[Einleitung]
Ein Polizei-Thriller mit Mystery-Elementen? Das soll funktionieren? Warum nicht, dachte man sich im Team um Regisseur Yoon-Hyun Chang und Drehbuchautoren Eun-Jeong Kim und Eun-shil Kim. Was aus den Gedanken der Beteiligten resultierte nennt sich „Some“ und schreitet zeitgleich auf mehreren Pfaden. Ein Thriller in urbaner – übertrieben nahezu lebensfeindlicher – Umgebung mit Soo Go, Ji-hyo Song, Dong-kyu Lee und Shin-il Kang. Das Drehbuch zum einprägsamen Titel „Some“ schrieben Eun-Jeong Kim und Eun-shil Kim. Wir konnten diese Doppel-DVD aus dem Programm der Sunfilm Entertainment genauer unter die Lupe nehmen und berichten.
[Inhalt]
$ 10 Millionen Drogengeld sind verschwunden und ein ranghoher Polizist wird verdächtigt, sie gestohlen zu haben. Ein junger Kollege will seine Unschuld beweisen und macht sich auf die Suche nach dem Geld. Seine Wege kreuzen die einer jungen Frau, die scheinbar in die Zukunft sehen kann. Doch die Hoffnung, dass ihre Visionen ihm bei seinen Ermittlungen helfen können, zerschlägt sich schnell. Denn sie sieht etwas anderes voraus: Seinen Tod in 24 Stunden…
(Quelle: Sunfilm Entertainment)
[Kommentar]
„Some“ ist ein sehr vielseitiger Film. Manche mögen ihm dadurch bedingt einen fehlenden Fokus ankreiden, andere schätzen die Facetten in der Geschichte. Objektiv betrachtet läuft „Some“ jedoch zuweilen Gefahr sich durch die inhaltlichen Zweige ein Bein zu stellen. Wir haben es mit Überwachung zu tun, denn die Traffic-Cams scheinen einen Großteil der Umgebung des Films abzudecken und spielen eine gewichtige Rolle. Genauso wie auch die merkwürdigen deja vus einer der Hauptfiguren. Anfänglich scheint man als Betrachter rasch überfordert von der Vielzahl an Charakteren, Handlungsorten und Geschehnissen. Nach einiger Zeit ordnet sich das Kauderwelsch und wir erlangen etwas Durchblick. Ab diesem Zeitpunkt gewinnt die Story an Plastizität, wenngleich einige Dinge auch gen Abschluss der Geschichte unbeantwortet bleiben. Ihr Verlauf gestaltet sich als ziemlich spannend, ebenfalls gibt es einige wirklich gelungene Action-Einlagen und Verfolgungsjagden auf nächtlichen Straßen, bei denen Spannung groß geschrieben wird.
Die Farben des Films wirklich realistisch und irgendwie schmuddelig zugleich. Es entsteht der Eindruck einer total urbanisierten Umgebung, nur selten sind Natur-Elemente wie Grünflächen oder aber helles Sonnenlicht zu sehen, Bäume zählen zu den Ausnahmen. Kommen wir zu den beteiligten Haupt-Charakteren. Sämtliche Figuren bieten ausreichend Tiefe und werden von guten Darstellern gemimt. Die Absichten der verschiedenen Charaktere scheinen zwar nicht immer deutlich, ihr Auftreten, Outfit und Verhalten hingegen formt jeweils eine eigene Aussage. Interessant und erwähnenswert ist ebenfalls der Faktor, dass der Film einen Zeitraum von rund 24 Stunden abdeckt und sich die gesamte Handlung innerhalb dieses Zeitfensters abspielt. Es ist also nicht nur Spannung, sondern auch noch Hektik angesagt. Keine Zeit sich für den Betrachter auszuruhen. Wie bereits in „Old Boy“ oder aber „Tell Me Something“ wird auch in „Some“ nicht mit Gewalt gegeizt.
