[Einleitung]
Vielleicht zählt dies als Voreingenommenheit, was mir jedoch streitbar erscheinen würde, doch ist der Begriff Simulant für mich ein wenig anders belegt, als das ich direkt an Künstliche Intelligenz und diese Themen denke. „Simulant“ ist der aktuellste Titel von Regisseurin April Mullen, nach einem Drehbuch von Ryan Christopher Churchill. Für die Arbeiten vor der Kamera heuerte man unter anderen Simu Liu, Alicia Sanz, Sam Worthington, Jordana Brewster und weitere an. Diese Standard Definition DVD-Fassung kommt aus dem Vertrieb von LEONINE und ich konnte mir ein genaueres Bild machen.
[Kommentar]
Gemessen an der durch die Inhaltsangabe aufgebauten Erwartungshaltung, so denke ich, wird man vom Ende des Films vielleicht etwas überrascht sein. Mir erging es, im positiven Sinne. Denn so gelingt dem Titel doch noch einen Akzent zu setzen. Handwerklich ist er solide inszeniert und hat seinen eigenen Style mit kühler Farbgebung, teils künstlich poppigen Farben (Neonlicht), Replikanten, ach nein, hier Simulanten und eben einer Behörde, welche dafür sorgen soll, dass in der Androiden-Welt auch alles schön „compliant“ verläuft.
Letzteres könnte rasch als zarter und dennoch deutlicher Abklatsch eines Bladerunners sein, davon ab hat „Simulant“ auch ein paar ganz nette Ideen im Programm. Die aufgeworfenen Fragen hinsichtlich künstlicher Intelligenz, praktisch identisch nachproduzierten „Menschen“, Androiden, die mit einem eingeschränkten Bewusstsein daherkommen – all das ist nicht ganz neu, hier jedoch meiner Meinung nach ausreiched gut umgesetzt.
Ich empfand nicht immer Klarheit bei den Motiven der Charaktere. All die Technik-Themen empfand ich als in Ordnung, wie sie dargestellt und erklärt werden. Transparente Smartphones, Drohnen und so ein Zeug sind auch mit von der Partie und sollen eben den Future-Charme unterstreichen. Die von den Machern ergriffene Freiheit beim dann doch recht dynamischen Verlauf gen Ende der Geschichte, gefiel mir, muss sich jedoch auch Kritik gefallen lassen.
[Technik]
„Simulant“ lag mir als Standard Definition Datenträger (DVD) vor. Das Bild liefert einen 2.40:1-Transfer und leistet dabei auf dem ersten Blick auch einen guten Job. Wir haben es mit einer Mischung aus Außen- und Innenaufnahmen zu tun, der insgesamt gut gelungen ist. Das Spektrum des Kontrasts ist hoch, so dass wir teils steile Helligkeiten zu Gesicht bekommen, oder aber satte Farben mit einer ausreichend feinen Konturenzeichnung. Soweit so gut, wenngleich die Kantenschärfe und Detailzeichnung hätte etwas höher ausfallen können. Über die Kompression kann nichts schlechtes verloren werden.
Die musikalische Begleitung ist recht gut gelungen. Immer wieder ist die Stimmung dicht und situationsbedingt passend ausgeführt. „Simulant“ bietet ebenfalls ein ausreichend lebhaft gestaltetes Umfeld, in dem sich die Sprachausgabe spürbar wohlfühlen kann, wenngleich sich nur bedingt räumliche Effekte hinzu gesellen. Dem Mehrkanaltonformat aus dem Hause Dolby (Dolby Digital) mit 5.1-Kanälen gelingt es nur bedingt ein weites Klangfeld aufzubauen. Dafür gibt es keine Verunreinigungen oder nennenswerte Makel. Deutsche Untertitel sind für Hörgeschädigte abgefasst.
[Fazit]
„Simulant“ passt in den aktuellen Zeitgeist, wenngleich er auf der Laufzeit von rund 97 Minuten auf dieser DVD (Typ 9) nicht viel neues zu einem bekannten Themenkomplex hinzuaddieren kann. Einige Ideen sind nett, der gesamte Kontext ergibt Sinn und der Ausgang der Geschichte vermochte mich ein wenig zu überraschen. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und der Titel kann seit Anfang Juni 2023 im Handel erworben werden, wo er mit rund 13,- Euro für die DVD zu Buche schlägt. Erwähnenswertes Bonusmaterial konnte ich auf der Disc nicht vorfinden. Für Fans eines Themas, das immer näher zu rücken scheint, interessant.
Andre Schnack, 13.09.2023
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