Seve – The Movie

Drama/Sport
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[Einleitung]
Vor rund 6 Jahren, 2014, erschien der Film „Seve – The Movie“ über den 2011 sehr früh gestorbenen Sportler und Weltklasse-Golfer Severiano Ballesteros. Wenn man sich gar nicht mit Sport auskennt, vor allem nicht mit Golf, noch niemals etwas von den Filmen „Caddyshack – Wahnsinn ohne Handicap“ oder „Die Legende von Bagger Vance“ gehört hat, der hat Grund diesen Film auszuschließen, ansonsten bitte direkt weiterlesen. Es handelt sich um ein Sport-Drama im Sinne einer Kombination aus Spielfilm sowie Dokumentation über eine Persönlichkeit, hier aus dem Sport-Bereich Golf. Regie führte John-Paul Davidson. Ich konnte mir den Film aus dem Angebot des AppleTV Stores als Download-Titel in High Definition genauer anschauen und berichte direkt vom Grün.

Inhalt
Die inspirierende Geschichte eines ikonischen Sporthelden. Mit gewaltigem natürlichem Talent, starkem Kampfgeist und dem guten Aussehen eines Filmstars, gewann Seve Ballesteros fünf Majors und 50 European-Tour-Titel, aber er war weit mehr als ein großer Golfer. Wie Seve den Ball schlug, war wunderschön. Er hatte ein elektrisierendes Charisma, das seine Profession überragte.

Er schritt sogar einher wie ein Champion. Er war für seine waghalsigen Rettungsschläge und phänomenalen Putts bekannt und die Besucher kamen überall in Scharen zu ihm. Seve, der Sohn eines Bauern aus einem verschlafenen Fischerdorf in Nordspanien, stieg von bescheidenen Anfängen zum besten Spieler der Welt auf. Dabei revolutionierte er das Golfspiel und machte es populär.
(Quelle: AppleTV Store)

[Kommentar]
Nicht sonderlich unkonventionell und doch frisch, das Konzept. Filmemacher und Regisseur John-Paul Davidson springt immer zwischen Kindheit und den Erfolgen als Profi umher, wechselt praktisch vom langen zum kurzen Spiel. Das gesamte Werk muss als Kombination einer Dokumentation mit einem Spielfilm betrachtet werden. Was oftmals schon im Rahmen von TV-Produktionen nach hinten losging und sich dokutainment oder ähnlich schimpfte, lässt Skepsis aufkeimen. Doch diese ist, so stellen wir fest, fehl auf dem Platze, sozusagen. „Seve“ ist ein liebevoll gezeichnet und schön zusammengeschnittener Film über das Leben eines großen Sportlers, Golfers. Und darauf fokussiert der Film, das Golfen im Leben des Severiano Ballesteros.

Die eingesetzten Mittel sind hochwertiger Natur. Die Masken, Sets und Kostüme lassen das Spanien der auslaufenden 70er Jahre wieder zum Leben erwecken. Alles wirkt hochwertig gemacht, die darstellerischen Leistungen sind zudem adäquat und ergeben keine harten, unangenehmen Brüche, wenn es zum Wechselspiel mit den Archivaufnahmen kommt. Mit der passenden musikalischen Begleitung und dem klugen Schnitt ergibt sich ein unterhaltsamer Film.

Der letzte Teil seines Golf-Lebens von Seve war eher von ausstehenden Erfolgen geprägt, um es positiv zu formulieren. Dieser Teil kommt im Film nicht sonderlich zur Geltung, was ich jedoch auch überhaupt nicht schlimm finde. Immerhin ist das hier keine Sach- oder Fachsendung, sondern ein interessant aufbereitetes Bio-Pic. Und natürlich lässt sich aus den positiveren, den inspirierenden Aspekten eine viel ansprechendere, tollere Erzählung formen. Hier fiel das leichter, da die Figur im Fokus auf dem Grün auch noch sehr charismatisch wirkte.

[Technik]
Die technischen Verhältnisse sind natürlich auch stark abhängig von den Qualitäten der tatsächlichen Vorlagen. Hier sind das keine Aufnahmen, die fürs Kino gefertigt wurden, sondern meist Heimkino-Equipment durchnittlicher Güte, und TV-Kamera Teams von der Presse – aus den 80er und 90er Jahren eben, bis in die jüngere Vergangenheit hinein. Kantenschärfe, Detailgrad, Konturen? Das alles wirkt aus heutiger Sicht oftmals wie unscharfer Bildbrei. Doch hier und dort sind auch gute Aufnahmen mit dabei und ganz ehrlich, diese Mixtur, die gesamte Darbietungsgüte – auch mit den nachgestellten Szenen des Spielfilms – ist gut, keine Frage. Kompressionsartefakte hat der 16:9-Transfer nicht aufzuweisen.

Kommen wir zum Ton der eigensinnigen Konzeption, die inhaltlich auch mit Sicherheit hätte schief und damit falsch laufen können. Doch es ging gut und „Seve“ kann punkten, spielt mindestens par. Wie dem auch sei, dem Ton gebührt dabei eine weniger prominente Rolle. Es kommt auf die Wiedergabe der Sprache an, oftmals Kommentare von Sportlern oder eben den Reportern. Die Spielfilm-Elemente bieten eine eher klassische Gemengelage: Musik, Hintergrund und Dialoge. Alles in gelungener Güte, ohne dabei einen „Birdie“ zu spielen. Es gibt ausschließlich englischen oder gar spanischen Originalton (Stereo, Dolby Digital 5.1) und dafür eine ganze Reihe an Untertiteln, darunter auch Deutsch, aber kein Englisch.

[Fazit]
Mich hat der irgendwie schnell faszinieren können. Natürlich ist es spannend ein wenig mehr als nur den Namen und die sportlichen Daten eines Sportlers zu kennen, da gelesen. Viel besser ist es, wenn man ein solches Bild wie über diesen Film hier geboten bekommt. Auf 123 Minuten findet die gute Unterhaltung statt, ich hätte mit wirklich weniger Laufzeit gerechnet. iTunes Extras oder andere Besonderheiten sind nicht zu nennen, außer den Preis, der aktuell eben bei 3,99 Euro liegt und den Titel noch interessanter erscheinen lässt. Am Ende ist und mag Golf auch Geschmacksache bleiben. Dieses Stück über den Sportler und Menschen Severiano Ballesteros gelang zweifelsfrei gut und ist sehenswert.

Andre Schnack, 22.06.2020

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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