[Einleitung]
Aus dem Netflix Programm kommt diese Dokumentation, welche uns Deutsche nachvollziehbarer Weise besonders trifft, zumindest auf der emotionalen Ebene. Schließlich gehörte das FinTech Unternehmen aus Aschheim zu einem Stern am Himmel der neuen Technologien – und dann dieser Fall, Skandal und die Insolvenz. „Skandal! Der Sturz von Wirecard“ befasst sich mit diesem Stoff und so entstand unter James Erskine mit zahlreichen realen Zeugen, Involvierten und anderen Beteiligten ein wohl spannender Eindruck dessen, was sich da wohl abgespielt hat.
[Kommentar]
Die Machart und der Stil der Dokumentation sind nicht sonderlich viel anders als jene zu anderen Inhalten. Mit einer sauberen Struktur im Aufbau und Ablauf bekommen wir es genau so zu tun, wie auch mit vielen Informationen jener, die an diesem Fall arbeiteten. Zumeist bedeutet diese Arbeit eine Art Investigation und Recherche, seitens Journalisten und anderer Interessenhalter. Hier ist klar zu sehen, das das Interesse an einer Untersuchung steigt, bis schlussendlich alles zu spät ist, da das Unternehmen bis zuletzt alles Bestritt. Denn das Top-Management war ja involviert…
Was sich hier offenbart, gleicht einem guten Wirtschaftskrimi in Form eines Spielfilms, oder besser Kinofilms aus Hollywood. Schließlich ist dieses Unternehmen Wirecard mehr oder weniger über zwei Jahrzehnte am Markt gewesen. Aus heutiger Sicht ordentlich, sauber und mit einer frischen, innovativen Idee damals gestartet und dann jedoch schon lange danach und lange vor dem Crash durch Ungereimtheiten aufgefallen. Wie es schlussendlich ausging, wissen wir alle. Eine gut gemachte Dokumentation, die sich alle Mittel bedient, um einen möglichst dichten, vielleicht auch umfassenden Eindruck zu vermitteln.
[Technik]
Auch bei Technik in Bild und Ton, scheinen vom ersten bis zum letzten Moment die Anforderung des Publikums erfüllt werden zu können. Ein solider Breitbild-Transfer im 16:9-Gewand offenbart Bilder, wie wir sie aus den Nachrichten oder eben Archiv-Aufnahmen, oder auch jüngeren Interview-Mitschnitten her kennen. Qualitativ ist das alles mindestens solide, oftmals auch im Mittelfeld angesiedelt. Bewegungsabläufe bei den Interviews gibt es praktisch nicht, ansonsten ist verständlich, dass wir es bei älteren Bildern mit Rauschen oder Körnung sowie Unschärfe zu tun bekommen.
Mit dem Ton komme ich ebenfalls ganz ausgezeichnet klar. Ich sah und hörte die Doku im ‚Original‘. Was hier bedeutet, das wir viele deutschsprachige Menschen vor der Kamera eben in ihrer Muttersprache vernehmen und Beispielswiese britische Journalisten mit einem deutschsprachigen Overlay aufwarten. Neben einer kurzen Einblendung, mit wem wir es aktuell zu tun haben, hat der Ton ansonsten keinen Einfluss auf das gelieferte Bild. Alles klingt soweit ordentlich, jedoch eben auch ordentlich limitiert. Untertitel sind neben weiteren Tonspuren ebenfalls vorhanden.
[Fazit]
Mir machen diese Titel Spaß. Sie haben eben auch etwas enthüllendes, wie eben True Crime-Dokus. Nur hier ist es eben ein Wirtschaftsverbrechen. Der Umfang von „Skandal! Der Sturz von Wirecard“ fällt wenig überraschend recht mau aus. Klar, denn neben dem Hauptprogramm auf 93 Minuten und einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren gemäß FSK gibt es keine weiteren, oder gar zusätzlichen Inhalte. Doch wäre dies auch sehr neu und eine Art Novum im Angebot des Streaming-Dienstes. Wie oft bietet Netflix den Trailer zum Titel an, wenn man auf der Auswahl desselben ganz nach unten scrollt.
Andre Schnack, 01.06.2023
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