[Einleitung]
Michael Mann gehört zu den ganz Großen, wenn es darum geht einem Publikum knallharte Action zu servieren. Viele gute Filme gehen auf sein Konto, darunter „Manhunter“, „Der letzte Mohikaner“ oder „Collateral“. Und auch der fantastische Action-Thriller „Heat“ von 1995 gehört zu den Sternstunden von Herrn Mann. Nur 6 Jahre zuvor fertigte der gebürtige US-Amerikaner „Showdown in L.A.“ (Originaltitel: L.A. Takedown), welchem wir uns heute und hier widmen werden. Die DVD des mittlerweile angestaubten Films kommt aus dem Angebot von Concorde Home Entertainment und wir konnten einen genaueren Blick auf die Disc werfen. In den Hauptrollen sind Scott Plank, Alex McArthur, Michael Rooker und Laura Harrington zu sehen.
[Inhalt]
Am helllichten Tag wird in Los Angeles ein gepanzerter Geldtransporter überfallen, Fahrer und Wachmänner brutal erschossen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Der Polizist Vincent Hanna ist sicher, dass der Raub auf das Konto einer Bande geht, die bereits seit einigen Wochen die Stadt unsicher macht. Die Vorgehensweise ist jedes Mal gleich: Der Coup ist genau geplant, die Ganoven verschwinden anschließend genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht ist. Fehler sind ihnen bisher nicht unterlaufen. Keine Frage – das sind Profis!
Hanna ist fest entschlossen, die Räuberbande zu fassen. Seine Nachforschungen beginnt er bei Harvey, einem jungen Latino, der wegen Hehlerei, Drogengeschichten und ähnlicher Verbrechen regelmäßig mit dem Gesetzt in Konflikt kommt und über beste Kontakte verfügt. Harvey versichert, in diesem Fall unschuldig zu sein und keine weiteren Informationen zu besitzen, behauptet aber, dass sein Bruder, der erst kürzlich aus dem Knast entlassen wurde mehr herausfinden kann.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[Kommentar]
Mr. Mann macht sich als Regisseur und Drehbuchautor zugleich sehr gut. Und das auch hier nicht zum letzten Mal. Wenn man aus heutiger Sicht „Showdown in L.A.“ im direkten Vergleich zu „Heat“ sieht, dann kommt einem das Stück von 1989 praktisch wie die Generalprobe zum 1995 abgedrehten „Heat“ vor. Zu beiden Stücken führte Michael Mann Regie, schrieb das Skript und wirkte als Produzent maßgeblich auf die Filme ein. Zweifelsohne halten wir fest, dass beide Stücke ihre Daseinsberechtigung haben und der maßgebliche Unterschied eben im gereiften Professionalitätsgrad der Ausführung liegt. Dies erstreckt sich beginnend bei den Sets, über die verpflichteten Darsteller bis hin zu bestimmten Ausprägungen innerhalb des Drehbuchs.
Zu diesen zählen allen voran die Charakterentwicklung von Polizist Vincent Hannah und Gegenspieler Patrick McLaren, in „Heat“ Neil McCauley. Neben der detaillierteren Ausarbeitung der Figuren steht auch das tatsächliche Spiel zwischen den beiden Hauptfiguren im Vordergrund der Story. Beide von ihrem Dasein und ihrem Job besessen, stellen jeweils einen extremen Schwerpunkt dar: der Ermittler und der Gauner. Der spannungsgeladene Verlauf der dynamischen Erzählung mündet in einem finalen Showdown, wie es der Titel bereits erahnen lässt. Auch in dieser Hinsicht gleichen sich die beiden Werke sehr. Und ohne allzu viel vorweg nehmen zu wollen sollte man als Fan actionreicher Thriller auch diesen Vorgänger zu „Heat“ unbedingt anschauen.
[Technik]
So richtig hochwertig kann „Showdown in L.A.“ nicht mehr wirken, dass sieht man auf den ersten Blick. Auch wirkt das Letterbox-Geschehen im 4:3-Format einfach nicht mehr sonderlich zeitgemäß. Hinzu addieren sich ein paar unschöne Effekte, welche bei einem Film dieses Budgets und der Entstehungszeit jedoch keinesfalls sonderlich ungewöhnlich sind. Da es zu keiner Form an Nachbearbeitung kam, prallen diese negativen Aspekte nun ungebremst auf unsere Netzhaut. Ausschlaggebend sind hier der fahle Kontrast, die Unschärfen bei raschen Bewegungsabläufen und schnellen Schnitten und im Untergrund ein gewisses Rauschen sowie Treppchenbildung in den Diagonalen. Weitere Störungen oder Drop-Outs sind nicht mit von der Partie.
Wenn wir über den Ton sprechen, dann gibt es hier ebenfalls leider von viel Schatten und wenig Licht zu berichten. Klar, ein Dolby Digital 2.0-Ton reicht an für sich aus, jedoch steht einem Film mit etwas mehr Action auch ein etwas räumlicher und dynamischer Ton zu. Den gibt es hier allerdings nicht vorzufinden. Vorhanden sind zwei 2.0-Soundtracks, einmal die deutsche Synchronfassung und ein weiterer in der englischen Originalsprache. Letztgenannter Soundtrack wirkt ein wenig authentischer und dumpfer, die Synchronfassung klarer, steriler und ein wenig „unechter“. Untertitel sind der DVD nicht gegönnt.
[Fazit]
Mir gefiel der Film gut. Soviel kann ich frei raus sagen, bzw. schreiben. Ich muss ergänzen, dass er mir wahrscheinlich besser gefallen hätte, wenn ich „Heat“ noch nicht gesehen hätte, denn dort sah ich ähnliches, nur eben in „besser“. „Showdown in L.A.“ versprüht Charme und Spannung auf seiner Laufzeit von rund 89 Minuten. Der Titel befindet sich auf einer einseitigen und einschichtigen Disc (DVD Typ 5) und besitzt eine Altersbeschränkung von ab 16 Jahren, was angemessen erscheint. Es gibt ein einfaches Menü zu Gesicht, jedoch keinerlei besondere Extras. Vor dem Hintergrund des Preises von rund 17,- Euro hätte man in dieser Kategorie mehr erhofft. Erscheinungstermin war der 19. März. Wer Michael Mann’s Werke schätzt, der sollte hier einmal genauer hinschauen.
Andre Schnack, 11.04.2008
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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