[Einleitung]
Aus dem schier endlos erscheinenden Angebot des Apple iTunes Store kommt auch dieser Download Titel mit dem Namen „Sushi: The Global Catch“, der sich mit dem Thema der rasanten, nahezu dramatischen Nachfrage nach Sushi und damit nach Thunfisch auseinandersetzt. Kontrovers, oder im Auftrag einer Lobby? Anschaulich, oder eher theoretisch? Ich wollte mir einen genaueren Eindruck machen und kaufte den Titel kurzerhand für fair wirkende 4,99 Euro im iTunes Store. Gesagt getan, heruntergeladen, angeschaut und schlussendlich bewertet. Regisseur und Filmemacher Mark Hall bemühte sich um ein komplexes Thema der menschlichen Nahrungskette und den wirtschaftlichen Regeln mit all ihren zum Teil sonderbaren Auswüchsen. „Sushi: The Global Catch“ – hier und jetzt im dvdcheck.
[Inhalt]
Das kulinarische Phänomen der letzten Jahre schlechthin – Sushi. Zu seinen Anfängen in Japan von Straßenhändlern angeboten, ist der globale Siegeszug der exquisiten Delikatesse heute nicht mehr aufzuhalten. Was jetzt Massenware ist, erforderte einst nicht nur Kunstfertigkeit, sondern vor allem: Zeit. Die industrielle Verfertigung treibt kuriose Blüten: Sushi-am-Stiel in New York, Fast-Sushi in Warschau oder abgepackt beim Imbiss um die Ecke.
Es entstand ein Lifestyle, der fatale ökologische Konsequenzen hat. Im Zentrum des Geschehens: der Thunfisch, einer der kostbarsten Fische der Welt. Aber auch die wohl empfindlichste Stelle des Ökosystems Ozean. Wissenschaftler warnen, dass bei der globalen Sushi-Nachfrage die Weltmeere in 35 Jahren leer gefischt und als Ökosystem völlig zerstört sein werden. Was steht hinter dem weltumspannenden Hype um die Häppchen aus Fisch und Reis? Der brisante Dokumentarfilm von Mark Hall stellt der faszinierenden Sushi-Kultur ein ökologisches Desaster gegenüber…
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
Oh, wie schön. Ich freue mich immer wieder über genau diese Art von Dokumentarsendungen. Ob jetzt die Darreichung in Form eines Downloads, wie hier jetzt im iTunes Format, oder aber als Datenträger erfolgt – inhaltlich ja vollkommen irrelevant. „Sushi“ hat es drauf von Beginn an durch vor allem sehr sachliche und wissenschaftlich wirkende Informationen zu begeistern. Tatsächlich bereitet das Freude und eröffnet einem hoffentlich offenen Publikum ein Thema, dessen Schattenseite sie zumeist nicht wirklich kennen. Die Großwetterlage des Thunfisch war mir nicht wirklich bekannt und ich gestehe, das mir zwar klar war, dass alles zwei Seiten hat, jedoch nicht, dass der Preis für Sushi bereits so deutlich zu zahlen ist…
Soweit ein gelungener Film mit angenehmen Bildern ohne allzu viel Spannung in der Bildsprache und zu wenig aussagefähigen Aufnahmen. Dafür gibt es viele Interview-Situationen und Momente, in denen Menschen miteinander sprechen, die über das Thema mehr verstehen. Gen Ende des Films gibt es einen Hauch Verfärbung zu bemerken, aber ansonsten ist hier alles bestens, ohne das es stark auffällt. Es geht dabei um einen ernstzunehmenden Verein, der es nach wie vor schafft ausreichend Mitglieder, Unterstützer und schlussendlich auch Spender zu halten. „Sushi: The Global Catch“ bietet anfänglich viel Potenzial, verliert sich dann gen Ende ein wenig, kann aber dennoch rundum gut um ein wichtiges Thema informieren!
[Technik]
Beim iTunes Download „Sushi: The Global Catch“ verhält es sich derart, als das wir es mit der Standard – und der High Definition Version zu tun bekommen. Die folgenden Worte beziehen sich auf die High Definition Fassung mit einem Bild-Transfer im breitwandigen 1.78:1-Verhältnis. Dabei kommen die unterschiedlichsten Aufnahmen und Sets zum Einsatz. Ob es nun die ohnehin schon für Filme herausfordernde Darstellung des Wassers unserer Ozeane ist oder aber Aufnahmen aus urbanisierten Gefilden, der Transfer steht seinen Mann und beglückt den Betrachter mit gelungener Qualität durch und durch. Ein Schleier der Konsistenz liegt über die gesamt Laufzeit und lässt den Betrachter kaum spüren, dass unterschiedliche Quellen zum Einsatz kommen.
Wenn ich mir den Ton hier genau anhöre, dann nehme ich vor allem Wissen wahr. Wissen, welches vorrangig durch die Sprachausgabe transportiert wird. Wissen, welches gut klingt, jedoch technisch betrachtet auf einem eher niedrigen Niveau stattfindet. Denn viel zu tönen gibt es hier nicht. Einzig und alleine kommt der Dolby Digital 5.1-Datenstrom zum Einsatz, der ergänzt wird durch eine deutschsprachige Untertitelspur. Alles ist verständlich, auch wenn für alle, die der englischen Sprache nicht habhaft sind. Richtig guten Ton bekommt man hier allerdings nicht zu hören, lediglich Sprache, ein paar Umgebungsgeräusche und partielle Musik. Ok, aber nicht toll.
[Fazit]
Ich habe den Titel privat erworben am 9. März 2014 zu einem Preis von 4,99 Euro, was mir sehr vielversprechend und angemessen erschien. Nach der Ansicht hatte sich dieser anfängliche Verdacht bestätigt. Nun aber genug von diesem gestelztem Ausdruck. Fallen wir zurück in den üblichen Sprachgebrauch, der sich um Längen einfacher liest. „Sushi: The Global Catch“ ist bereits seit einiger Zeit im Store erhältlich und kann sich technisch sowie inhaltlich durchaus sehen lassen. Mir gefiel der rund 74minutenlange Film über eines unserer Nahrungsmittel, welches wir gemäß der menschlichen Natur wieder derart exzessiv ausbeuten, als dass sich schlimme Folgen einstellen werden.
Andre Schnack, 27.03.2014
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