[Einleitung]
Nun ist es offenbar schon 25 volle Jahre her, als die Berliner Mauer fiel. West- und Ost-Deutsche fielen sich in die Arme. Das Glück war groß, unfassbar und die politischen Auswirkungen sind bis heute entsprechend spürbar, was in keiner Weise negativ gemeint sein soll. Mit der Komödie „Sonnenallee“ schuf Regisseur Leander Haußmann einen schmunzelnden Blick auf eine Zeit, die nicht jedem Deutschen mehr derart bewusst ist, wie der Generation, die zum Mauerfall in ihrer Pubertät und Jugend standen. Nach einem Drehbuch von Thomas Brussig sowie Leander Haußmann nach dem Buch „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ von Brussig. Ich konnte mir nun einmal die iTunes Variante des Titels anschauen und berichte.
[Inhalt]
„Sonnenallee“ spielt in den 70er Jahren, in einer Zeit, in der es noch Abschnittsbevollmächtigte gibt. Die Sowjetunion ist der große Bruder, der Klassenfeind der Rest der Welt, der Antifaschistische Schutzwall die Mauer, und die DDR das Land, in dem Micha Ehrenreich lebt. Er wohnt in einer Strasse, deren längeres Ende im Westen und deren kürzeres Ende im Osten liegt – die Sonnenallee. Die Wohnung ist eng, der Nachbar bei der Stasi, der West-Onkel schmuggelt Nylons und ein grüner Paß lässt Michas Mutter um Jahre altern. Osten hin, Westen her: Das Wichtigste für Micha ist Miriam, die unbeschreibliche, sagenhafte, unerreichbare Miriam. Micha legt ihr sein Leben zu Füßen und lernt dabei, es in die eigenen Hand zu nehmen.
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
„Sonnenallee – … es war einmal im Osten“ bietet nicht nur einen sehr passenden und lustigen Untertitel, bzw. erweiterten Titel, sondern auch einen edengleich mindestens vergleichbar komischen Inhalt. Lustig, gar witzig, richtig zum Lachen sind die Situationen, Figuren und Inszenierungen der ohnehin schon unterhaltsam historisch ausgestalteten Erzählung. Klassisch, intelligent genug im Aufbau und Ablauf und unheimlich sympathisch, was die Figuren angeht, dass sind alles gute Vorzeichen für die „Sonnenallee“. Und so kommt es, wie es kommen muss. Der Film ist auch heute noch witzig und frisch, ein wenig Bezug zur Zeit der DDR unterstützt das gute Stück in seiner Wirkung. Allem heftet ein authentischer Beigeschmack an. Prima.
[Technik]
Der Film gehört nicht zu den neuesten, aber auch nicht zu den echten Klassiker, wenn man denn die Anzahl der Film auf einem Zerstrahl miteinander vergleicht. Die Kinofassung erschien wohl laut meinen Infos im Format 1.85:1, diese Version hingegen hier – wie auch die DVD-Fassung – bietet ein 1.78:1-Format an. Ich find das zwar nicht weiter schlimm, jedoch erschließen sich die Gründe hierzu nicht. Qualitativ betrachtet ist das gelieferte Ergebnis in Ordnung. Viel Lob gibt es nicht, da der Titel schon seine kleineren Schwächen hat. Hierzu zählen eine nur bedingt gute Konturenzeichnung und etwas weiche Gesamtwirkung. Die Farben und Ausleuchtung der Szenen ist gut, neigt dazu etwas Plastizität zu bieten, und die Kompression macht keinen Ärger.
Beim Ton verhält es sich so, wie es wenig überraschend wirkt, wenn man den Film kennt. Oder anders: wer den Inhalt bereits kennt hat auch nur bedingt hohe Erwartungshaltungen. Denn Effekthascherei gibt es nicht, genau so wenig sind großartige Surround-Effekte oder eine löblich austarierte Hintergrundbeschallung vorzufinden. Dem entgegen stehen jedoch auch positive Effekte, wie die Tatsache, dass es kein Fehlverhalten gibt, das negativ auffällt. Der Ton im Format Dolby Digital Stereo klingt klar, die Dialoge immer verständlich. Durchschnittlicher Standard.
[Fazit]
Es handelt sich bei dem vorliegenden Download um die sogenannte Langspielfassung. Diese ist einige Minuten länger und verfügt über wenige zusätzliche, bzw. längere Momente mit eher negativer Stimmung. Dem Schnitt sind vor allem ernstere Szenen zum Opfer gefallen, so dass die Kinofassung einen heitereren Eindruck hinterließ. Diese iTunes Version verfügt über keinerlei Extras. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren und der Preis bei rund 6,- Euro. Doch für mich stellt der Titel etwas besonderes dar, ohne dass ich zum Zeitpunkt meiner ersten Ansicht viel mit Ostdeutschland oder der Gesamtthematik zu tun hatte.
Unabhängig davon lebe ich zwar heute zeitweise in Berlin, jedoch bin ich mit dem Thema erst richtig warm geworden, als ich – tatsächlich – diesen Film dazumal sah. Fortan interessierte ich mich auch für die politischen Umgebungsparameter und die dahinter stehenden Geschichten. Tolle Sache, jedoch rein subjektiv. Objektiviert hingegen eine unterhaltsame Komödie und somit auch mal wieder ein guter deutscher Film. So soll es sein, so soll es bleiben. 1,08 Gigabyte Speicherplatz bedarf der Titel.
Andre Schnack, 18.11.2014
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |