Sling Blade – Auf Messers Schneide

Drama
Drama

[Einleitung]
1996 fertigte US-Schauspieler Billy Bob Thornton seine totale One-Man-Show mit dem Titel „Sling Blade – Auf Messers Schneide“ (Originaltitel: Sling Blade). Das Drama über das Schicksal eines jungen Mannes trägt eine klare Handschrift von Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Billy Bob Thornton. Die US-amerikanische Filmproduktion erfreute sich guter Kritiken und konnte sich schlussendlich zu den glücklichen Filmen zählen, die mit einem Oscar ausgezeichnet wurden. In den führenden Figuren sehen wir ferner Dwight Yoakam, Natalie Canerday, Lucas Black, John Ritter, Robert Duvall und J.T. Walsh. Diese High Definition Blu-ray Disc veröffentlicht Walt Disney Studios Home Entertainment und wir konnten uns eine genauere Meinung bilden.

[Inhalt]
Im zarten Alter von nur 12 Jahren brachte Karl Childer (Billy Bob Thornton) auf grausame Art seine Mutter und deren Liebhaber um. Nach 25 Jahren Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt für Kriminelle wird er schließlich entlassen und kehrt geläutert nach Hause zurück. Für den gottesfürchtigen Mann gibt es nur noch einen Grundsatz: Er wird niemals wieder töten. Zurück in seiner Heimatstadt freundet er sich alsbald mit Frank (Lucas Black) und dessen Mutter Linda (Natalie Canerday) an. Doch als diese von Lindas cholerischem und gewaltbereiten Lebensgefährten Doyle (Dwight Yoakam) tyrannisiert werden, muss Karl seine Prinzipien über Gut und Böse abwägen. Die Ereignisse geraten außer Kontrolle…
(Quelle: Walt Disney Studios Home Entertainment)

[Kommentar]
Billy Bob Thornton begleitet mich seitdem ich Film aktiv und bewusst sehe. Ob als Sprecher in der englischen Fassung von „Prinzessin Mononoke“ als Jigo, als cooler Fluglotse in „Turbulenzen – und andere Katastrophen“ oder aber im fabelhaften „Monster’s Ball“ und in „Ein einfacher Plan“. Der Mann kann nicht nur gut schauspielern, sondern macht sich auch in jeder anderen Hinsicht als Regisseur, Drehbuchautor oder Hauptdarsteller gut. In „Sling Blade“ ging er den dreifachen Weg und übernahm Verantwortung als Drehbuchautor, Regisseur und Darsteller – Hut ab. Und was dabei herauskam kann sich wirklich sehen lassen.

Roger Ebert, US-amerikanischer Filmkritiker und Pulitzer-Preis-Gewinner, formulierte die Leistungen von B.B. Thornton wie folgt: „If there were the slightest justice and curiosity in the Academy Award process, Thornton’s work here would get a nomination.“* – und so war es dann auch und neben einer Nominierung für die beste männliche Hauptrolle ging der Oscar für das beste adaptierte Drehbuch 1996 an Billy Bob Thornton. Und zu Recht, wenn man mich fragen würde.
(*sinngemäß ins Deutsche übersetzt: Gäbe es die geringste Gerechtigkeit und Neugier Oscar-Verleihungs-Prozess, Thornton’s hier gezeigte Arbeit würde eine Nominierung erhalten.)

Ich möchte dies unterstreichen und kann die Leistungen von Herrn Thornton als Hauptdarsteller vor der Kamera nur positiv untermauern. Durch eine unheimlich intensive Bild-Präsenz, eine sehr eigene Aussprache, Gestik und Mimik überzeugt insbesondere Billy Bob Thornton vor allen weiteren Beteiligten (die sich und ihre Leistungen zweifelsfrei ebenfalls zeigen lassen können). Es entsteht ein plastisches Bild eines Mannes mit traumatischen Ereignissen, der sich nach Jahrzehnten erneut mit einer Situation konfrontiert sieht, die alles von ihm fordert. „Sling Blade“ hat mich berührt, die Zutaten für einen guten Kinofilm wurden erfolgreich miteinander vermengt.

