[Einleitung]
Unter diesem Titel konnte ich mir nicht viel vorstellen. Sagt mir doch „Scott Pilgrim“ nichts, wenngleich das Gefühl beim Lesen des Namens mitschwingt, als das er mir etwas sagen sollte. Was also unternehmen, gegen diese Unwissenheit und das Gefühl mehr wissen zu müssen ohne es zu tun? Richtig, eine Ansicht starten. Dieser Review widmet sich der Online erhältlichen Download-Fassung des Films auf dem Bezahl-Portal iTunes von Apple. Wir nahmen den 2010 abgedrehten Titel von Regisseur Edgar Wright genauer unter die Lupe und können berichten. Michael Bacall und Edgar Wright schrieben das Drehbuch zum Film. In den führenden Rollen sind zu sehen: Michael Cera, Alison Pill, Mark Webber, Kieran Culkin, Chris Evans und Mary Elizabeth Winstead.
[Inhalt]
Der ebenso charmante wie arbeitslose 22-Jährige Scott Pilgrim (Michael Cera) spielt Bass in der Indieband Sex Bob-omb und hat eben Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) kennengelernt – buchstäblich das Mädchen seiner Träume. Aber leider muss er erst ihre sieben bösen Ex-Lover besiegen, wenn er Ramonas Herz gewinnen will. Die Comicverfilmung von Kultregisseur Edgar Wright („Hot Fuzz“, „Shaun of the Dead“) ist das knallbunte Actionabenteuer eines romantischen Abhängers, der um den Highscore für die Liebe kämpft, bevor es GAME OVER heißt…
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
Dieser Film versucht bereits vor dem eigentlichen Konsum in eine gewisse Richtung zu lenken und den Betrachter und das potenzielle Publikum auf den vermeintlichen Genuss einzustellen. Nicht ungewöhnlich, so etwas nennt man Marketing und Werbung. Hier geschieht dies einfach, platt und simpel. So, wie auch eben der Kern dieses Film zu sein scheint. Denn „Scott Pilgrim“ ist eine turbulente Mixtur verschiedener Genre-Richtungen. Rasche Bilder, ständig Musik und ein paar Comic-Elemente, die sich hin und wieder hierhin verirrt haben, gehören ebenfalls dazu. Inhaltlich bietet sich hier jedoch ein innovatives sowie frisches Konzept.
Der Titel erfüllt nahezu uneingeschränkt alle Klischees, mehr oder weniger intensiv – das macht aber gar nichts und wirkt alles in allem sehr gut. Ich gestehe, das Tempo ist oftmals sehr hoch, die Kameraschnitte überholen sich allem Anschein nach hier und dort und die Musik übernimmt zuweilen sogar das Ruder. Ein cooler Stil, den der Film hier schuf. Worum geht‘s im groben? Auf eine möglichst coole Art und Weise sollen die Gedanken und Gefühle von Scott dargestellt werden. Das birgt eine Menge Potenzial, wie sich zeigen soll.
Seine Beziehungen zum weiblichen Geschlecht sowie sein Wirken in der Rock Band stehen dabei im Vordergrund. Dabei erfolgen zahlreiche Anspielungen auf bekannte Filme und Klassiker. Es sind diese Sequenzen, die oftmals sehr komisch wirkt und sich auch nicht zu ernst nimmt. Dies tut der Wirkung und Atmosphäre keinesfalls Abbruch, ganz im Gegenteil. Lustig ist der Stil des gesamten Stücks, man muss allerdings mit erhöhter Hektik klarkommen. Sehr frisch, unterhaltsam, leicht bekömmlich und ohne viel Substanz, allerdings beachtlich viel Unterhaltungswert.
[Technik]
„Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ in der vorliegenden Version anzusehen tut nicht weh. Ganz und gar nicht, denn der Transfer bemisst sich auf ein Breitbildformat, wie wir es erwartet haben (1.85:1). Seitens der Werte fällt in den ersten Minuten nicht viel negatives auf. Vielmehr nehmen wir sehr wohlwollend zur Kenntnis, dass sich Kontrast und Farbgebung auf einem akzeptablen, gar lobenswerten Niveau befinden. Anders schaut es hingegen bei der Kantenschärfe aus, hier hätte mehr Detailzeichnung gut getan. Auch gilt diese Aussage für den Detailgrad des gebotenen Programms. Vergleichen wir diese Darbietung hingegen mit Standard Definition DVDs, so kann das hier gebotene Programm den Wettbewerb locker aufnehmen. Kompressionsfehler treten nicht auf.
Dolby Digital 5.1 in deutscher Sprache, das gibt es hier als Aufgebot. Mehr nicht. Folglich sind wir vom Umfang der Ausstattung nicht sonderlich begeistert, was sich – vorgegriffen – auch auf die Sonderausstattung bezieht. Denn diese Download-Version bietet nichts an zusätzlichen Materialien. Dialoge und Monologe sind qualitativ gut verständlich, dabei ist alles stets unterlegt von musikalischen Eskapaden unterschiedlicher Geschwindigkeiten. Auch können die Hintergrundgeräusche entzücken und umsorgen den Zuschauer mit eine ausreichend lebhaften Umfeld. Richtig viel passiert an Surround-Effekten nicht, die Musik hingegen ist omnipräsent.
[Fazit]
„Harold & Kumar“ oder aber „Bill & Ted’s verrückte Reise durch die Zeit“ begeben ein Thema, welches wir hier in „Scott Pilgrim“ ebenfalls erleben. Eigentlich handelt es sich um eine lustig, kunterbunte und poppige Komödie ohne großartig viel Sinn und Verstand. Oder? Im englischen Original lautet der Titel „Scott Pilgrim vs. the World“ und ist nunmehr zwei Jahre jung. Mir gefiel der Film schlussendlich auch seiner romantischen Ausprägungen wegen. 112 Minuten bieten sich mit einem Datenvolumen im Umfang von 1,55 GB. Die Altersfreigabe erfolgte ab 12 Jahren. Der iTunes-Download schlägt mit knapp 10,- Euro zu Buche. Wer Anspielungen auf Filme mag und nichts gegen coole Effekte inmitten der Geschichte hat, zugreifen.
Andre Schnack, 16.07.2012
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