[Einleitung]
Ausgeburten menschlicher Scheusale werden nicht selten in Filmen thematisiert. Perfekt gelang dieses Vorhaben beispielsweise im preisgekrönten „Sieben“, welches meisterhaft durch Regisseur David Fincher inszeniert wurde. „Sin“ geht vermeintlich einen etwas anderen Weg. Lässt sich vom ersten Blick her mit „8mm“ mit Nicolas Cage vergleichen. Michael Stevens schuf 2003 den Thriller „Sin – Der Tod hat kein Gewissen“. Die US-amerikanische Hollywood-Produktion weist folgende Darsteller in den wichtigen Rollen auf: Gary Oldman, Ving Rhames, Kerry Washington, Alicia Coppola, Bill Sage, Chris Spencer und Arie Verveen.
[Inhalt]
Weil seine Schwester vermisst wird, lässt sich Ex-Homicide Cop Eddie Burns (Ving Rhames) noch einmal auf seinen früheren Job ein und verfolgt die Fährte eines sadistischen Monsters. Während er immer tiefer in eine gefährliche Welt aus Pornographie und Drogen hineingezogen wird, findet Burns bald heraus, dass ihn einige Gemeinsamkeiten mit der Beute verbinden, an deren Fersen er sich geheftet hat. Als der ehemalige Gesetzeshüter schließlich das personifizierte Böse zum ultimativen Showdown herausfordert, findet einer von beiden seine verdiente Strafe und der andere Erlösung, doch jeder der Männer geht aus dieser Auseinandersetzung verändert hervor … und zwar für immer!
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)
[Kommentar]
„Als knallharte Typen setzen Ving Rhames und Gary Oldman im explosivsten Thriller des Jahres Reno, Nevada, in Brand.“ So lobt Columbia TriStar Home Entertainment den Titel aus dem Programm der Thriller. Und in einigen Belangen ist Lob auch berechtigt. Zum Beispiel auch dann, wenn es um die Darstellung und den Umgang mit Gewalt geht, nicht nur die Natur der körperlichen Gewalt, sondern ebenfalls der Einsatz von psychologischer Gewalt wird hier vollzogen. Verherrlicht wird hier nichts, allerdings ist die visuelle Umsetzung schon recht fortgeschritten und hart.
Einige der Trips lassen sich mit Momenten aus „Fear And Loathing In Las Vegas“ vergleichen, nur ohne komödienhafte Züge. Andere Aufnahmen haben schon einen perversen Charakter und stellen einen wahren Horror-Trip dar. Es handelt sich somit um keinen Film zur guten Unterhaltung. Denn es gibt weder etwas zum Lachen, noch darf geschmunzelt werden. Die bedrückende Stimmung und das traurige Beteiligten kommen gut herüber und wirken erstaunlich authentisch. Erwähnenswert: der Film beginnt im Dunklen des Großstadtdschungels und findet sein Showdown im grellen und hellen Wüstenlicht der Weiten Nevadas.
Die Geschichte ist mit Sicherheit nur etwas für diejenigen unter uns, die auf harte Thriller stehen und weniger positive Gefilde verkraften können. Regisseur Michael Stevens schuf einen Film, der tiefen der menschlichen Psyche plakativ darstellt und abbildet, ohne dabei nach dem „Warum“ zu fragen. Dem Thema Serien-Killer widmet er sich nur bedingt und schickt Story in die Richtung eines persönlichen Rachfeldszugs. Wie dem auch sei, schließlich zählt, was aus dem Stoff gemacht wurde.
Ving Rhames und Gary Oldman leisten gute Performances und sind auch gemeinsam vor der Kamera zu sehen, Kerry Washington und Brian Cox in weiteren Rollen stehen ebenfalls ihren Figuren und sorgen für eine angenehme Stimmung. Den darstellerischen Leistungen kann somit ein Lob ausgesprochen werden.
[Technik]
Ruckelfrei und formschön macht sich „Sin – Der Tod hat kein Gewissen“ im 1.85:1-Gewand auf dem Wiedergabegerät breit. Stärke und Schwächen bei der Wiedergabe lassen nach dem Abspann das Ergebnis befriedigend bis gut verlauten. Auf dieses kommen wir durch klare Wiedergabe sauberer Konturen und den gelungenen Farbumfang, der nicht selten die Stimmung schürt. Doch hier und dort meinte man es mit dem Kontrast etwas zu gut, so dass einige Bilddetails im Schwarz der dunklen Bildelemente verschwinden. Negative Aspekte, die von einer nicht ausreichenden Kompression herrühren könnten, treten nicht auf.
Tontechnisch wird nicht wie erwartet ein deutscher Mehrkanalton geboten, sondern französisch und deutsch im Dolby Surround-Sound. Englische Originalsprachausgabe erklingt hingegen mittels einer Dolby Digital 5.1-Tonspur. Der getestete Ton der lokalen Landessprache hält ein gutes Niveau, wenngleich er im Vergleich zum 5.1-Ton spürbar schlechter abschneidet. Hier und dort finden sich einige Effekte auf dem hinteren Kanal ein, die Sprachausgabe erklingt klar und deutlich aus dem Center und die Musik macht über sämtliche Lautsprecher auf sich aufmerksam. Es wird Durchschnitt gesprochen. Optional können in 5 Sprachen Untertitel eingeblendet werden.
[Fazit]
„Sin – Der Tod hat kein Gewissen“ hat es in sich. Columbia TriStar Home Entertainment bringt den rund 103minutenlangen Thriller auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) auf den deutschen Code2-Markt. Im Ladenregal wird man den Titel nur selten finden, denn die Altersfreigabe beläuft sich auf eine Freigabe ab 18 Jahren. Sehr mager fällt das Bonusmaterial der Scheibe aus: mehr als drei Trailer, davon einer zum Hauptfilm, wurde hier nicht spendiert. „Sin“ befindet sich bereits im Handel und kann für eingefleischten Ving Rhames- und Gary Oldman-Fans interessant sein, voraussgesetzt man hat etwas für Thriller übrig, die etwas zur Sache gehen.
Andre Schnack, 18.02.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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