[Einleitung]
Gute Darsteller, eine haarige, brutale und dennoch unheimlich stimmungsvolle Story und ein passender Music-Score hieven „Suicide Kings“ in wahrscheinlich gar nicht angestrebte Höhen der Kino- und Unterhaltungskunst. Regisseur Peter O’Fallon drehte 1997 diesen Thriller, eine US-amerikanische Produktion, nach einem Drehbuch von Gina Goldman und Wayne Allan Rice. Und zwar mit Christopher Walken, Denis Leary, Henry Thomas und Sean Patrick Flanery in den Hauptrollen. Die DVD erscheint aus dem Programm der Kinowelt Home Entertainment und wir unterzogen der Disc einen DVD-Check.
[Inhalt]
Weil ihre gemeinsame Freundin gekidnappt wurde, schnappen sich vier junge Männer den lokalen Mafia-Boss Carlo Bartolucci und überraschen das organisierte Verbrechen mit der stattlichen Forderung von zwei Millionen Dollar. Mit dem Lösegeld wollen sie die entführte Elise freikaufen. Doch der Gangster bringt nichts als Ärger und versucht, mit seinen subtilen Bemerkungen einen Keil zwischen die Freunde zu treiben. Als wäre das noch nicht genug, ist ein brutaler Killer den unerfahrenen Kidnappern bereits dicht auf den Fersen…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[Kommentar]
„Suicide Kings“ sagte mir gar nichts, doch das Cast schrie förmlich danach, dass man diesen Film kennen sollte. Und dann erfuhr ich auch noch, dass wir es mit einem Thriller mit schwarzem Humor und einigen interessanten Wendungen zu tun haben sollten. Vom Interesse gepackt verschlang ich den unterhaltsamen und ausreichend spannend gestalteten Thriller um zwei miteinander verkoppelte Entführungen. Aufbau und Ablauf des Titels gehen in Ordnung, die Sets und Kostüme wirken gelungen, bieten nicht sonderlich viel Abwechslung und schüren den Gedanken, dass wir es mit einer Ausnahmesituation zu tun haben, welche sich innerhalb einer überschaubaren Zeitspanne abspielt.
Seitens der darstellerischen Leistungen kann vor allem Christopher Walken auf ganzer Linie überzeugen. Auch, wenn er sich die überwiegende Laufzeit des Films in einem Stuhl befindet. Die Verunsicherungsstrategie des gefesselten Gangsters geht voll auf. Er schafft es, dass jeder seiner Entführer mit ihm ein Einzelgespräch führt. So kann er tatsächlich die Unsicherheit der Gruppe schüren, Paranoia wecken und das Vertrauensgefüge der Clique gehörig erschüttern. Nett anzuschauen, vom Aufbau her jedoch etwas gestelzt, denn die Jungs müssten wissen, dass sie niemanden mit dem Mafiosi unter vier Augen sprechen lassen sollten.
Am Ende geht’s gar nicht so glimpflich aus, wie sich das die Beteiligten erhofft haben. Und es wird klar, dass man sich als Normalo-Bürger nicht mit den falschen Leuten einlassen sollte und dass Theorie und Praxis zuweilen mächtig auseinander liegen. Der Film könnte wohl auch heißen: „Was alles falsch laufen kann!“ oder „Wovon man besser die Finger lassen sollte.“ – denn den Jungs hier geht’s ergeht es nicht sonderlich gut. Die Ausleuchtung ist ziemlich diffus und die musikalische Untermalung gefällt auf ganzer Linie. „Suicide Kings“ schafft es mit Sicherheit nicht einen Preis für Tiefgang zu ergattern, unterhält jedoch prächtig.
[Technik]
„Suicide Kings“ ist nunmehr 10 Jahre jung, erweckt jedoch stellenweise den Eindruck als sei er älter. Das liegt vor allem am hohen Grundrauschen, welches auf Anhieb auffällt und vor allem in dunklen Szenen die Führung übernimmt. Neben diesem sehr unschönen Aspekt gesellen sich jedoch weitgehend gute Eigenschaften. So gefallen der Kontrast und die Farbgebung insgesamt ganz gut. Auch haben wir es mit einem ausreichend plastischen Geschehen zu tun, welches das Wiedergabegerät heimsucht. Nur die Kantenschärfe und der Detailreichtum geben Anlass zur Kritik und befinden sich von der Wertigkeit gesehen in einem gerade noch durchschnittlichen Segment. Als Verursacher für den Leistungsabfall identifizieren wir das Rauschen. Die Kompression geht in Ordnung und gibt keinen Anlass zur Kritik.
Bis auf die musikalischen Seiten des Films und die eher zaghaften Hintergrundgeräusche herrscht in „Suicide Kings“ eher Stille vor. Klarer Fall, denn der Großteil der Handlung spielt in einem Zimmer ab, in dem lediglich gesprochen wird, als das es viel für einen herausragenden Ton zu tun gibt. Der Film erscheint hier in seiner deutschen Synchronfassung im Format Dolby Surround. Die englische Originalsprache hingegen gibt es lediglich im Dolby Digital Stereo-Verfahren im Programm. Aber das reicht auch komplett aus. Denn die Musik setzt nur selten ein und kann dann auch einen Hauch von Räumlichkeit erzeugen. Die Dialoge dominieren gemeinsam mit den zurückhaltenden Hintergrundgeräuschen auf der Lautsprecher-Front. Untertitel gibt es optional auf Deutsch.
[Fazit]
„Suicide Kings“ hat auf jeden Fall einen merkwürdig anmutenden Titel, keine Frage. Auf einer Laufzeit von rund 102 Minuten zeigt der Thriller, dass er zu den gelungenen Nischen-Produkten der späten 90er Jahre gehört, ohne das ihm dies eine sonderlich große Beachtung bescherte. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) weist eine recht gelungene Technik auf. Doch was gibt es noch auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) vorzufinden? Neben den üblichen Einstellungsmöglichkeiten und der Kapitelauswahl haben wir es noch mit folgenden Bonusmaterialien zu tun:
- Audiokommentar von Regisseur und Produzent
- Biografie Christopher Walken
- Trailer auf deutsch und englisch
- Fotogalerie
- 10 Trailer weitere DVD-Titel
Leider liest sich das interessanter und besser als es wirklich ist. Denn die Inhalte befinden sich überwiegend in gesprochener Sprache auf der Disc oder aber in Form von Texttafeln. Beides nicht gerade das, was heutzutage gutes Bonusmaterial ausmacht. Aber das macht nichts, denn es kommt eben hauptsächlich auf den Film an. Dieser wurde ab einer Altersstufe von 16 Jahren auf der DVD abgelegt. Ihr Erscheinungstermin liegt am 11. Mai, der Preis beträgt rund 17,- Euro bei einschlägigen Internet-Händlern. Wenn man sich als Fan von Christopher Walken bezeichnet, dann sollte man hier zugreifen.
Andre Schnack, 30.04.2007
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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