. Wir schauten uns die DVD-Fassung des Titels an und berichten aus erster Hand.
[Inhalt]
Familienvater Scott Calvin gerät am Heiligabend in eine unerwartete Zwangslage: der Weihnachtsmann ist soeben von Scotts Dach gefallen und liegt bewusstlos im Schnee: Ausgerechnet er soll ihn nun vertreten. Doch mit dem Anziehen des Kostüms verwandelt sich Scott allmählich selbst zum echten Weihnachtsmann. Er wird zusehends dicker, und sein Bartwuchs ist nicht zu stoppen. Bald begreift er, welche Konsequenzen auf ihn zukommen… Sein Sohn findet das super, doch die Erwachsenen reagieren verständnislos.
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)
[Kommentar]
Ein einfacher Film mit einfachem Zugang. Ohne Filmmaterial zu vergeuden und Zeit zu verlieren nimmt die Story rasch ihren Lauf – schließlich zielt der Film auch auf das sehr junge Publikum ab. „Santa Clause“ tut alles, damit die klassischen und allgegenwärtigen Aspekte vom amerikanischen Weichnachten auch ihren Platz im Film finden – unterhaltsam und kurzweilig umgesetzt. So wohnt Tim Allen’s Alter Ego – der Weihnachtsmann – am Nordpol, fährt bzw. fliegt einen Schlitten mit Rentiergespann, landet auf den Dächern der Häuser und drängt sich durch Schornsteine und Heizungsleitungen in die Wohnzimmer der Menschen, um ihnen dort die schönen Gaben unter den Weihnachtsbaum zu legen.
Doch ganz so einfach ist der Film dann doch nicht und ab der 34. Minute wird das Geheimnis um den Weihnachtsmann und das an ihm haftende Business deutlich. Damit nimmt dann auch die Geschichte an Inhalt und Substanz zu: Ein geschiedener Vater und sein junger Sohn erleben eine tatsächliche Weihnachtsnacht am Nordpol und fortan entwickelt sich Mr. Calvin zu Mr. Clause, … Santa Clause. Tim Allen mimt den Weihnachtsmann sehr glaubhaft, er passt einfach in die Rolle und überzeugt in Gestik und Sprache. Er versprüht Charme.
Tricktechnisch wirkt er Film natürlich sehr angestaubt, dennoch reichen die Effekte der animierten Rentiere und der ungewöhnlichen Hauseinstiege durch Kamine und Röhren komplett aus, auch die Masken gefallen überwiegend und die Verwandlung von Mr. Calvin in den Santa Clause wurde sehr gut umgesetzt. Bei der Auswahl der musikalischen Untermalung bewiesen die Macher ebenfalls ein gutes Händchen, ohne dabei kitschig oder unpassend zu werden. Was dabei herauskommt? Eine tatsächlich weihnachtliche und humorvolle Geschichte für die ganze Familie.
[Technik]
„Santa Clause“ erstrahlt im Format 1.85:1 auf der Mattscheibe und verfügt über eine angenehme Wirkung. Der Transfer befindet sich dank anamorpher Abtastung auf einem qualitativ guten Niveau. Die überwiegend sehr weihnachtlich gehaltenen Landschaftsaufnahmen mit Schnee, Baumschmuck und Straßen- und Hausbeleuchtungen verfügen über einen satten Kontrast und ausreichend pralle Farbsättigung. Der Schwarz-Level der Schatten und dunklen Aufnahmen beweist eine hohe Intensität und es gehen praktisch keine Bilddetails verloren. Der Schärfegrad der Bilder hätte hoher ausfallen können und immer wieder machen sich recht weiche Momente vor den Augen der Betrachter breit. Störungen oder Kompressionsartefakte bleiben überwiegend aus.
Das hier gezeigte Weihnachten findet tonal im Dolby Digital 5.1-Verfahren statt. Wir haben die Wahl zwischen deutscher, englischer oder italienischer Sprachausgabe im genannten Format. Bis auf die musikalischen Einlagen und der Untermalung gibt es wenig Ton, der Räumlichkeit zu vermitteln versucht. Hier und dort gibt es ein paar nennenswerte Hintergrundgeräusche, davon ab hält sich der Mehrkanal-Sound jedoch sehr zurück. Es wird sich auf die Sprachausgabe konzentriert und die Weite des Tons kann zwar für eine Comedy ausreichen, stellt den anspruchsvolleren DVD-Schauer jedoch nicht wirklich zufrieden. Optionale Untertitelspuren gibt es in 5 Sprachfassungen.
[Fazit]
„Santa Clause – Eine schöne Bescherung“ bemisst eine Laufzeit von rund 94 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Eine Altersbeschränkung ist nicht vorhanden, so dass sich „Santa Clause“ tatsächlich zu dem entwickeln kann, was beabsichtigt war: eine weihnachtliche Familien-Komödie. Der nunmehr bereits über 10 Jahre alte Titel erscheint von Buena Vista Home Entertainment als vermeintlich großspurige Special Edition. Wir schauten auf das Bonusmaterial und fanden vor:
- die Elfenausbildung; Weihnachtliche Rezepte zum Nachbacken, vorgestellt von Starkoch Wolfgang Puck „Wolfgang Puck’s Pizza“, „Traditionelles Weihnachtsgebäck“ und „Der himmlisch heisse Kakao des Weihnachtsmanns“
- Trailershow
- Interaktives Weihnachtsspiel
Angesichts der Bezeichnung als Special Edition erscheint die Ausstattung weder üppig noch inhaltlich besonders wertvoll. Doch beim genaueren Überlegen erscheint es sinnvoll, logisch und sehr passend, da weihnachtliche Themen und das Köcheln von bestimmten Weihnachts-Gerichten, bzw. Getränken mit auf der Agenda steht. Wer also darüber hinwegsehen kann, dass die Entstehung des Films eher in den Hintergrund rückt und es sich mehr um das Thema Weihnachten dreht, der kann wirklich mit dieser DVD und ihrer Ausstattung und Technik zufrieden sein. Zu haben seit November 2002.
Andre Schnack, 08.12.2005
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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