[Einleitung]
Unter dem Titel „Street Style“ (Originaltitel: You Got Served) erscheint der Film von Regisseur Christopher B. Stokes im Programm der Columbia TriStar Home Entertainment. Der Film entstand 2004 als recht günstige Produktion Hollywoods. In den Hauptrollen sind zu sehen: Marques Houston, Omari Grandberry, Jarell Houston, DeMario Thornton, Dreux Frederic und Jennifer Freeman. Der Film über Menschen, denen nichts mehr am Herzen liegt, als übers Tanzen in Contests Geld zu verdienen fand seinen Weg zu uns und wir konnten ihm einen Test unterziehen.
[Inhalt]
Elgin (Marques Houston) und David (Omari Grandberry) sind leidenschaftliche Street Dancer – und nebenbei die besten Freunde. Ihre Crew ist unschlagbar gut. Doch als ihre härteste Konkurrenz sie zum ultimativen Wettkampf herausfordert, müssen sich Elgin und David – zusammen mit ihren Kumpels – noch bessere und extremere „moves“ ausdenken, um weiter an der Spitze zu bleiben. Mitten in den Vorbereitungen zum ultimativen street dance battle kommt es zu einem Zwischenfall, der die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt. Auch die heimliche Liebe von David zu Elgins Schwester führt zu weiteren Konflikten. Um den Wettkampf gewinnen zu können, müssen sie sich auf ihren Teamgeist besinnen und lernen, sich selbst zu vertrauen, ihrer Crew – und ihren Träumen.
(Quelle: Columbia triStar Home Entertainment)
[Kommentar]
Christopher B. Stokes fertigte einen Film mit teils sehr beachtlichen Freestyle-Breakdance- und Rap-Moves-Einlagen. Hier und dort werden Analogien zu „Boyz N The Hood“ gezogen, allerdings geht es um ein ganz anderes Kernthema, wenngleich die Protagonisten aus ähnlichen Verhältnissen kommen. In einem Viertel, geprägt von Armut und Gewalt, spielt sich ein Großteil des Lebens auf der Straße ab. Freunde sind die wichtigste Verbindung und Freizeitbeschäftigung, wenn nicht gerade gerappt oder getanzt wird. Letzteres hat dabei meist eine höhere Priorität als Schule oder Arbeit.
Einfache Muster und ein simpler Aufbau halten den Betrachter nicht davon ab, dieses Werk mit einem 08/15-Standard-Film zu vergleichen, der gerne abends zur später Stunde im TV Programm zu erhaschen ist. Das einfache Filmgerüst wurde befüllt mit etwas Sozialkritik, ein wenig kriminellem Geplänkel in den Suburbs und vor allem mit Tanz-Einlagen! Es dreht sich hier alles um die bestimmten Contestst, mit denen die Figuren hier Geld verdienen möchten.
Die gestalterischen Aspekte gehen in Ordnung. Die Sets können gerade so noch überzeugen und die Freestyle- und Tanz-Einlagen begeistern vielmehr durch die musikalischen Aspekte, als durch die Choreografie und die tänzerischen Fähigkeiten der jungen und teils noch unerfahrenen Darsteller. Letztgenannte können über die Laufzeit des Films hingegen überzeugen, wenngleich sie es natürlich nicht mit Hollywood-Größen aufnehmen können. Doch solche Filme braucht der Markt, damit neues Blut identifiziert wird!
[Technik]
Die technischen Aspekte der Produktion bleiben im Bereich des Mittelfelds und zählen dort auch nicht zur oberen Schicht. Der anamorphe Breitbildtransfer erstrahlt in einem Ratio von 1.85:1 auf der Mattscheibe und versucht sich daran, durch eine authentische Wiedergabequalität zu überzeugen. Doch wenn Rauschen herrscht und einige Momente klare Defizite an Kantenschärfe aufweisen, dann wird nichts aus dem guten Bild. Und so tritt es hier ein. Wo der Kontrast noch gefällt verlieren Schärfe und Detailabbildung an Niveau und ziehen die Wertung nach unten. Der Kontrast weist hin und wieder kleinere Mängel in der Ausleuchtung auf, über die hinweggesehen werden kann. Kompressionsartefakte treten nicht auf den Plan.
Der Ton kann bedingt entzücken, verblasst jedoch im Vergleich zu aktuellen Blockbustern und gerät in jeder Sparte ins hintere Feld. Für einen Tanzfilm – oder ein Sozialdrama mit Tanz-Schwerpunkt – kann sich ein Dolby Digital 5.1-Sound wirklich lohnen. Jener befindet sich in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch auf dem Datenträger. Doch wenn es hier richtig wummen soll, verlässt ein nicht immer sehr motiviertes Klangbild die Lautsprecher. Überwiegend schallt es aus der Front des Heimkinos, musikalisch geben sich allerdings auf die Surround-Kanäle ein ordentliches Stelldichein. Die Sprachausgabe aus dem Center bleibt stets verständlich. Insgesamt ein Ton, der ein wenig mehr Spektrum in Höhen und Tiefen vertragen hätte.
[Fazit]
Freestyle- und Breakdance Fans werden sich mit Sicherheit hier wohlfühlen. Der Film besitzt eine Laufzeit von rund 91 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Er versteht es mit einigen Tanz-Elemten das Erstaunen der Betrachter zu erreichen, verliert durch die fehlende inhaltliche Substanz jedoch stark an Boden und ordnet sich somit in der Masse des Mittelsfelds ein. Da nützt es filmerisch nur wenig, wenn R&B-Gruppe B2K sowie Marques Houston und die mehrfach Platin-ausgezeichnete Lil´ Kim ebenfalls stellenweise mit von der Partie sind. Über einfach einfaches Menü kann folgendes Bonusmaterial erreicht werden:
- Audiokommentar von Regisseur und Besetzung
- Audio / Video Tanz-Kommentar (7 Video-Einblendungen)
- Serve It Up! – Making Of Street Style
- Dokumentation Tanzsequenzen (inklusive Multi Angle-Option)
- Battle of the Beat – Vergleich Probe / Endszene
- Musik Video: „Badaboom“ by B2K featuring Fabolous
- Trailer
„Street Style“ besitzt überraschend umfangreiches Bonusmaterial, welches sogar vom Inhalt her etwas her macht und überzeugen kann. Für einen Film dieses Budgets und der Herkunft kann man mehr als zufrieden sein. „Street Style“ unterliegt der FSK ab 6 Jahren und kann ist ab dem 22. März im Handel erhältlich. Nicht verschwiegen sollen die drei optionalen Untertitelspuren in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch bleiben. Wer die Musik-Richtung mag, der sollte sich den Film trotz technischer Schwächen einmal ansehen.
Andre Schnack, 14.03.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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