[Einleitung]
„High Fidelity“ oder auch „Ford Fairlane – Rock’n‘ Roll Detective“, das sind meine wirklich guten Erfahrungen mit dem Thema Musikbranche im Film. Für die einen ist der erstgenannte an der Spitze, der zweite hingegen B-Movie Niveau. Hier geht es jedoch um „Spinning Gold“ von Regisseur sowie Drehbuchautor Timothy Scott Bogart. 2023 veröffentlichte man diesen Titel über eine der wohl relevantesten, einflussreichsten Musik-Manager des letzten Jahrhunderts – so meinen viele – mit Jeremy Jordan, Michelle Monaghan, Jay Pharoah und weiteren in den führenden Figuren. Ich konnte den High Definition Blu-ray Disc Titel aus dem Hause EuroVideo Medien genauer unter die Lupe nehmen.
[Kommentar]
Das Thema hier ist die verrückte Unterhaltungsindustrie. Der Schwerpunkt dabei liegt allerdings im Musikgeschäft. Dafür geht es zurück in die späten siebziger Jahre nach Amerika, USA, Westküste. Und dann beginnt eine Reise, wie man sie sich nur selten hätte vorstellen können, denke ich. Natürlich ist vieles dabei, das wahr ist, und mit Sicherheit auch vieles, das künstlerisch erweitert oder weggelassen wurde. Das ist jedoch immer der Fall.
Wenngleich ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, so kann ich sehr wohl einschätzen, ob der Film die notwendige Stimmung trägt, die Atmosphäre aufweist, die ihn zu dem macht, was andere dann als zeitgenössisch empfinden. Das muss nicht einmal durch 100%ige Genauigkeit erreicht werden, sondern durch den Style zum Charme zur Illusion über etwas, da vielleicht nie so war, wie es in den Köpfen der Leuten ist. Für mich hat „Spinning Gold“ dies geschafft. Positiv.
Dabei hat der Inhalt schon so seine Herausforderungen, da man ja keine unbekannten Musiker Nachamt, sondern Branchengrößen, Legenden. KISS ist hier natürlich nur eine Art günstiger Abklatsch des Originals. Es ist eigentlich eine Frechheit zu versuchen diese energiegeladene Bühnenshow der maskierten Männern mit langer Zunge nachzuahmen. Man kann nur verlieren. Trotzdem gelingt es dem Film auch hier noch die Kurve zu bekommen, da eine Vielzahl an Musiker auftaucht. Schauspielerisch bin ich zufrieden soweit.
[Technik]
Poppige Farben, schrille Kostüme und gewagte Sets sowie Masken. Yeah, behave! Der zeitgenössische Nebeneffekt: keine Smartphones, kein Internet. Yeah! Kontrast und Farbgebung im Allgemeinen sind auffällig genug für das Thema, nah an der technischen Übersteuerung in plakativen Bildelementen. Davon ab ist das Geschehen oft ruhig, wenngleich die Dynamik der Kamera ebenfalls oft gegeben ist. Dunkle Bildbereiche verschlucken nicht allzu viele Details, auch die Kompression des Geschehens gestaltet sich unauffällig und gelungen. 1080p, 2.39:1 auf Blu-ray Disc.
Den Ton erleben wir ebenfalls in HD, mithin hier in DTS-HD Master Audio 5.1 in den Sprachen Englisch oder aber der deutschen Synchronfassung. „Spinning Gold“ hat vor allem eines zu bieten: viel Musik. Davon ab gibt es das übliche Programm, von der Sprache bis zu den Geräuschen der unmittelbaren Umgebung sowie aus der Ferne. Der Musik Soundtrack hingegen regiert hier das tonale Geschehen und dirigiert die Beats und Sounds der Ära ins heutige Heimkino. Ausschließlich deutschsprachige Untertitel (auch für Hörgeschädigte) sind aufzufinden.
[Fazit]
Die wilden 70er sind hier das Umfeld für ein lebhaftes Biopic, welches sich über rund 137 Minuten auf einer Blu-ray Disc (BD 50) erstreckt. Diese ist mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren ausgestattet und kann seit dem 14. September im Handel erworben werden. Neben dem Hautfilm kommt auch noch etwas Bonusmaterial mit auf der Disc daher. Für knapp 20,- Euro Verkaufspreis gibt es noch die folgenden Materialien, welche die Veröffentlichung angenehm abrunden.
- Audiokommentar mit Regisseur sowie Kameramann
- Making-of (Omu)
- Featurettes (OmU)
- Deleted Scenes
Andre Schnack, 21.09.2023
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