Solaris (2002)

Drama/Mystery/Romance
Drama/Mystery/Romance

[Einleitung]
Konfekt ist in meinem Kopf eng mit etwas zum Naschen verbunden. Leicht angewinkelt, zylindrische Schokoladen-Nuggets, die mit einer bunten, wie Silberfolie anmutenden Ummantelung umwickelt sind. Lecker. Doch FilmConfect ist ja keine Schokolade, sondern ein Studio, welches eine breite Auswahl bereits durchaus bekannter Film-Titel auf High Definition neu veröffentlicht. Hier haben wir es mit dem Schaffen des Regisseurs Steven Soderbergh zu tun, der nach einem Roman von Stanislaw Lem auch das Drehbuch verfasste. Vor der Kamera sehen wir George Clooney, Natascha McElhone, Jeremy Davies, Viola Davis und Ulrich Tukur. Ich war gespannt auf die HD Version des Titels „Solaris“.

[Inhalt]
Auf einer Raumstation, die einsam um den mysteriösen Planeten Solaris kreist, gehen merkwürdige Dinge vor sich. Mitglieder der Crew sind zu Tode erschrocken: Menschen, die sie längst verloren glaubten, erscheinen als lebende Phantome vor ihren Augen. Als der Psychologe Chris Kelvin (George Clooney) eintrifft, um den Vorfällen auf den Grund zu gehen, sieht er sich mit einer Macht konfrontiert, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt. Sie ist der Schlüssel zu den geheimsten Träumen der Menschheit – oder zu ihren finstersten Albträumen.
(Quelle: FilmConfect Home Entertainment)

[Kommentar]
Wenn man einen klassischen Film und einen jüngeren Ursprungs miteinander über Ähnlichkeiten und Analogien bei Inhalte und Stil verbinden müsste, so würde ich als erste Reaktion auf „Solaris“ wohl mit „2001: Odyssee im Weltraum“ antworten. Die liegt darin begründet, dass beide Filme ein recht abstraktes Thema aus der Science Fiction mit dem Menschen als Lebewesen verknüpfen und auch visuell und musikalisch gewisse Verbindungen aufweisen. Im übrigen handelt es sich beim Film um ein Remake eines sowjetischen Films mit gleichem Titel.

„Solaris“ ist mir teils zu visuell und wenig ausdrucksstark im herkömmlichen Sinne. Dafür ist er eher philosophischer Natur – wenn wir in den (Welt)Raum schauen und dabei einem entsprechend abgestimmten Music-Score lauschen, soll damit ein gewisses Gefühl beim Zuschauer provoziert werden. Die Musik übernimmt dabei zuweilen vollständig die akustische Präsenz. Die ansonsten etwas beklemmende Stimmung, eingedost in dieser Raumstation auf einer Umlaufbahn um einen sonderbar anmutenden, mysteriösen Planeten. Das ist der Stoff, aus dem „Solaris“ ist.

Die Geschichte ist ausreichend dicht erzählt, konnte mich allerdings zu keinem Zeitpunkt wirklich komplett fassen. Der Film wirkte auf mich wie eine zu hanebüchene Kombination wirrer Geistesspiele. Dazu muss ich sagen, dass die handwerklichen Arbeiten wieder professionell ausgeführt wurden. Man kann weder an den Kostümen, Masken noch den Sets herummäkeln. Alles passt soweit. Irgendwie blieb jedoch bei mir stets dieses Gefühl, dass es doch gleich mal so richtig losgehen muss. Und dieses Gefühl reißt nicht ab, bis die Credits herunterlaufen…

[Technik]
Der Titel ist von 2002 und viele weibliche Film-Freunde werden denken, oh, da sah George Clooney noch besser, etwas jünger aus – mag sein. Klar ist, dass man dies in High Definition natürlich viel besser beurteilen kann, als ohne. Zumindest, insofern, die technische Darbietung der gebotenen Blu-ray Disc hier auch mitmacht. „Solaris“ ist visuell gut gelungen. Die Sterilität der Raumstation mag beabsichtigt sein und kommt visuell betrachtet auch gut beim Betrachter an. Die Augen fühlen sich wohl mit dem, was sie hier sehen. Eingesetzt wird ein 1080p-Transfer im Original 16:9-Format mit den Abmessungen 2.35:1. Weder Rauschen noch Kompressionsartefakte sind auffällig.

Deutsch, Englisch, Spanisch in Dolby Digital 5.1, auch in Untertitel-Fassungen. So lautet das Angebot in Sachen Ton. „Solaris“ arbeitet viel mit Ruhe, gar Stille und auch musikalischen, fein gesetzten Akzenten und einer durch und durch hochwertigen, wenngleich nicht sonderlich raumfüllenden Präsenz. Es fällt nicht schwer den Dialogen zu folgen und schlussendlich bin ich qualitativ betrachtet auch rundum zufrieden. „Solaris“ ist ein für sein Genre überraschend wenig akustischer Titel.

[Fazit]
Als ich den Film zum ersten Mal sah, da war ich etwas enttäuscht offen gestanden. Denn ich war bis dahin ein Soderbergh-Fan und dachte, dass mir alle seine Film bestimmt gefallen werden. Hier ist das nur bedingt so. Auf einer Laufzeit von rund 99 Minuten richtet sich der Film nicht an jene Science-Fiction Fans, die den klassischen Themen folgen, sondern eher an ein Nischenpublikum. Dies mag auch am recht schwierigen Inhalt liegen, der mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren ausgestattet ist. „Solaris“ bietet Bonusmaterial zu rund 33 Minuten in Form von zwei Featurettes und einem Script. Zusätzlich gibt es noch einen Audiokommentar. Erschienen am 12. Oktober 2018.

Andre Schnack, 12.11.2018

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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