Sonne und Beton

Adventure/Crime/Drama
Adventure/Crime/Drama

[Einleitung]
„Sonne und Beton“ lautet der Filmtitel von Regisseur David Wnendts Film, der dieses Jahr in den Kinos lief. Er arbeitete gemeinsam mit Felix Lobrecht das Drehbuch aus, vor der Kamera sehen wir Levy Rico Arcos, Riad Chemali, Rafael Luis Klein-Heßling, Vincent Wiemer und weitere. Wenn man sich ein wenig mit dem Kino befasst, so ist einem der Titel im Laufe dieses Jahres bestimmt aufgefallen. Ich war gespannt auf den Inhalt, die jungen Darsteller und darauf, was David Wnendts aus dem Stoff gemacht hat. Diese DVD-Fassung von „Sonne und Beton“ kommt von Constantin Film Home Entertainment in den Handel.

Inhalt
Berlin-Gropiusstadt im Rekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße, überall Scherben, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis Klein-Heßling) und Julius (Vincent Wiemer) sind solche Opfer. Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und nur Stress zu Hause. Als sie im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer.

Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas das Geld auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez (Aaron Maldonado-Morales) hat eine Idee: Einfach in die Schule einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verkaufen. Dann sind sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.
(Quelle: Constantin Film Home Entertainment)

[Kommentar]
Viel Bohei nahm ich wahr um „Sonne und Beton“. Ich wollte mich dieser Herausforderung stellen. Warum Herausforderung? Naja, dachte ich, deutsche Filme, hohe Erwartungen und dann auch noch die geforderte und notwendige Objektivität vor meinem persönlichen Hintergrund, das Berlin für mich eine Art rotes Tuch ist. „Sonne und Beton“ lässt all das wieder präsenter werden. Gut so, muss man durch. Nach rund zwei Stunden (114 Min.) war ich etwas schlauer und fühlte mich eigentlich ganz gut, doch nicht wegen des Inhalts des Films.

Denn mit Friede, Freude … und so ist hier nicht viel. Geht es doch um Clans, Drogen, das Leben auf der Strasse und in dem sozialschwachen Gebieten einer Metropole – hier Berlin. Da zählen andere Eigenschaften und Verhaltensweisen als in einem renommierten, gut gepflegten Wohlstandsviertel. Großartige neue Aussagen und Themen habe ich hier nicht erwartet und wurde so gesehen auch nicht enttäuscht. Vor allem bedenken wir bei der Ansicht, das sich die Handlungen vor 20 Jahren abgespielt haben. Damit berührt der Film etwas, das alle Deutschen verbindet, Gedanken an den Rekordsommer 2003.

Starke Bilder, wie ich denke. Ein guter, absolut passender Soundtrack, aus meiner Perspektive zumindest. Unabhängig dieser Einschränkungen meiner persönlichen Wahrnehmung stelle ich fest: die darstellerischen Leistungen sind hervorragend, die Auswahl der Szenen und der gesamte Aufbau und Ablauf, gut gelungen. Ein Identifizieren mit den Figuren ist möglich und die Charaktere sind ausreichend tief ausgearbeitet. Ein guter Film.

[Technik]
„Sonne und Beton“ zeigt sich anamorph mittels auf das Format 1.85:1 zugeschnittenen Aufnahmen. Diese sind kontrastreich, die Farben neigen beinahe stellenweise zum leichten Übersteuern. Konturen sind soweit in Ordnung, rasante Bewegungen tun der Qualität keinen Abbruch, alles wirkt ausreichend sauber. Neben einer angenehmen Bildruhe können wir auch eine gewisse Raumtiefe erkennen, was das visuelle Geschehen rund um „Sonne und Beton“ positiv abrundet. Herausforderungen bei der Kompression konnte ich nicht ausmachen.

Mit Deutsch in Dolby Digital 5.1 sowie 2.0 und zusätzlich mit einer Hörfilmfassung (DD 2.0) zieht „Sonne und Beton“ los, um das Publikum zu überzeugen. Und zwar mit einer lebhaften Klangkulisse eines unter der Hitze ächzenden Berlins. Satte Bässe und der typische Großstadtlärm gehören ebenso zum Klangbild, wie die stets verständliche Sprachausgabe und Umgebungsgeräusche, wenn sie stattfinden oder besondere Relevanz für den Inhalt haben. All das ist gelungen abgemischt und wird durch englische Untertitel sowie deutsche für Hörgeschädigte ergänzt.

[Fazit]
Auf knapp 114 Minuten erzählt „Sonne und Beton“ von einem heissen Sommer, einem Sozialen Brennpunkt in Berlin und einer Generation, die ihre Zukunft nicht dort sieht, wo sie sich aktuell befindet. „Sonne und Beton“ ist erschienen am 17. August 2023 in Form dieser DVD-Fassung (Typ 9) sowie anderen Versionen. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 12 und der Preis bei rund 15,- Euro. Neben dem Hauptfilm haben es auch noch die folgenden Extras auf die Disc geschafft. Mir gefiel „Sonne und Berlin“.

  • Die Story
  • Reality Check
  • Behind the Scenes
  • Soundtrack Video „Girls in the Bus“
  • Soundtrack Video „Berlin Heist“
  • Musikvideo LUVRE47 „Hinterm Block“

Andre Schnack, 19.09.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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