[Einleitung]
Kommen wir zu einem Sujet, welches mir ungemein gut gefällt. Das war nicht immer so, hat sich über Jahre hinweg intensiviert und ist dann auf einem hohen Niveau stehen geblieben. Ja, so würde ich es beschreiben. Es handelt sich um meine Vorliebe für Dokumentations-Sendungen aller Art. Zu diesem Genre zählt auch „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ in Form dieser High Definition Blu-ray Disc aus dem Angebot von Koch Media. Unter der Regie von Richard Rowley entstand die Sendung 2013 als US-amerikanische Filmproduktion. Das Dokument unserer Zeitgeschichte spielt nicht mit Darstellern, sondern bietet echte Menschen. Ich war gespannt auf die Ergebnisse meiner Ansicht, die im folgenden festgehalten ist…
[Inhalt]
Mit der Dokumentation „Schmutzige Kriege“ führt Autor Jeremy Scahill in eine völlig unbekannte Welt von geheimen Kriegseinsätzen der USA in Afghanistan, Jemen, Somalia und weiteren Gebieten. Teils Politthriller, teils Detektivfilm beginnt „Schmutzige Kriege“ als investigative Reportage über einen nächtlichen Angriff von US-Einheiten in Afghanistan, bei dem viele Zivilisten starben, darunter zwei schwangere Frauen. Schnell entwickelt sich eine weltweite Recherche in die bis dahin unbekannte Parallelwelt der mächtigen und streng geheimen Spezialeinheit der Amerikaner, das Joint Special Operations Command (JSOC).
„Schmutzige Kriege“ führt die Zuschauer in die entlegensten Ecken der Welt und zeigt auf, wie schmutzig die USA heute Krieg führen. Am Ende bleiben quälende Fragen nach Freiheit und Demokratie, Krieg und Gerechtigkeit.
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Na, mit der Inhaltsangabe ist dann ja auch größtenteils alles gesagt, was im Rahmen eines solchen Reviews zu sagen ist. Doch dieses meines Erachtens nahezu unerschöpfliche Thema hat einiges zu bieten, darunter eben eine Story, wie sie nur die Menschheit an sich schreiben kann. Ich mag Menschen nicht sonderlich, und hier ist ein weiterer Beleg dafür, dass es je nach Ansicht durchaus gute Gründe gibt, um diese Meinung zu vertreten. Hier ist es ebenfalls so, dass es am Ende über Menschen geht, die kein Skrupel haben und im wahrsten Sinne über Leichen gehen. Oftmals indirekt und doch erschreckend nachvollziehbar.
Der Film beschäftigt sich vorrangig mit den Einsätzen eindrucksvoller Sonderkommandos, die zumeist nicht zwangsläufig die Ziele Freiheit oder Sicherheit verfolgen. Ganz oft sind es ganz einfache wirtschaftlich getriebene Interessen, die dafür Sorge getragen, dass kämpferische Einsätze als legitim erklärt und zivile Opfer versachlicht als Kollateralschaden tituliert werden. Mit einer begleitenden Stimme werden Aufnahmen, Dokumente, Interview-Ausschnitte, Archivmaterialien zum Teil entsprechend kommentiert. Das unterhält und erschreckt zugleich. Schlussendlich kann ich sagen, es ist etwas dran am Spruch: der Verlierer hat die Schuld!
[Technik]
Auf dem Wiedergabegerät macht sich ein 1.85:1-Transfer breit. Die 16:9-formatierten Bilder bieten ein Geschehen, das sich aus unterschiedlichen Quellen zusammensetzt. Klar, auch unterschiedliche Aufnahme-Ausrüstung erschwert ein möglichst homogenes Bild als Rahmen des gesamten Films. „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ hat es nicht nur inhaltlich in sich. Auch die Bilder üben eine gewisse Wirkung auf das Publikum aus. Überwiegend gelingt dem Datenstrom dieses Vorhaben gut bis sehr gut und ich kann technisch betrachtet zufrieden sein. Auch, wenn es hier und dort ein wenig rauscht oder auch leichte Artefakte zu sehen sind, die Qualität geht – vielleicht gerade vor dem Hintergrund einer Dokumentation – voll in Ordnung.
Stark angefangen und dann ganz stark nachgelassen. So ungefähr könnte man den tonalen Werdegang von „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ zusammenfassen. Das mag krass klingen, überrascht jedoch nur dann, wenn man zu hohe Anforderungen hinsichtlich Mehrkanalton etc. hatte. Anders kann es schließlich nicht sein, immerhin sehen wir nichts weiter als eine Sachsendung, eine Art Zusammenschnitt verschiedener Quellen, die tonal einfach unter einen Hut zu bekommen wären. Dazu fehlt es hier dem Ton an Konsequenz. Raumklang gibt es praktisch nicht wahrzunehmen, trotz Dolby Digital 5.1, wahlweise in Englisch oder Deutsch (zzgl. Untertitel).
[Fazit]
„Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ erhebt zu keiner Zeit den Anspruch darauf technisch brillant zu sein. Doch inhaltlich gefällt der nur rund 87minutenlange Streifen über die menschlichen Abgründe auf intelligente und unterhaltsame Art und Weise. Eine blutrote Verpackung schmückt diese Veröffentlichung von Koch Media und passt prima zu der roten Schrift auf dem überwiegend hell gehaltenen Front-Cover. Optisch wirkungsvoll, kein Zufall und deswegen alleine schon lobens- und erwähnenswert. Extras gibt es nicht, leider. „Schmutzige Kriege“ bietet sich einem Markt ab einem Alter von 12 Jahren zu einem Preis von rund 15,- Euro an. Und zwar seit dem 20. Februar 2014.
Andre Schnack, 13.03.2014
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