S.W.A.T. – Die Spezialeinheit

Action/Thriller
Action/Thriller

[Einleitung]
2003 in den Kinos, nun aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment auf DVD auch in Deutschland – die Rede ist vom vermeintlichen Actionstreifen „S.W.A.T. – Die Spezialeinheit“ von Regisseur Clark Johnson. Der Film entstand in den Hauptrollen mit Samuel L. Jackson, Colin Farrell, Michelle Rodriguez, LL Cool J, Olivier Martinez und weiteren Darstellern. Das Drehbuch entstammt den Autorenhänden von David Ayer und David McKenna. Was nun aus deren Gedanken umgesetzt wurde und den Weg zur Leinwand fand, konnten wir uns ansehen.

[Inhalt]
Jim Street (Colin Farrell) ist ein L.A.P.D.-Officer, der nach einer Degradierung nur noch einen Büro-Job hat. Er ergreift seine zweite Chance, als der Kommandant Hondo (Samuel L. Jackson) fünf erstklassige Polizisten für ein neues Team sucht: Jim erhält die Uniform der S.W.A.T. (Special Weapons and Tactics) Elite-Einheit! Nach wochenlangem, radikalem körperlichen Training erhalten die Rekruten umgehend ihre erste, höchst brisante Aufgabe: Ein berüchtigter Drogenbaron (Oliver Martinez), bietet dem, der ihn aus dem Polizeigewahrsam befreien kann, eine Belohnung von 100 Millionen Dollar. Während das S.W.A.T.-Team den Transport des Drogenbarons aus der Stadt hinaus begleitet, um ihn in die Hände der Regierung zu übergeben, heftet sich eine Bande von äußerst gefährlichen und extrem bewaffneten „Kopfgeldjägern“ an ihre Fersen.
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainmen)

[Kommentar]
Nach der Ansicht des rund 2stundenlangen Polizei-Films konnte ich diesen nicht eindeutig einem Genre zuordnen, am ehesten jedoch der Riege der Action-Thriller. Die Handlung rankt sich um einen aufpolierten Einblick in die Tätigkeiten und den Ausbildungsverlauf eines Teammitglieds im S.W.A.T. der Metropole Los Angeles. Diese Spezialeinheit der Polizei, einer der bestausgebildetesten der Welt, sucht stets nach Lösungen, wenn die „normale“ Polizei an die Grenzen ihrer Mittel gelangt.

In „S.W.A.T.“ dreht sich alles um die Figur des Jim Street, dargestellt durch Colin Farrell. Sein Leben steht im Mittelpunkt. Wenngleich die Einblicke sich weitgehend auf den Part „Job“ seines Daseins beschränkt. So plätschert die Geschichte die ersten 60 Minuten recht gemütlich vor sich hin, Sgt. Dan „Hondo“ Harrelson rekrutiert sein Team und der Fiesling des Films wird langsam in einem parallel verlaufenden Story-Strang eingeführt. Die Zusammenkunft wird erst im letzten Drittel des Films durchgeführt, so dass auch die letzte halbe Stunde der spannendste Teil wurde. Hier bricht die Action los, was zuvor noch unter Zurückhaltung glänzte.

Regisseur Clark Johnson, vorwiegend ausgestattet mit Erfahrungen im TV-Produktionssegment, vollführt den Sprung zur großen Leinwand. Und er zeigt dabei auch ein talentiertes Händchen, wobei er sich während des Verlaufs immer wieder kurzzeitig etwas in dem Gemenge verliert, dann doch zum roten Faden wieder zurückkehrt. Das gewählte Cast gefällt durch die Bank weg. Samuel L. Jackson, Colin Farrell, Michelle Rodriguez, LL Cool J und Olivier Martinez machen allesamt eine gute Figur. Alle Figuren verfügen über ausreichend Plastizität, bieten allerdings keine weitergehende Tiefe.

Musikalisch und in Sachen Special-Effects gerät der Film auf die Bretter, die in Hollywood die Welt bedeuten. Es wird hochwertiges geboten, und dabei nicht einmal großartig übertrieben. Hier und dort nimmt man es weder mit physikalischen Gesetzen oder den Vorschriften zu genau, darüber kann unter der Prämisse der kurzweiligen und leichten Unterhaltung jedoch hinweggesehen werden.

