[Einleitung]
Mit Udo Kier steht ein Deutschland geborener Schauspieler vor der Kamera dieses Films, der aus Mitteln europäischer sowie japanischer Geldgeber entstand. Allem Anschein nach ist nicht nur das Cover der Verpackung mit einem ausgeflippten Design gesegnet, auch der Film soll in vielerlei Hinsicht Besonderheiten aufweisen. Und er basiert auf einer wahren, realen Figur, einem echten Menschen. In den führenden Rollen sehen wir neben Udo Kier ebenfalls Jennifer Coolidge, Linda Evans, Michael Urie und weitere. Diese DVD-Version von „Swan Song“ von 2021 erscheint im Angebot von Plaion Pictures und ich konnte genau hinschauen.
[Kommentar]
Einer dieser Filme. Jener Art, die sich auf ihren Hauptdarsteller verlassen (können). Dieser – hier Kier in noch nicht dagewesener Rolle – trägt dann praktisch den gesamten Film. Udo Kier spielt den schwulen Friseur im Ruhestand, dahinvegetierend in einem betreutes Wohnen-Zimmer, faltet Servietten und raucht dünne Stengel-Zigarillos (was für ihn alles bedeutet, was er noch hat, wie er in einer Szene kundtut). Doch dann geschieht etwas, dass ihn aus dieser Routine, diesem Ruhestand auferstehen lässt. Kier leistet großartiges Kino, auf sich fokussiert, zielsicher und überzeugend gespielt und doch so neu für ihn als Mimen mit bereits so viel Erfahrung.
Die Masken, Kostüme, Sets – all das ist natürlich etwas anders hier gestaltet, wenn Pat damit zu tun hat. Und es wird dann auch tatsächlich einzigartig. Der Music-Score, die Kamera, der gesamte Stil und das, was uns der Film mit seinen Bildern zu erzählen hat – gut gemacht und frisch gesponnen. Da mag man zuweilen unterbewusst ausblenden, das ein wahrhaftiger Mensch hier Vorlage stand.
[Technik]
„Swan Song“ – im Format 1.78:1 erfüllt der hier gebotene Standard Definition-Transfer das Wiedergabegerät und macht von Beginn an dabei eine gute Figur, ganz wie der Hauptdarsteller. In diesem Film kommen zahlreiche unterschiedliche Lichtquellen und oftmals (pastell)farbige Kleidung, Kostüme vor, was sich hier gut macht. Die Konturenzeichnung ist ausreichend gelungen und der Grad an Bilddetails geht ebenfalls in Ordnung soweit. Rauschen oder Verunreinigungen konnte ich nicht ausmachen und auch seitens der Kompression gibt es keine Schwierigkeiten aufzuzeigen.
Den Ton von „Swan Song“ erleben wir in Dolby Digital 5.1, wahlweise in den beiden Sprachen Englisch oder Deutsch. Untertitel hingegen sind ausschließlich in deutschen Worten vorzufinden. Die Annahme, das hier die gesamte Zeit über heftigst Musik gespielt wird, wäre eine falsche. Immer irgendwie etwas zugegen, doch nur nach Situation ausgeprägter zeigt sich die musikalische Seite eher zurückhaltend. Auch in Sachen Umgebungsgeräusche gibt es keine bahnbrechenden Effekte zu erwarten, sondern eher Standardkost. „Swan Song“ ist klar im Dialog und klingt auch ansonsten sauber, jedoch unauffällig.
[Fazit]
Der Film „Swan Song“ ist mit Sicherheit nichts für jedermann, so meine Annahme. Und selbst wer die „Der hundertjährige […]“-Filme mochte, muss hier mit etwas Überraschung rechnen. Ich fühlte mich ein wenig an „Lucky“ mit dem damals 91 Jahre alten Harry Dean Stanton – auch ein Titel über einen Menschen, der eher eigen ist und sich durch seine Persönlichkeit von anderen stark abzugrenzen scheint. Wie dem auch sei, „Swan Song“ läuft hier rund 101 Minuten auf dieser DVD, die wiederum mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren ausgestattet ist. Ausstattung ist ein gutes Stichwort, denn diese scheint hier auszufallen. Veröffentlichung ist am 25. Mai, preislich wohl bei um rund 14,- Euro. Ein starkes Stück.
Andre Schnack, 11.05.2023
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