[Einleitung]
Der Seeräuber des Weltalls, der Robin Hood der Galaxie – das ist „Captain Herlock“. Unter dem Originaltitel „Space Pirate Captain Herlock“ lief die Serie erst in 2002 erneut im japanischen Fernsehprogramm, nach einem Anime-Klassiker, der bereits vor rund 25 Jahren unter dem Titel „Captain Harlock“ das Licht der Welt erblickte. Es handelt sich um eine 13teilige Anime-Serie aus Japan, welche mit einem tollen Science-Fiction Sujet mit fesselnden Geschichten aufwartet und gute Sprecher auf Zeichnungen aufzuweisen hat. Wir konnten uns die „Captain Herlock Box“ mit allen Episoden der Serie genauer ansehen und berichten über die drei DVDs aus dem universumfilm-DVD-Programm.
[Inhalt]
Der Weltraumpirat Captain Herlock steht für Freiheit im riesigen Sternenmeer der Galaxie; er kämpft für seine Überzeugungen und gegen die Unterdrückung durch die Regierungen. Herlock ist ein Pirat und ein Dieb – und ein Retter der Menschen in Not. Als Verbrecher von der Erde verbannt, zog Herlock durch den Weltraum und stellte unterwegs eine Besatzung für sein Raumschiff Arcadia zusammen. Als letzter der Weltraumpiraten, Zerstörer eines feindlichen Imperiums und Beschützer eines Planeten, der ihn verstoßen hat, ist Herlock ein wahrer Held der Freiheit.
1. Der Müllplanet
2. Die Rückkehr des Retters
3. Die Stimme aus der Ferne
4. Rettung in letzter Sekunde
5. Die Schlacht auf dem Planeten der Grabsteine
6. Die Versuchung des Bösen
7. Die Mondpyramide
8. Der Kampf ums Überleben
9. Die Abgründe der Seele
10. Gefangen im Albtraum
11. Das Universum bebt
12. Die Rettung der Arcadia
13. Das Ende
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Was steckt hinter „Captain Herlock“? Denken wir uns einmal den Weltall weg, bzw. den leeren Raum und tauschen ihm mit Wasser. Und allen Flottenkommandanten setzen wir eine altertümliche Kapitänsmütze auf – dann sind wir schon ziemlich nah an dem Style des „Captain Herlock“. Und dieser Stil gefällt auf Anhieb sehr gut. Abwechslungsreich und frisch in seiner Wirkung erscheint die Reihe an recht kurzen Episoden sehr gut durchgetrimmt und durchdacht. Die Erzählart gefällt, die Charaktere sind gut und plastisch ausgearbeitet und es gibt viele Überraschungen und einen tollen Spannungsbogen im Programm. An erster Stelle ist dort der etwas merkwürdige Captain Herlock, aus ihm wird man nicht immer so recht schlau, er legt einen sonderbaren Führungsstil an den Tag und verfügt über Autorität und Charisma. An zweiter Stelle kommt dann der Aufbau und Inhalt der Episoden, die allesamt irgenwie miteinander verknüpft sind – was eine chronologische Ansicht nahezu schon zwangsweise voraussetzt.
Das ganze Drumherum stimmt ebenfalls auf ganzer Linie und stellt die dritte Säule der Serie dar. Wir haben es mit gelungenen Animationen unter hoher Dynamik zu tun. Soetwas sieht man sehr gerne. Die wunderbaren Weltraumschlachten beispielsweise weisen viele Analogien zu See-Auseinandersetzungen aus dem 18. Jahrhundert auf, was nostalgisch und gleichzeitig sehr futuristisch durch die moderne Technik wirkt. Obendrein versucht die oftmals auch gruselig anmutende Story eine leichte Wertvermittlung, was hingegen nur bedingt gelingt. Da tun die kleineren Anspielungen auf bekannte Filme aus der Science Fiction-Welt eine attraktivere Rolle. Auch die musikalische Untermalung funktioniert und verrichtet einen guten Dienst, wenngleich sie keinen allzu zeitlosen Charme versprüht. Insgesamt stimmungsvoll und professionell.
[Technik]
Die Serie entstand 2002, was heute in 2006 als jung gilt. Zudem sind die Erwartungen an den Bild-Transfer entsprechend hoch. Und weitgehend kann unser „Captain Herlock“ diesen Anforderungen und Erwartungen auch gerecht werden. Hin und wieder, wie zum Beispiel im Bereich der Kanten- und Konturenschärfe fehlt es dem Transfer jedoch ein wenig an Güte. Davon ab haben wir es mit sauberen Farben, gesunden Kontrasten und einer ausreichenden Plastizität zu tun. Nur selten tritt ein leichtes Großflächenrauschen auf, was von der allgemeinem Weichzeichnung des gesamten Geschehens jedoch nicht ablenkt. Letzterer Faktor hat leider negative Implikationen auf den Detailreichtum, welcher sich nur im unteren Mittelfeld wieder finden kann. Ansonsten ein gelungenes Bild im Vollbild-Format 4:3 (1.33:1), welches ohne großartige Fehler oder Kompressionsartefakte auskommt.
„Captain Herlock“ ertönt im Dolby Digital 2.0-Tonformat. Wahlweise können die Sprachen Deutsch und Japanisch angehört werden. Nur in wenigen Momenten wünscht man sich angesichts der feisten Weltraum-Action einen mehrkanaligeren Sound. Insgesamt kann man jedoch mit dem Ton zufrieden sein, da er – wie bereits das Bild – die Anforderungen der Thematik ganz gut. Die Synchronsprecher wählte man sehr passend aus und jede Stimmt klingt ihrem Charakter entsprechend. Surround-Brecher sind nicht zu erwarten, ebenso wenig auch großartige Basseinlagen oder Volumenunterschiede. Dennoch können Sprache, Musik und Umgebung entzücken und für eine gelungene Note sorgen. Untertitel können optional in deutschen Lettern hinzugeschaltet werden.
[Fazit]
Mit dieser Box erscheinen alle der 2002 abgedrehten Captain Herlock-Episoden auf insgesamt drei DVDs. universumfilm bringt mit „Captain Herlock“ eine spannende Science-Fiction Anime-Reihe auf den Markt und beglückt somit Fans und diejenigen, die es noch werden wollen gleichermaßen. Auch ich verfiel den Charme und der Güte der Serie und schätze den Weltall-Seeräuber auf DVD durch seinen unterhaltsamen Inhalt und die angenehme technische Umsetzung. Die Discs weisen eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren auf und fassen insgesamt eine Laufzeit von knapp 325 Minuten, abgelegt auf einseitigen Dual-Layer-DVDs (Typ 9). Als Bonusmaterial finden wir Original Intro- und Outro-Animationen, 10 Trailer weiterer Anime-DVDs, Charakterbeschreibungen und 5 Sammlerkarten in der Verpackung. Die Extras belaufen sich auf eine Spieldauer von rund 30 Minuten. Erhältlich seit dem 30. Oktober zu einem Preis von rund 45,- Euro.
Andre Schnack, 16.11.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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