[Einleitung]
Mit dem folgenden Artikel ist keinesfalls eine der auch auf dvdcheck.de veröffentlichte Bericht zu „Steve Jobs – Man in the Machine“ gemeint, kopiert oder gar zu verglichen. Es geht hier um den Hollywood-Titel „Steve Jobs“ von 2015 von Regisseur Danny Boyle, der in Hollywood-Manier einen Teil der Geschichte des Apple-Gründers Jobs darstellt und Einblicke in dessen Leben und Wirken bietet. In der führenden Rolle sehen wir Michael Fassbender als Steve Jobs. An seiner Seite sehen wir neben Kate Winslet auch Jeff Daniels sowie Seth Rogen. Das Drehbuch entstammt der Feder von Aaron Sorkin, basierend auf dem Buch von Walter Isaacson, welches ich auch las. Diese Standard Definition DVD erscheint von Universal Pictures Germany.
[Inhalt]
Spannend. Überraschend. Inspirierend.
Aufbrausend und dabei doch immer sein Ziel vor Augen – ein Mensch mit Ecken und Kanten. „Steve Jobs“ nimmt den Zuschauer mit ins Epizentrum der digitalen Revolution und beschreibt den Kampf, eine als unmöglich abgetane Vision Wirklichkeit werden zu lassen: ein Computer für jedermann.
Innovation. Charakter. Führungsstil.
In ständigen kreativen Auseinandersetzungen, die den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel der drei Freunde immer wieder in Frage stellen, erschaffen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne Apple und damit die Computer, die die Welt für immer verändern werden.
Visionär. Durchsetzungsfähig. Brillant.
Von den ersten Anfängen, der Entwicklung des legendären, alles revolutionierenden Macintosh bis hin zum Neuanfang mit dem iMac im Jahr 1998 – „Steve Jobs“ erzählt die Geschichte von einem der größten Visionäre unserer Zeit.
(Quelle: Universal Pictures Germany)
[Kommentar]
Wenn nicht als Teil des Filmkonzepts erdacht, so hätte ich es bemängelt. Denn „Steve Jobs“ nimmt inhaltlich stets dann Fahrt auf, wenn eine besondere Präsentation des innovativen Apple-Gründers unmittelbar bevorsteht. Das wirkt beim ersten Mal noch cool, dann jedoch bei den weiteren Malen innerhalb der Geschichte eher konstruiert. Das mag ein authentisches Biopic über den Mann hinter der digitalen Revolution sein, doch sind mir ein paar Ungereimtheiten und künstlerische Freiheiten aufgefallen, die ich nicht gut finde. Hier und dort wurde – weniger überraschend für einen Spielfilm aus Hollywood – etwas an den Fakten geschraubt.
So erschien es mir im Vergleich zu dem Buch von Walter Isaacson, als das Mr. Jobs hier noch ziemlich gut wegkommt. Ja, die Darstellung hat vielleicht ein paar Abweichungen aufzuweisen, doch sind es auch Fakten, die mitunter nicht unbedingt so dargestellt worden sind, wie ich sie in Erinnerung habe – aus dem Buch eben. Wie dem auch sei, bei einem solchen Vergleich kommt zumeist die filmische Umsetzung nicht gut weg. Und doch ist „Steve Jobs“ ein guter Film. Ihm gelingt es ein Bild zu zeichnen, welches bestimmt einen ungefähren Eindruck dessen bereitet, was Steve Jobs in mancher Hinsicht darstellte.
Erzählerisch ist das alles ganz gut gelungen, wenngleich die richtigen Überraschungen ausbleiben. Spannung entsteht vor allem dadurch, dass wir eine lebhaft erzählte Geschichte aufgetischt bekommen, die sich im ganz groben sogar vielen (vor allem Apple-Jüngern) als bekannt darstellt. Jeder, der sich etwas mit dem Apple Gründer und Vorstand Steve Jobs befasst hat, wird hier relevanten Wiedererkennungswert entdecken und wahrnehmen können. „Steve Jobs“ von Danny Boyle ist gut inszeniert, ausreichend spannend erzählt und prima besetzt. Und er ist eben ganz einfach ein bisschen wie Apple, wie Steve Jobs: viel Marketing.
[Technik]
Mir lag eine Vorab-DVD zum Review vor. Diese bot eine rundum ordentliche Qualität, was die visuellen Aspekte des Films betrifft. Ein 2.40:1-Widescreen Bild zeigt uns die Welt rund um Jobs und Apple von 1984 bis zur Vorstellung des ersten iMacs Anfang der Jahrtausendwende. Dabei hinterlässt das Geschehen auf dem Wiedergabegerät einen dynamischen, ausreichend detaillierten und warmen, wohligen Eindruck. Die Farben sind weitgehend knackig, guter Sättigung und erzeugen eine irgendwie zeitgenössischen und doch modernen Eindruck beim Betrachter. „Steve Jobs“ bietet hin und wieder spürbare Konturenveränderungen an, etwas verwaschen wirken dann die Übergänge und Kanten. Davon ab gibt es kaum Schwächen, die Kompression gelang sauber.
Doch die gezeigten und bewegten Bilder sind nur die halbe Miete. Kommen wir zu den akustischen Leistungen des Datenträgers. Diese sind auf sich und die Stereo-Front des Surroundsounds beschränkt zu bewerten. „Steve Jobs“ ist dialogstark, unterstützt durch sinnvolle und prägnante Hintergrundgeräusche und eine unverzichtbare musikalische Untermalung, bzw. Begleitung. Vor allem bei den Präsentationen von Apple-Produkten setzt diese Flut an raumfüllenden Klang ein und kommt wirkungsvoll zum Einsatz. „Steve Jobs“ kann sich akustisch hören lassen, sticht allerdings auch nicht auffällig dabei aus dem Mittelfeld heraus. Dolby Digital 5.1 in Deutsch, Englisch und Türkisch. Optionale Untertitel in 11 Sprachen.
[Fazit]
Wir sind alle etwas skeptisch, wenn es um Menschen geht, die auf ihre eigene Art und Weise stark polarisieren. Steve Jobs gehörte zweifelsfrei zu ihnen. Der Apple-Gründer hatte viele Erfolge und ebenfalls viele Rückschläge, war als Mensch mit seiner Persönlichkeit verrufen, geliebt und löste mit seinem Geschick im Marketing Bereich Faszination aus. Das kann man alles nachlesen und macht es den Filmemachern sehr schwierig. Michael Fassbender nahm diese Herausforderung an und leistet gute Arbeit, wie ich finde. Die einseitige DVD mit zwei Schichten (Typ 9) besitzt eine Laufzeit von rund 117 Minuten, ist ab 6 Jahren freigegeben und bietet als Extra ein Making of mit dem Titel „Inside Jobs: Das Making-of von ‚Steve Jobs‘“ an. Die Disc wird morgen veröffentlicht.
Andre Schnack, 23.03.2016
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