[Technik]
Aktueller Film in einem technisch hochwertigen Gewand. Columbia hat das Handwerk verstanden, soviel wussten wir auch schon vorher. Mit der optischen Darstellung von „S.W.A.T.“ wurde erneut ein hoher Level aus technischer Sicht bewiesen. Der Transfer wird anamorph und im Originalformat 2.40:1 vollzogen. Er bietet dem oftmals rasanten Geschehen und den raschen Bewegungen mit einer überwiegen ruhigen Wiedergabe Paroli und versteht natürliche Farben mit einem gesunden Kontrast anzureichern. Das Ergebnis wirkt harmonisch und atmosphärisch ausgeleuchtet, nur selten etwas zu dunkel. Freiheit von Rauschen kann nicht gefeiert werden, trübt das Geschehen auf dem Wiedergabegerät allerdings nur unwesentlich.

Tontechnisch erhalten wir die englische Originalsprache und den deutschen Synchronton vorgesetzt. Beide Fassungen wurden im Format Dolby Digital 5.1 auf dem Datenträger verewigt. Dynamisch und reich an Effekten erhält der Zuschauer Einblick in die actionlastigen Elemente des Films. Hier wurde nicht mit Liebe zum Detail gegeizt und gelungen eine Brücke zwischen der Abbildung der ruhigen Szenen mit ausreichend differenzierten Hintergrundgeräuschen und den rasanteren Action-Aufnahmen geschlagen. Wenn es hier kracht, dann hilft der Bass gut aus und trägt seinen Teil dazu bei. Denn nicht selten fliegen Kugeln durch die Luft oder aber bestimmte Dinge in die Luft. Keine Referenz, wie es das Bild fast schon ist, aber dennoch eine gut bis sehr gute Darbietung.

[Fazit]
Ob man persönlich den Inhalt nun als gut angemischte Mixtur aus Action und Charakterdarstellung bezeichnet, oder aber das ganze Konstrukt als etwas langatmigen Actiontitel abtut – es bleibt Geschmackssache. Fest steht, dass der rund 112minutenlange Film wie die Faust aufs Auge in die aktuelle Kinowelt passt und die Bedürfnisse der Massen wahrscheinlich gut stillt. Moderne Cowboys kämpfen gegen organisierte Kriminalität, das kommt immer gut. Bei den Bonusmaterialien wollte man sich nicht lumpen lassen und setzte folgende Features ein:

  • Audiokommentar mit Regisseur und Besetzung
  • Audiokommentar mit Drehbuchautoren und technischem Berater
  • Anatomie einer Schießerei (kleines Making Of der Eröffnungssequenz des Films, 9 Minuten)
  • 6th Street Bridge – Das Unmögliche möglich machen (Featurette über Computereffekte, die vorrangig zum Ende des Films Einsatz finden, 5,5 Minuten)
  • Sound & Fury: Die Waffen im Film (Featurette über die Musik und den Sound des Films, ferner Vorstellung der eingesetzten Waffen, 5 Min.)
  • Making Of (Making Of mit PR Charakter und Schwerpunkt der eigenen Vermarktung. Rund 22 Minuten, informativ)
  • Gag Reel
  • Entfallene Szenen (insgesamt 8 bisher nicht eingesetzte Aufnahmen)
  • Filmografien: Schauspieler
  • Trailer
  • Untertitel zum Hauptfilm in den Sprachen Deutsch, Englisch, Türkisch

Der ab 16 Jahren freigegebene Titel ist erhältlich ab dem 15. Juni. Die Bonusmaterialien machen etwas her und bieten einen guten Einblick in die Entstehung des Films. Der etwas fade Promotion-Beigeschmack stört glücklicherweise nur sehr marginal. Wer also Action mag oder Colin Farrell oder Samuel L. Jackson schätzt, der sollte hier unbedingt reinschauen. Aus der Technik kommt ein eindeutiges „Empfehlenswert“.

Andre Schnack, 21.05.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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