[Technik]
Die technischen Qualitäten hinsichtlich der Visualisierung von „Sling Blade“ stehen nicht unbedingt allen aktuellen Erscheinungen technisch nach. Es erfolgt ein 16:9-Transfer im Seitenverhältnis 1.85:1, der sich im 1080p-Verfahren auf der Disc abgelegt befindet. „Sling Blade – Auf Messers Schneide“ besticht durch ruhige Bilder, zumeist warme Farben schmücken das Geschehen und es entsteht eine ausreichende Plastizität. Der Detailgrad geht in Ordnung und leidet nur sehr wenig unter einem gewissen Rauschmuster, welches sich vor allem in den plakativen und weniger gut ausgeleuchteten Momenten einstellt. Neben einer weitgehend ordentlichen Konturenzeichnung erleben wir ebenfalls eine gelungene Kompression. „Sling Blade“ gehört nicht zu den Vorzeige-Bildtransfers, sichert sich jedoch eine gute Note.

Emotionen werden in „Sling Blade“ nicht nur in authentischem Maße an den Betrachter verabreicht, sondern auch technologisch gut umgesetzt präsentiert. Neben den Darstellern ist es auch die musikalische Seite des Titels, die dafür Sorge trägt, dass auch Freunde hoher technischer Ansprüche nicht auf der Strecke bleiben. Wir erhalten drei Soundtracks geboten: DTS 5.1-Sound in deutscher Sprache, DTS-HD 5.1 Ton im englischen Originalton und spanischen 2.0-Stereo Ton. Optional sind Untertitelspuren in 11 Landessprachen hinzuschaltbar. Spannende Momente gefallen durch die passende Musik, einige Surroundeffekte runden das Bild ab. Fehler gibt es nicht.

[Fazit]
Was für eine Ein-Mann-Show hier erfolgt. Meines Erachtens ist „Sling Blade – Auf Messers Schneide“ ein sehr guter Film. Er unterhält anspruchs- und stimmungsvoll auf einer Laufzeit von rund 135 Minuten. Sämtliche Inhalte befinden sich auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc mit 50 GB Fassungsvermögen. Die technische Güte bezeichnen wir als gut. Dem Menü wiederfuhr eine klassische und simple Gestaltung und Navigation. Schauen wir uns die Bonusmaterialien der Blu-ray Disc an:

  • Audiokommentar von Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller Billy Bob Thornton
  • „Mr. Thornton Goes To Hollywood“
  • Bravo Profiles: Billy Bob Thornton
  • Eine Diskussionsrunde mit Billy Bob Thornton, Dwight Yoakam, Mickey Jones und Produzent David Bushell
  • Ein Gespräch mit Billy Bob Thornton und Robert Duvall
  • Ein Gespräch mit Robert Duvall
  • Ein Gespräch mit Billy Bob Thornton und Komponist Daniel Lanois
  • Die Rückkehr von Karl
  • Am Set – Featurette
  • Zusätzliche Szene „Doyles Tod“ mit Einführung von Billy Bob Thornton

Die Fülle an Extras gefällt auf Anhieb durch die technische Abbildungsqualität und guten inhaltlichen Wert bei der Ansicht. „Sling Blade“ bietet somit nicht nur inhaltlich durch den Hauptfilm einen Zugewinn in der heimischen Video-Discs Sammlung, sondern auch seitens der Ausstattung ordentlich Futter für einige Zeit. „Sling Blade“ ist eine rundum gelungene Blu-ray Disc, die in keinem Regal eines echten Film-Freunds fehlen sollte. Erscheinungstermin der Disc war der 24. September, der Preis liegt im oberen Bereich der 20,– Euro. Die Altersfreigabe ist auf ab 12 Jahren festgesetzt.

Andre Schnack, 12.10.2009

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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