[Einleitung]
„Symphony of Now“ ist ein Special Interest-Produkt für mich. Thematisch irgendwo zwischen Musik und Dokumentation darüber anzufinden. Gemacht von Johannes Schaff als rund 62 minutenkurzes Exempel oder besser: „Eine Ode an Berlin als die Stadt der Nachtschwärmer“ (Berliner Morgenpost). Ich konnte mir diese Standard Definition DVD-Fassung des Titels aus dem Angebot von EuroVideo genauer anschauen und berichte aus erster Hand und dem ersten Ohr, sozusagen.
[Kommentar]
Bei Filmen verbinde ich oftmals die Bilder sehr deutlich mit den musikalischen Elementen des Films in meinen Erinnerungen. Daraus entstehen natürlich gewisse Gefühle, gekennzeichnet durch Attribute, die auch hier in diese Dokumentation vorzufinden sind. Allerdings ganz anders, als eben bei fiktiven Werken, wenn es sich – wie hier – um eine auf das Lebensgefühl einer Stadt und deren Coolness-Bewertung ausgerichtete Positionierung geht. Und genau das wurmt mich dann auch hin und wieder arg,…
… es ist nicht immer alles cool, wenn man besoffen durch die Gegend eiert, der Gang dem eines Zombies gleicht und alle Sinne sowie das Kurzzeitgedächtnis benebelt vom Steh-, Geh-, Häng-rum- oder bin-grad-Pissen-Bier und sonstigen Mitteln sind. Nein. Mag sein, dass man die jährlichen Auswüchse der Karnevalisten übertrieben findet und sich damit nicht anfreunden mag, in Berlin sitzen an einschlägig bekannten Erotik-Treffpunkten am Eingang Typen, die sich selbst befriedigen und dabei auf die Leute starren.
„Symphony of Now“ ist etwas, dass uns Extreme verbinden, Liberalität und vermeintliche Freiheit am Himmeln erkennen und die freien Geister in unser gegenüber aufblitzen sehen lässt. So, oder auch nicht. Nichts anderes ist dieses Werk, zusammengesetzt aus den verschiedensten Aufnahmen, begleitet von deutlichen, bekannten Beats und Klängen bekannter Namen. Das hat Charme, das gat Stil und wirkt zuweilen wahrscheinlich auch genau so, wie es beabsichtigt worden ist. Dafür und den Zeitgeist ein Lob. Inhaltlich kein „großes Kino“.
[Technik]
Wir erleben einen Standard Definition DVD-Transfer, der sich im Format 2.39:1 auf dem Wiedergabegerät präsentiert. Die Maße sind mit Sicherheit keinesfalls auf einen Zufall, denn vielmehr auf künstlerische Freiheit als Ursache zurück zu führen. Mit Sicherheit ist eines klar: die Aufnahmen sind ordentlich von Start bist zum Ende, alles wirkt so, wie ich es mir vorstelle, dass es die Absicht des Herren hinter der Kamera, bzw. dem Schnittpult war: Johannes Schaffs kreatives Alter-Ego. Kantenschärfe und Details fallen entsprechend dem eingesetzten Medium aus, der Kontrast und die Farben an und für sich sind in Ordnung. Die Kompression bereitet keine Kopfzerbrechen.
Ton ist bei einem solchen Film natürlich sehr wichtig und genießt nicht nur aus künsterlischer Freiheit-Gesichtspunkten einen gesonderten Stellenwert. Zur Inszenierung der Bilder ist die akustische Begleitung relevant, welche hier im Format 2.39:1 wirken und klangseitig aus Dolby Digital 5.1-Mehrkanaltönen bestehen. „Symphony of Now“ ist musikalisch, dynamisch und auch frisch im Klang, ohne dass der Titel den Vergleich zu einem eher üblichen Kinofilm provoziert, so könnte er sich diesem Vergleich stellen. Weitere Soundtracks oder Untertitelspuren sind auf der Disc nicht vorzufinden.
[Fazit]
Schauen wir uns einen Hollywood-Blockbuster an, so bekommen wir in der Regel auch auf den Heimkino-Veröffentlichungen Medien ins Haus, die vor Extras nur so strotzen. Das ist hier bei „Symphony of Now“ anders, denn es handelt sich um einen Special-Interest-Titel (passender als Sachfilm), der sich mit einem speziellen Thema auseinandersetzt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 0 Jahren, der Veröffentlichungstermin hingegen auf dem 14. März 2019, und ist damit bereits verstrichen. „Symphony of Now“ kostet im Online-Handel rund 10,- Euro. Als Extras und ausgewiesen eine Featurette sowie Trailer.
Andre Schnack, 17.04.2019
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