[Einleitung]
Mit „Superdeep“ erschuf Arseny Syuhin 2020 eine russische Filmproduktion nach einem Drehbuch, welches er ebenfalls verantwortete. In den führenden Figuren sehen wir Milena Radulovic, Sergey Ivanyuk, Nikolay Kovbas und weitere. Das Geschehen scheint mehr oder weniger aus der Sicht von Anna, der Wissenschaftlerin, erzählt zu werden und der Titel ist im Science-Fiction Horror-Bereich angesiedelt, wenngleich er zur Zeit des Kalten Kriegs in der ehemaligen Sowjetunion spielt. Die von uns aus östlich gelegenen Filmemacher widmeten sich mit dem Titel einer wahrhaftigen Gegebenheit, nämlich dem tiefsten Bohrloch der Welt, welches mittlerweile als Ruine verkommt. Ich konnte mir die Standard Definition-Version des Titels anschauen, der ebenfalls in HD sowie 4K veröffentlicht wird, und zwar von Koch Films.
[Kommentar]
Dieser Film hat das Zeug, was einen guten, mysteriös anmutenden Horror-Thriller auszeichnet. Und er ist aus Russland. Warum schreibe ich dies? Ganz einfach, denn die Geschichte, auf der „Superdeep“ beruht, ist keinesfalls komplett abwegig. In einer Zeit, in der Telefone noch Kabel hatten, es noch die UdSSR gab und die Amerikaner den Wettlauf zum Mond gewonnen haben, trat Moskau die tiefste Reise unter Tage an. Bis heute ist das tiefste Bohrloch der Welt in Russland, Nähe Murmansk und sorgte damals für heute für faszinierende Geschichten und Hirngespinste. Eines davon ist dieser Film.
Man nahm also diesen Hintergrund, packte eine Menge der Erfahrungen aus anderen Science-Fiction Filmen in den Kübel (wie z.B. John Carpenters „The Thing“) und rührte kräftig um. Voila, fertig ist die Borschtsch – nein, der Film. Weitere Zutaten: eine geheime Operation, gutes Timing in der Pandemiezeit (schließlich befinden wir uns in einer globalen Pandemie, wenngleich hier eine drohende Epidemie Gegenstand der Geschichte ist) und ein paar Darstellerinnen und Darsteller, die man hierzulande zwar bisher nicht gesehen hat, was jedoch keinesfalls eine Wertung darstellt oder bedeutet, dass jene keinen guten Job leisten.
„Superdeep“ hat einiges gemeinsam mit vielen Sci-Fi- und/oder Horror-Titel, die Hauptrolle spielt hier mehr oder weniger das Unbekannte. Anders als in zum Beispiel dem noch sehr jungen Titel „Underwater“ mit Kristen Stewart nimmt sich „Superdeep“ für einige Aspekte viel mehr Zeit, was auch gut für die Atmosphäre ist. Jene leidet hin und wieder durch die sehr fokussierten und recht nahen Aufnahmen von Protagonisten und den vorgefundenen Gegebenheiten. Kommen technische Special-Effects zum Einsatz, so sind diese adäquat ausgestaltet und erzeugen eine Stimmung wie zu Zeiten Tschernobyl inmitten der 80er Jahre der ehemaligen Sowjetunion.
[Technik]
Wir haben es mit einem durchaus sehr modernen, frischen Titel zu tun. So weist sich „Superdeep“ auch mit einem anamorph codierten 2.39:1-Transfer in der DVD- und einem hochwertigen 1080p-Datenstrom in der HD-Fassung aus. Das Mediabook hingegen wird ebenfalls eine UHD/4K Version des Horror-Films enthalten. „Superdeep“ arbeitet viel mit dem, was man nicht sieht. Ohnehin ist es für Menschen nicht möglich Viren oder andere Infektionsheerde visuell zu erkennen und die Dunkelheit macht sich nun einmal aus dem Herstellungs- sowie Gruselaspekt gut. Kontrast, Farbgebung und die Einbettung der visuellen Effekte gelang ordentlich.
Kommen wir zu den akustischen Leistungen der Produktion, die ich nur eingeschränkt testen konnte. Hubschraubergedröhne, herab rasende Fahrstühle und andere Umgebungsgeräusche kommen ausreichend gut zur Geltung, so auch die Sprachausgabe und etwas der musikalischen Begleitung, die sich eher zurückhält. Bei der DVD erklingt ein Dolby Digital 5.1-Ton, die HD-Varianten tönen mittels DTS-HD Master Audio 5.1-Sound daher. „Superdeep“ könnte wahrlich mehr aus dem Ton herausholen, das Thema gibt das her. Rauschen, Verunreinigungen oder andere Probleme treten nicht auf.
[Fazit]
„Superdeep“ ist ein erfrischender aus dem Osten stammender Science-Fiction Horror-Titel, der uns in unterschiedlichen Versionen von Koch Films präsentiert wird. Mir lag zwar nicht das endgültige Produkt vor, allerdings konnte ich mir schon einen guten Eindruck der Veröffentlichung machen. Sämtliche Inhalte meines Reviews beziehen sich auf eine der DVD-Fassung vergleichbaren Version. 110 Minuten läuft der Titel (BD 115 Min.) und besitzt eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren.
- Umfangreiches Booklet mit Hintergrundinfos zur Produktion
- Trailer
Für ein Mediabook haut einen die Ausstattung nicht vom Hocker. Doch konnte ich mir das Offline Mediabook nicht anschauen, denke jedoch, dass genau diese Beigabe sehr besonders ist. Zwar spreche ich kein russisch, doch wäre die Originalsprachausgabe auch ein nettes Extra gewesen. Davon ab war ich mit dem Angebot zufrieden und kann den Titel empfehlen, wenn man mal etwas anderes sehen möchte, als westlich orientierte Produktionen. Veröffentlichung erfolgt am 24. Juni 2021 und das Mediabook schlägt wohl mit rund 28,- Euro zu Buche (DVD 13,50 Euro).
Andre Schnack, 03.05.2021
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