![Dokumentation](https://www.dvdcheck.de/wp-content/uploads/2025/02/schmutziges_popgeschaeft_s.jpg)
[Einleitung]
Eine Dokumentation über Verbrecher? Klar, über Betrügereien, wie sie gelegentlich auffallen und ab einer gewissen Größenordnung dann auch öffentliches Interesse wecken. Skandale, wie hier in Deutschland der von Wirecard. Oder eben von Börsenjongleur Bernie Madoff. In „Schmutziges Pop-Geschäft: Der Boy-Band-Betrug“ geht es um eine Branche, von der viele, viele Menschen einen gewissen Teil kennen. Den, den man sieht und hört. Und natürlich gibt es auch in der Entertainment-Welt eine Menge schwarze Schafe.
[Kommentar]
„Lou Pearlman – der Musikmogul, der einige der größten Boybands der 90er Jahre, darunter Backstreet Boys, *NSYNC und O-Town, ins Leben rief und ausbeutete – steigt und fällt.“ – damit ist dann der Inhalt gut gegriffen und spiegelt wider, was wir hier zu sehen bekommen. Gemacht ist das alles gut und mit einer Besonderheit, die etwas heraussticht: der Einsatz von KI-Technik, um Szenen mit Lou P. so aussehen zu lassen, als würde er im Sinne dieser Dokumentation bestimmte Themen kommentieren. Was natürlich Quatsch ist, mit Generierung seiner Stimme und dazu Lippensynchronisation jedoch machbar.
Echten Mehrwert bietet das für den Kern jedoch nicht. Und der Kern ist eben der, dass jemand selbst ohne Branchen-Know-How mit viel Arbeit auch viel erreicht hat. Das Lou Pearlman dabei Verträge ausstellte, die nicht fair waren und damit ein langfristiges Ponzi-Modell fütterte und somit viele Menschen unglücklich machte – das ist der Kern hier. Dabei kommt viel interessantes heraus, so wie, das Deutschland für die Backstreet Boys ein Meilenstein darstellte – war mir bisher nicht bekannt. Mit Interviews, Archivmaterialien sowie Fotos wird das alles unterfüttert.
[Technik]
„Schmutziges Pop-Geschäft: Der Boy-Band-Betrug“ hat mich technisch nun nicht gerade umgehauen, was auch überraschend wäre. Schließlich kommen hier viele Minuten Laufzeit durch den Einsatz von Archivmaterialien und Amateuraufnahmen zustande, was nicht unbedingt für professionelles Equipment spricht und man dann natürlich 20 Jahre später auch merklich sieht. Davon ab hingegen sind vor allem die jüngsten Aufnahmen alle gut gelungen. Mir gefiel die gesamte Darstellung soweit gut; 1080p, 16:9.
Kommen wir zum Ton, der sich klar auf die Wiedergabe der Sprachausgabe fokussiert. Hier liegt der Hauptaugenmerk, da auf diesem Wege auch die Informationen transportiert werden. Neben der englischen Originalsprache gibt es auch noch Synchronfassungen per Overlay auszuwählen. Untertitel können dem Geschehen ebenfalls hinzugeschaltet werden. „Schmutziges Pop-Geschäft: Der Boy-Band-Betrug“ ist zwar auch gewissermaßen ein Film über das Musikgeschäft, doch sonderlich musikalisch tönt es hier eben nicht aus den Lautsprechern.
[Fazit]
Netflix veröffentlichte die frisch produzierte Dokumentation in drei Teilen 2024. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, die Laufzeit in Summe bei 127 Minuten, also etwas über 2 Stunden. „Schmutziges Pop-Geschäft: Der Boy-Band-Betrug“ kommt ohne Extras oder sonstige Materialien daher und befindet sich aktuell im Bereich der Neuzugänge des Netflix-Angebots. Wer auf True-Crime Dokumentationen über kriminelle Machenschaften steht, der sollte hier auf jeden Fall einmal reinschauen.
Andre Schnack, 13.02.2025
Film/Inhalt: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Bild: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Ton: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Extras/Ausstattung: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Preis-Leistung | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |