[Einleitung]
Im Original lautet der Titel „Schindler‘s List“. Im deutschen Namen gebührt lediglich einem weiteren „E“ die Ehre. „Schindlers Liste“ gehörte zeitlich betrachtet in meine Schulzeit, ich habe den Film im Geschichts-Unterricht gesehen und er hat mich tief berührt. Das lag mit Sicherheit auch einen Teil an meinem Alter, allerdings größtenteils natürlich an der ganz wahnsinnig authentisch anmutende Ausführung dieses Films von Steven Spielberg nach einem Buch von Thomas Keneally und einem Drehbuch von Steven Zaillian. In den führenden Rollen sehen wir Liam Neeson, Ben Kingsley, Ralph Fiennes, Caroline Goodall und Jonathan Sagalle. Wir konnten diese nun anlässlich des 20. Jubiläums veröffentlichte High Definition Fassung anschauen.
[Inhalt]
Der Sudetendeutsche Oskar Schindler zieht nach Krakau, um in den Wirren des Zweiten Weltkriegs sein Glück zu machen. Er gründet eine Emaillefabrik, in der er aus Kostengründen nur Juden beschäftigt. Doch die sich überschlagenden Ereignisse, gepaart mit seiner Aversion gegen die Brutalität der Nazis, wecken in dem lebenslustigen Frauenhelden ungeahnten Idealismus. Als „seine“ Juden nach Auschwitz deportiert werden sollen, setzt Schindler Leben und Privatvermögen aufs Spiel, um sie vor dem sicheren Tod zu retten.
(Quelle: Universal Pictures)
[Kommentar]
Steven Spielberg gehört zweifelsfrei zu den Menschen, die ganz groß angelegte Geschichten derart erzählen können, als dass dabei nicht nur ein ganz toller, unterhaltsamer Film herauskommt, nein, sondern auch Themen verarbeitet werden, die fast als unverdaulich und vor allem nicht verfilmbar galten. „Schindler‘s Liste“ ist alles, aber keine leichte Kost. Hier geht es wirklich richtig ans Eingemachte und wir erleben die Kälte totalitärer Systeme und was diese mit den Menschen in einer Gesellschaft wie im Dritten Reich anstellt. Dabei geht es hier gar nicht allzu fantastisch daher. Immerhin ist Oskar Schindler einer tatsächliche Figur. Und das macht das Thema stets schwierig…
Doch wie sollte es anders sein, Mr. Spielberg hat das Thema fest im Griff, befindet sich sicher im Sattel und reitet schlussendlich auf Pfaden, die teils mit deutlicher Visualisierung die grauenhaften Handlungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Auf der anderen Seite jedoch auch ganz subtil und mit wenig technischem Einsatz psychologische Markierungen setzen, die teils ihresgleichen suchen und wahnsinnig wirkungsvoll sind. Die Darstellung in schwarz-weißen Bildern hebt das gesamte dann noch in ganz andere Sphären. Entstanden 1993 als US-amerikanische Filmproduktion.
[Technik]
Gewollt in schwarz weißen Bildern präsentiert sich ein Film, der in vielen Belangen von Beginn an den Eindruck vermittelt, als das er es gar nicht so unheimlich genau nimmt mit der detailverliebten Wiedergabe der wunderbaren Grautöne. Immer wieder entstehen sehr plastische und ausreichend dreidimensional wirkende Bilder. Auch kann ich mich nicht über die Detailschärfe oder aber Konturenzeichnung negativ beklagen. Alles wirkt sehr gut, nur eben natürlich farblos. Es handelt sich um einen 1080p-Transfer im Original-Format 1.85:1. Die technischen Werte sind allesamt gut. Wir bekommen es eben mit hoher Handwerkskunst aus Hollywood zu tun. Kompression: ok.
Nehmen wir uns den Ton der High Definition Filmfassung genauer vor. Es gibt zwei Wiedergabeformate, einmal DTS Digital Surround 5.1 sowie DTS-HD Master Audio 5.1, den jedoch nur in englischer Sprache. Ansonsten sind die Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch und Türkisch abgefasst. Untertitel sind optional in den vorgenannten Sprachen und noch weiteren Landesfassungen auf der Disc enthalten. Ausreichend lebhaft und vor allem furchteinflössend ist dieser Mehrkanalton hier. Dialoge und Umgebungsgeräusche sind gut auszumachen und stets klar im Klang und der Aussteuerung. Die Musik arbeitet oft von unten her im Untergrund.
[Fazit]
Widmen wir uns der deutschen Geschichte und sind der Wissensvermittlung durch Kino offen gegenüber, so ist es ganz unbedingt zu empfehlen diesen Film mit dem tiefsinnig gewählten Titel „Schindlers Liste“ anzuschauern. Natürlich ist das hier ganz und gar kein kleiner Fisch. Vielmehr handelt es sich um ein intensives Drama mit einem hohen Umfang in Form von 195 Minuten. Abgelegt auf dieser einseitigen und zweischichten Blu-ray Disc (BD 50). Es sind noch folgende Extras über das fürchterlich einfach gehaltene Menü zu erreichen:
- Die Geschichte der Shoah Foundation mit Steven Spielberg (neu überarbeitete Version !)
- Die Stimmen der Liste
- Über iWintess
Steven Spielbergs Drama über den kleinen Funken Hoffnung und Lebensfreude in einer schier unendlich grausamen und lebensfeindlichen Umgebung, beeindruckt nach wie vor. Diese High Definition Version erscheint mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren, und zwar am 11. April. Der Preis der hier getesteten 20th Anniversary Edition liegt bei rund 18,- Euro. Ganz großes Kino. Doch nicht immer und für jeden gut verträglich. Man kann sich heute kaum vorstellen, was dazumal so vor den Türen und inmitten des gesellschaftlichen Lebens an Grausamkeiten geschahen…
Andre Schnack, 09.04.2013
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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