[Einleitung]
Mit der Mini-Serie „Stadt der Angst: New York gegen die Mafia“ (Originaltitel: Fear City: New York vs the Mafia) erscheint im Programm von Netflix der nächste Inhalt über das organisierte Verbrechen. Der Spielfilm „The Irishman“ sowie u.a. der Dokumentarfilm „Der echte Pate“ gehören ebenfalls zur Netflix Originals-Auswahl. In dieser hier nun vorliegenden Mini-Serie geht es in drei Kapiteln um New Yorks Kampf gegen die Mafia in den 80er und 90er Jahren. Ich konnte mir diese drei Episoden umfassende Reihe genauer anschauen und wollte gerne ein paar treffende Worte darüber verlieren.
[Kommentar]
Die Serie ist eine Geschichte über die Mafia, ihre Strukturen, eben das, was wir bisher herausfinden konnten und die berühmten Prozesse gegen fünf wichtige Mafiosi. Es ist auch ein Stück weit die Geschichte von Rudolph „Rudy“ Giuliani, einem Staatsanwalt und entschlossenen, furchtlosen Jäger der Mafia. Zu Beginn erleben wir New Yorks schrecklichen Zustand in den 70er Jahren und dann die Ära, die durch ein Gesetz in Verbindung mit den technischen Abhörmöglichkeiten der damaligen Zeit geprägt war und zu einer wahren Verurteilungswelle führte, welche schlussendlich gesamte Familien-Organisationen ausser Gefecht setzen konnten.
Inszeniert wird das ganze ausreichend spannend, mit Unmengen an realen Archivmaterialien in Bild und Ton, auch Fotografien und andere Quellen kommen zur Geltung. Ohne viel Scheu wird die erschreckende Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Mafia durch deutliche Bilder unterstrichen und stets mit mindestens ausreichenden Informationen angereichert dem Zuschauer präsentiert. Das ganz große Bild wird gezeichnet, aber auch kleinere, nicht weniger relevante Aktionen mitunter recht detailliert geschildert. Wie zum Beispiel das Anbringen von Wanzen unter sehr schwierigen Bedingungen.
[Technik]
Technologisch ist das Streaming-Produkt natürlich ganz auf der Höhe der Zeit, was bei einer solchen Sendung wohl zumindest High Definition (1080p) bedeuten sollte. Ist hier auch so, kann nur nicht so richtig zur Geltung kommen, da natürlich die Aufnahmen zuweilen aus mobilen Kleinkameras von vor 40 Jahren stammen. Und selbst die TV-Aufnahmen der News-Sender sind nur bedingt mit dem Gütegrad heutiger TV-Bilder vergleichbar. Format, Sauberkeit und auch die gebotene Natürlichkeit des Gezeigten lassen uns in der Zeit zurückgehen in diese Ära New Yorks, die von Gewalt und Organisiertem Verbrechen geprägt scheint.
Wenn auch viele Schnitte den heutigen 16:9-Erwartungen entsprechend, zumindest des Formates wegen, so ist die qualitative Abbildung natürlich eine andere. Ähnlich gestaltet sich dies ebenfalls beim Sound der drei Sendungen. Sehr unspektakulär und ohne nennenswerte Ausbrüche in irgendeine Richtung. Klar, es fehlt auch schlichtweg an Mehrkanalton-Potenzial und wir erleben hier alles vorrangig durch die Sprache und die Mitschnitte sowie Tonaufnahmen. Rauschen oder Störungen treten zum Glück nicht auf.
[Fazit]
Mit der Netflix Produktion „Stadt der Angst: New York gegen die Mafia“ gelang eine Doku Mini-Serie, die sich nach meinem Geschmack entwickelte. Natürlich kann ich zum Wahrheitsgehalt und den gebotenen Interviews nur wenig sagen, es kaum einschätzen und reduziere mich auf die Rolle dessen, der diese Infos gerne annimmt. Im Durchschnitt rund 51 Minuten pro Sendung fallen hier an und sind in die drei unter Inhalt (siehe oben) genannten Themenkomplexe unterteilt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und wer sich für die vergangenen Machenschaften der Mafia in den USA interessiert, der ist hier mit Sicherheit richtig. Seit Ende Juli im Netflix-Programm zu finden.
Andre Schnack, 03.09.2020
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