[Einleitung]
„Stark – The Dark Half“ ist vom Titel her bestimmt einigen Menschen ein Begriff. Klar, es gibt eine Romanvorlage. Und wie immer ist es so, dass man Plus und Minus im Geschäft hat. Hier kommt mit der positiven Bekanntheit des Buchs verbunden auch die Gefahr eben nicht an diese Qualität heranzureichen. „Stark – The Dark Half“ entstand unter der Regie von George A. Romero nach der Romanvorlage von Autor Stephen King. Wer kennt ihn nicht, Steven King? Er schrieb großartige Bücher und schuf somit die Vorlagen zu nicht immer großartigen Verfilmungen. Wie ist es hier? Ich war gespannt den Titel von 1993 mit Michael Rooker, Julie Harris, Amy Madigan, Robert Joy und Timothy Hutton genauer unter die Lupe nehmen zu können.
[Inhalt]
Der renommierte Schriftsteller Thad Beaumont begeistert mit seinen Romanen die Kritiker. Doch das große Geld verdient er mit reißerischer Horror-Lektüre, die er unter dem geheimen Pseudonym George Stark verfasst. Sein literarisches Doppelleben droht ein Ende zu nehmen, als ein Erpresser auftaucht, der Thads zweite Identität enttarnen will. Aus der Not heraus beschließt Thad, dem Erpresser zuvorzukommen und sein Alter Ego selber zu enthüllen. George Stark wird dabei im Rahmen einer Enthüllungsstory symbolisch zu Grabe getragen. Doch Stark scheint nicht einfach so sterben zu wollen – im Gegenteil, er nimmt körperliche Gestalt an und entsteigt seinem Grab. Kurz darauf geschehen in Thads Umfeld einige Morde, die auf ihn als Täter hindeuten…
(Quelle: Koch Media GmbH)
[Kommentar]
Was steckt hinter „The Dark Half“? So geht es hier um Isolation, Enthüllung, Kampf um Frieden und Rache an einem Erpresser. Das wird untermengt von der Note des psychologischen Spiels. Dieses setzt sich aus der seltenen Krankheit in der Kindheit der Hauptfigur sowie einigen weiteren Faktoren zusammen, wie den mysteriösen Vogelschwärmen oder dem allem Anschein nach wieder Auferstandenen. George A. Romero schuf aus diesen Zutaten etwas wirkungsvolles und erzählt es zudem sehr spannend. Wir wissen, dass da etwas ist, etwas unfassbares, dass unserer Hauptfigur zu schaffen macht. Damit spielt der Filmemacher und erzeugt eine dichte Stimmung über die Laufzeit.
Was zeichnet „The Dark Half“ noch aus, neben den guten Sets, mehr oder weniger glaubwürdigen Situationen (eben einmal abgesehen von den mysteriösen Momenten) und gut darstellerische Leistungen? Masken, Special Effects und andere optische Themen sind tatsächlich gut gelungen und die Antwort auf die zuvor gestellte Frage. Vielleicht ist das alles nicht immer ganz vergleichbar mit den Top-Titeln aus dieser Zeit. Aber auf jeden Fall ist der Film handwerklich sauber und erzählerisch gut. Schön ist auch der 80er Jahre Charme, weitgehend sehr klassisch.
[Technik]
Was von Beginn an auffällt ist die visuelle Leistung und ihr Entstehungszeitraum. Alles wirkte auf mich, wie direkt aus den Anfängen der 90er Jahre, was gar nichts negatives bedeutet. Es ist jedoch etwas an der Farbgebung, was diesen eigenen Charme versprüht, der gut ankommt und auch hochwertig wirkt. Seitens des Kontrasts ist ebenfalls Gutes zu vermelden. Alle Farben gefallen durch die Bank weg, haben allerdings auch ihren altersbedingten Touch. Wir erleben hier überwiegend saubere High Definition Bilder im Format 1.85:1 auf Basis von 1080p Aufnahmen. Nennenswerte oder gar störende Mängel gibt es nicht.
Durch die Kameraführung und den Schnitt sowie mit der typischen Musik der 80er und 90er Jahre für Gruselfilme betört auch „Stark – The Dark Half“ sein Publikum, oder besser, die Ohren der Zuschauer. Der Ton war damals schon nicht sonderlich hochwertig, so dass wir hier einem eher unüblichen Format begegnen: Deutsch und Englisch in Linear PCM 2.0. Die Sprache ist an und für sich sauber in der Aussteuerung und die weiteren Elemente gestalten sich recht eindimensional und flach. Der englische Originalton bietet etwas mehr Weite und Dynamik.
[Fazit]
„The Dark Half“ bietet jedem Fan in dieser Fassung mit Sicherheit die bestmögliche Fassung, was Schnitt und technische Umsetzung betrifft. Über den Film mag man sagen, was man denkt, aber er ist mit Sicherheit ein sehr guter Genre-Vertreter und einer der besten Titel von George A. Romero, einem der Urväter des Horrors auf Zelluloid. Hier erstmals erhältlich nach jahrelanger Indizierung. Neben dem Hauptfilm mit rund 121 Minuten Laufzeit gibt es noch folgende Extras aufzufinden:
- Audiokommentar mit Regisseur George A. Romero
- Audiokommentar von Kai Naumann & Marcus Stiglegger
- The Sparrows Are Flying Again – The Making of „The Dark Half“
- deutscher und englischer Kino-Trailer & TV-Spot
Regisseur George A. Romero schuf einen guten Film, Koch Media eine ebenfalls gute technische Umsetzung auf diese High Definition Blu-ray Disc (BD 50). Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und die Disc ist seit dem 8. Februar 2018 im Handel erhältlich. Wer sich an diesen Film entsinnt, der wird hier erneut seine Freude daran haben. Schön zu sehen, dass die visuelle Leistung so gut gelang dabei. Selbst jene, die nicht viel mit dem Namen des Regisseurs anfangen können, sehen hier einen Film, der sie gut unterhalten wird.
Andre Schnack, 14.03.2018
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