[Einleitung]
„Shock and Awe“ lautet der Titel eines Politik-Dramas, das man abseits der Kinoleinwand produzierte und sich an ein weniger hoch-angesiedeltes Publikum im ersten Verwertungsweg richtet. Darunter gibt es dann gar nicht so selten ganz wunderbare Filme. Ich war also gespannt auf „Shock and Awe“ von Regisseur Rob Reiner nach einem Drehbuch von Joey Hartstone. Es handelt sich bei dem 2017 abgedrehten Film um eine US-amerikanische Filmproduktion. Vor der Kamera fanden sich ein: Woody Harrelson, Rob Reiner, James Marsden, Tommy Lee Jones, Jessica Biel und weitere, um einige bekannte zu nennen. Der Standard Definition DVD-Titel erscheint aus dem Angebot von EuroVideo Medien.
[Inhalt]
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 trägt die Regierung um Präsident George W. Bush Beweise zusammen, der Irak besäße Massenvernichtungswaffen, deren Einsatz um jeden Preis verhindert werden müsse. Bush rechtfertigt damit den Einmarsch 2003 in den Irak, um Saddam Hussein als Machthaber abzusetzen. Während der Großteil der Washingtoner Presse die Worte des Präsidenten für bare Münze nimmt, graben Jonathan Landay (Woody Harrelson) und Warren Stroebel (James Marsden) tiefer.
Sie jagen jeder Spur nach und nutzen anonyme Regierungsquellen, um aufzudecken, dass die Gründe des Präsidenten, in den Krieg zu ziehen, auf Lügen und falschen Informationen beruhen. Doch schon bald erfahren die beiden Reporter, dass das Enthüllen der Wahrheit nicht heißt, dass die Menschen sie auch hören wollen und die Stimmen des Krieges jeden Widerspruch übertönen.
(Quelle: EuroVideo Medien)
[Kommentar]
„Shock and Awe“ ist vom Thema her ein völlig zurecht als wichtig bewerteter Film. Er ist von unheimlicher Aktualität, was beim genaueren Hinschauen gar nicht so überraschend erscheint. Wenngleich es um die fadenscheinigen Beweise für die Massenvernichtungswaffen geht, so steht diese gesamte im Film dargestellte Situation beispielhaft für vieles, was wir heute geopolitisch betrachtet nahezu täglich in den Nachrichten sehen. Das ist wirklich positiv an „Shock and Are“. Weniger gut und doch ebenfalls unheimlich wichtig ist die Inszenierung und Umsetzung des Stoffs. Leider gelang diese viel zu farblos, dröge, gar ein wenig zu distanziert.
Zwar sind einige gute Mimen mit an Bord und geben auch das, was ihre Figur inhaltlich füllen kann, doch reicht dies irgendwie schlussendlich nicht aus, um auf ganzer Linie zu überzeugen. „Shock and Awe“ fehlt es an Energie und Charme, was auf verschiedene, zumeist handwerkliche Kleinigkeiten mit großer Auswirkung zurückzuführen ist. Mir fehlte einfach ein wenig die Seele des Films und der dann doch meines Erachtens notwendige Schub, den das Thema benötigt, um einen klaren Standpunkt zu vertreten.
[Technik]
Wie ein grundsolider und ordentlich produzierter TV-Film, so sieht für mich „Shock and Awe“ aus. Das beginnt bei der Optik. Alles ist entsprechend zeitgemäß gestaltet und die Figuren wurden entsprechend gekleidet. Überwiegend handelt es sich hier um Innenaufnahmen, die sich unter einer gelungenen Ausleuchtung abspielen. Der Bild-Transfer erfolgt im anamorph codierten 1.85:1-Format. Der 16:9-Zirkus offenbart keine sonderlich erwähnenswerten Makel und hält sich leider auch bei den erwähnenswerten Schmankerln sehr zurück. Geboten wird ein grundsolides Bild, das den Anforderungen des Inhalts zwar gerecht wird und sauber ausgespielt wird, sich jedoch nicht die Gunst des Publikums zu erarbeiten versteht. Die Kompression erfolgt fehlerfrei.
Widmen wir uns dem Ton von „Shock and Awe“: Deutsch und Englisch ertönen in Dolby Digital 5.1 aus dem angeschlossenen Lautsprecher-Set. Wir erleben einen glaubhaften Ton, der sich allerdings auch sehr unspektakulär und recht einseitig beschränkt auf die Front des Geschehens reduziert. Eine spürbare Weite oder Räumlichkeit will da einfach nicht so recht aufkommen. Mir gefiel die feine und gute Wiedergabe der Dialoge, was hier einen hohen Beitrag leistet, da der gesamte Film sehr dialogstark auftritt. Auch die teils stimmungsunterstreichende musikalische Begleitung ergibt Sinn und gefiel zudem. Mit der Qualität des – wenngleich räumlich eingeschränkten – Geschehens bin ich einverstanden.
[Fazit]
Interessant auch, dass die vorliegende DVD-Version genau so viel kostet wie die HD Blu-ray Disc-Variante. Dies ist bislang eher als unüblich einzustufen. Wie dem auch sei, die Disc erschien am 23. Oktober 2018. Das Thema ist mit Sicherheit jedem auch nur etwas politisch interessierten Menschen ein Begriff. Die DVD kommt mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren gemäß FSK in den Handel. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 102 Minuten und befindet sich auf einer Standard Definition DVD. Als einziges Extra gibt es eine Hinter den Kulissen-Featurette (englisch mit dt. Untertiteln). Das ist nicht viel, doch mehr als manch einer mittlerweile mitliefert.
Andre Schnack, 08.11.2018
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