[Einleitung]
Arthaus & Kinowelt Home Entertainment präsentieren uns mit „Sweet An Lowdown“ ein sehr aktuelles Woody Allen Werk von 1999. Der Film dreht sich um einen der wahrscheinlich damals besten Jazz- und Gitarrenspieler der Zeit, Emmet Ray. Verkörpert wird diesem vom talentierten Darsteller Sean Penn (The Game). Ferner sind in weiteren Rollen Uma Thurman (Pulp Fiction), Anthony LaPaglia und Samantha Morton zu sehen. Wir nahmen uns dem musikalischen Drama mit einem Hauch Komödie an und berichten über Inhalt und Technik der DVD.
[Inhalt]
Jazz ist sein Leben. Wenn Emmet Ray (Sean Penn), der nach Django Reinhardt wohl „zweitbeste Gitarrist der Welt“, abends auf der Bühne zur Gitarre greift, liegen ihm die Herzen der Frauen zu Füssen. Auch das von Hattie (Samantha Morton). Die stumme Wäscherin liebt Emmet hingebungsvoll, doch gegen seine Alkoholexzesse, seine Leidenschaft für schnelle Autos, schicke Klamotten und schöne Frauen kommt auch sie nicht an. Er hat Talent, doch auch einige Star-Neurosen und exzentrischere Seiten. So kommt er zu seinen stets gut besuchten Auftritten lattenstramm, zu spät oder gar nicht. Als er überraschend die glamouröse Blanche (Uma Thurman) heiratet, geht alles schief…
[Kommentar]
„Sweet And Lowdown“ ist zwar ein typischer Woody Allen-Film, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er auch Nicht-Fans sehr gefallen. Die Geschichte hat ihren Reiz und zieht Atmosphäre und Stimmung aus dem Mysterium um Emmet Ray. Der Film ist aber nicht nur durch seine grandiosen Darsteller ein voller Genuss, sondern lebt sehr von seinen wirklich ausgesprochen gelungenen musikalischen Einlagen. Und letztlich ist es der vollkommen runde und abgeschlossene Mix aus Drama und Komödie, die den Zuschauer prächtig unterhält und etwas Einblick in einen sehr interessanten Charakter gibt – typisch Woody Allen. Man weiß nicht, wie viel Wahrheit an der Erzählung dran ist, doch macht es so oder so einfach Spaß zu sehen, wie sich Mr. Emmet sein Leben zwischen schönen Frauen, Kleidungseinkäufen, Rattenschießen auf der Müllhalde und Abenden an Bahngleisen zum Ansehen von vorbeirauschenden Zügen aufteilt… und leider nicht so richtig zum großen Erfolg kommt.
[Technik]
Technisch gibt es von dieser DVD Plus- sowie Minuspunkte zu verzeichnen. Das Bild wird durch einen anamorph aufgenommenen Breitbildtransfer im Originalformat von 1.85:1 dargestellt – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die durchweg warmen Farben überzeugen durch einen klaren und lebhaften Kontrast, der die natürlichen Farbtöne gepaart mit der hohen Schärfe in die Oberliga katapultiert. Der Schwarzton gefällt und hinterlässt auch in dunklen Aufnahmen reichlich Details. Ab und an fällt ein minimaler Verlust der Schärfe im Zusammenhang mit einem sehr leichten Großflächenrauschen auf – sonst keine Spur von negativen Beeinträchtigungen.
Der Sound der DVD kann leider nicht so glänzen. Er wurde lediglich im Gewand eines Dolby Digital Mono (2.0)-Transfers auf den Silberling gepresst. Gerade bei einem Film über einen Jazz-Musiker sollte der Ton doch wirklich in einem etwas hochwertigeren Format abgemischt werden. Doch überraschenderweise leistet der Ton hier wirklich gute Dienst für eine Mono-Tonspur. Die musikalischen Einlagen der Geschichte können sich wirklich hören lassen! Die Sprachausgabe gibt es auf deutsch (mit deutschen, ausblendbaren Untertiteln) oder auf englisch (mit deutschen Zwangsuntertiteln). Klar deutlich und fehlerfrei klingt es aus der vorderen Lautsprecherfront.
[Fazit]
Arthaus bringt eine technisch und inhaltlich gelungene DVD auf den Markt! Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) weist zudem noch folgende Special Features auf: Trailer zum Film auf deutsch und englisch, eine Fotogalerie und Ausschnitte aus einer Pressekonferenz von ’99 (mit optionalen dt. Untertiteln). Wer also einen 91 minutenlangen, inhaltlich sehr unterhaltsamen Filmabend verbringen möchte, der sollte hier zugreifen. Freigegeben wurde das Stück ab 6 Jahren. Zu sehen gibt es die in Lebensabschnitten erzählte Geschichte eines etwas egozentrischen Jazz-Gitarristen. Und Sean Penn befindet sich bei der Verkörperung von Emmet Ray in Höchstform. Die Scheibe kann ab dem 10. Oktober in gut sortierten Videotheken geliehen werden, ab dem selbigen Datum steht sie auch zum Verkauf. Wer Allen und Jazz mag, der sollte blind zugreifen. Eine feiernde Hommage an den Jazz!
Andre Schnack, 22.09.2000
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|