[Technik]
Der Bild-Transfer geschieht im anamorphen 2.35:1-Format. Nicht nur breit in den Maßen eines 16:9-Films, sondern auch mit einer gelungenen Farbsteuerung ausgestattet startet der Zuschauer in die Geschichte. Kontrastreich und ausreichend in der Schärfe kann man rasch Gefallen am Bild finden. Rasch steigert sich diese Sympathie beim Anblick der ausreichenden Detailabbildung. Wer Oberklasse oder gar Referenz will, der hat hier falsche Ansprüche gestellt. Ganz links im Bild kann ein Fehler in der Vertikalen entdeckt werden: es scheint, als würde ein kleiner Abschnitt rechts aus der Wiedergabefläche entschwinden, um an der linken Seite wieder aufzutauchen. Von TV-Gerät zu Leinwand unterschiedlich wirkt sich dieser Effekt unterschiedlich aus. Zusätzlich gibt es noch ein zartes Rauschen in einigen Szenen zu erkennen. Daran gewöhnt man sich jedoch sehr rasch und kann einem sehr authentischen Bild seine Kompetenzen ansehen.
Tontechnisch holt Sunfilm Entertainment wieder ordentlich aus und bietet neben einem deutschen und koreanischen Dolby Digital 5.1-Ton auch noch eine deutsche Synchronfassung im Format DTS. „Some“ wurde adäquat und den Anforderungen gerecht abgemischt. Die Akustik trumpft dann auf, wenn es in den Action-Szenen und beim Kugelwechsel darauf ankommt. Stille Szenen werden ebenfalls sehr kompetent wiedergegeben, die Dialoge erklingen klar und deutlich und sind überwiegend aus dem Center-Speaker zu vernehmen. Modern und zeitgemäß im Klang ertönt der Music-Score oftmals voluminös aus sämtlichen, angeschlossenen Lautsprechern. „Some“ gewinnt oftmals in der Handlung an zunehmendem Tempo, der Ton trägt die Gebühr und weist durch seine Dynamik und Ansteuerung Qualität auf. Optional gibt es deutsche Untertitel einzuschalten.
[Fazit]
Mit „Some“ erscheint ein weiterer koreanischer gelungenen Film-Titel auf dem Markt. Von Sunfilm Entertainment kommt diese Special Edition mit einem Umfang von 2 DVDs. Auf der ersten Disc, einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) finden wir den rund 119 Minuten langen Hauptfilm untergebracht. Auf einer weiteren Disc, einer einseitigen und einschichtigen Disc (DVD Typ 5), bieten sich eine Vielzahl an Extras zum Eintauchen in die Entstehung von „Some“ an (alle abgemischt in Dolby Digital 2.0 koreanisch mit optionalen deutschen Untertiteln). Diese Materialien sind wie auch der Rest der Einstellungen und Navigationsmerkmale durch eine saubere Menü-Struktur auszuwählen:
- 5040 Stunden für einen Tag (36 Min.)
- Something: Fragen an den Regisseur (18 Min.)
- Der Tag von vier Personen (15 Min.)
- Verfolgungsjagd (10 Min.)
- Originaltrailer (wahlweise engl., dt. untertitelt)
- Some – Visuell (6 Min.)
- Unbekannte nahe Zukunft (8 Min.)
- Some – Simulation (12 Min.)
- Premierenfeier (5 Min.)
- Fotogalerie
Sämtliche Bonusmaterialien beinhalten zahlreiche Aufnahmen vom Set und beim Dreh. Oftmals kommen die Beteiligten zu Wort und teilen aktuelle Gedanken zur Geschichte, der Umsetzung oder den Kollegen mit. Insgesamt kann man mit den angebotenen Extras sehr zufrieden sein, die Laufzeit bemisst sich noch einmal auf weitere 120 Minuten. „Some“ wird gemäß § 14 JuSchG mit „keine Jugendfreigabe“ veröffentlicht. Erscheinungstermin des Films als Verkaufs-Version ist der 14. September. Wer Filme wie „Time & Tide“ mag, nichts gegen eine kühle, städtische Atmosphäre hat, der erhält hier 12 Kapitel voller moderner Abbilder wie stetige Handy-Kommunkation, Einsatz von MP3-Playern und anderen technischen Schnick-Schnack. „Some“ ist schnell, gewaltig, rasand, cool und irgendwie faszinierend.
Andre Schnack, 06.09.2005
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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