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[Einleitung]
2001 erschien Regisseur Sir Ridley Scotts Film „Black Hawk Down“ nach einem Drehbuch von Mark Bowden und Ken Nolan. 2002, 2010 und 2020 veröffentlichte ich entsprechende Reviews ‚hier‘ über die unterschiedlichen Fassungen und Darreichungsformen. Nun gibt es eine Netflix-Produktion zu dem Thema, eine Doku-Reihe in drei Teilen, die ich mir genauer anschauen konnte. Jack Macinnes führte dabei die Regiearbeiten an. Ich war gespannt auf die Darstellung der damaligen Situation, denn schließlich haben wir es mit einer US-amerikanisch produzierten Doku zu tun.
[Kommentar]
Selbstverständlich kann ich absolut gar nicht zu den damaligen Geschehnissen sagen, denn ich war 15 Jahre jung und konnte mit der Situation aus den TV-Nachrichten nur wenig anfangen. Doch als westlich ausgerichteter Europäer waren die USA für mich aus damaliger Sicht die „guten“. Nun ist es 32 Jahre her und die damaligen Geschehnisse werden im Zuge dieser Dokumentation in drei Teilen erneut geschildert. Aus der Sicht der damals direkt beteiligten Soldaten sowie aus der Sicht einiger Zivilisten aus Somalia und einem Kameramann, der damals eine zentrale Rollen spielte.
Sir Ridley Scott hatte damals (2001) das Thema als eine Art Anti-Kriegsfilm transportiert und mit viel Action umgesetzt und auch etwas Pathos inszeniert. Dabei jedoch auch stets darauf geachtet, dass die Darstellung nicht zu einseitig ausfällt. Was nur bedingt gelang, da die Somalis eher schemenhaft dargestellt werden, was aus der US-amerikanischen Sicht total nachvollziehbar ist, jedoch auch einen kleinen Beigeschmack hinterlässt.
Als sehr interessant empfand ich die Aussagen der damals beteiligten Männer vor Ort. Sie lassen Rückschlüsse darauf zu, dass auch einige Dinge während der Mission mächtig schief liefen. Ebenfalls lassen sie den Gedanken aufkommen, dass solche Geschehnisse niemals mehr aus dem Kopf verschwinden werden könnten – schlimm. Und so wurde aus einer offensiven Mission eine Rettungsaufgabe, bei der dann auch noch die Rettenden in tödliche Gefahr und wiederum aus dem Hexenkessel gerettet werden mussten. Spannende Geschichte, die noch von vielen anderen Blickwinkeln erzählt werden könnte.
[Technik]
Wie immer der Fall, so auch hier. Visuelle Qualität gabelt sich in zwei Bereiche auf: einmal dem der Archivaufnahmen und einmal die aktuellen, frischen Bilder. Letztgenannte sind eben sehr jung, auf der Höhe der Zeit dessen, was wir bei aktuellen Produkten dieser Art gewohnt sind. Der auf 16:9-Bilder zugeschnittene Transfer erfüllt hier weitgehend alle Ansprüche, kann jedoch gleichen Erwartungen im Bereich der Archivmaterialien nicht gerecht werden. Zudem gibt es natürlich auch nur wenig mitgeschnittenes Material von damals.
„Surviving Black Hawk Down“ trägt in Deutschland noch den zusätzlichen Titel „Die Schlacht von Mogadischu“, was durchaus Sinn ergibt, da uns als „Nicht-USA“ das Thema natürlich anders trifft. Somit ist der Bekanntheitsgrad aus aktueller (2025) Sicht hierzulande gegebenenfalls niedriger als in den USA, wo der Begriff Black Hawk Down ein Synonym für die Schlacht um Mogadischu steht. Tonal hat die Dokumentation in allen drei Episoden eine erstklassige Sprachausgabe zu bieten, die ich in englisch konsumierte. Untertitel sind optional vorhanden, ebenfalls weitere Sprachen.
[Fazit]
Mich hat das Thema offen gestanden irgendwie immer interessiert. Diese jungen Menschen in einem anderen Land in einer Situation, auf die sie allem Anschein nach nicht wirklich trassiert worden sind. Der Verlauf, also die Reihenfolge von Angriff, Rückschlag, Rückzug und Rettungsmission stehen heute für ein beispielhaftes Versagen der Großmacht USA in Somalia. Wie auch immer man dazu steht, ich empfand es als sehr interessant die damaligen Ereignisse aus heutiger Sicht von den verschiedenen Beteiligten geschildert zu bekommen. Wie viel Wahrheitsgrad woran ist, wir wissen es nicht. Sicher ist jedoch, das die Administration der USA keine Stellung hier bezieht.
Andre Schnack, 18.02.2025
Film/Inhalt: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Bild: | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Preis-Leistung | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |