Team Foxcatcher

Dokumentation
Dokumentation

[Einleitung]
Dokumentationen gibt es über die unterschiedlichsten Themen. Natur, Fauna und Flora eben, oder auch Historie und eher wissenschaftlich technische Dokumentationen. Oder aber über Sport-Ereignisse und Kriminalfälle. „Team Foxcatcher“ widmet sich den beiden letztgenannten Themenfeldern und behandelt das Leben des Sportlers John du Pont, welches in einem Mord an den Olypiaringer Dave Schultz mündete. Regisseur Jon Greenhalgh inszenierte diese Netflix Produktion. Vor der Kamera sehen wir Nancy Schultz und natürlich in Archivaufnahmen und Materialien zahlreiche weitere reale Personen. Ich sah mir diesen Streaming Artikel aus dem Netflix Programm genauer an und berichte.

[Inhalt]
Wenn es um Menschen geht, die augenscheinlich Erfolg haben, viel erreichten und mit finanzieller Unabhängigkeit gesegnet sind, so ist selten alles wie es scheint. Ohne mit dieser Aussage diesen Erfolg nicht anerkennen zu wollen – mitnichten. „Team Foxcatcher“ erzählt eine wahnsinnig interessante Geschichte. Eben sogar mit dem Beigeschmack, dass es sich um wahre Menschen und geführte Leben in diesem Stück handelt. Milliardär John du Pont entwickelt eine wachsende Liebe zum Olypia-Sport, die Disziplin Ringen steht dabei auch im Fokus. Mit einem langjährigen Wegbegleiter baut er ein Olympia-Team auf. Die Geschichte findet ein jähes Ende, als John du Pont seinen Freund und Ringer Dave Schultz erschießt.

[Kommentar]
Es hat etwas gedauert bis ich den Bezug zwischen dem Kinofilm „Foxcatcher“ und den tatsächlichen, realen Ereignissen ziehen konnte, denen der Kinofilm zugrunde liegt. Ich habe „Foxcatcher“ nicht gesehen, war jedoch nach dem erkannten Zusammenhang sehr interessiert an der Dokumentation über eben diese wahren Begebenheiten hinter den Filmen. In dem vorliegenden „Team Foxcatcher“ geht es um den Menschen, der viel Engagement und finanzielle Zuwendungen zeigte, vor allem wenn es um Sport ging. Wie kann man diese Tragödie aus der eigenen Perspektive betrachten? War alles so überraschend, wie es sich heute nach kurzer Internet-Recherche zeigt?

Die Ereignisse liegen nun schon 20 Jahre zurück, zumindest jenes Ereignis, mit dem John du Pont heute oft verbunden wird: dem anscheinend völlig überraschenden Mord an seinem Freund und Olypionik David Schultz. Diese Dokumentarsendung widmet sich des Themas inhaltlich auf verschiedenen Wegen, was eben angenehm und sehr hilfreich unterstrichen wird von zahlreichen Archivmaterialien aus den privaten Beständen unbeteiligter und doch untereinander bekannter Personen aus dem Umfeld von John du Pont und Dave Schultz. Der Inszenierungsstil ist authentisch und stimmungsvoll, von dichter Atmosphäre begleitet erzählen verschiedene Beteiligte ihre Sicht. Toll gemacht.

[Technik]
Muss ich mir ein Urteil über die Sendung aus der rein technischen Sicht bilden, so würde dieses nicht so gut ausfallen. Denn was technisch ein Nachteil ist, dass ist inhaltlich ein Zugewinn und Gütezeichen: die vielen Aufnahmen aus vergangenen Tagen sowie den aktuellen, hochwertigen Interview-Zusammenschnitten. Alles in allem wurde das Konstrukt gut gebaut, die Kombination zeigt keinerlei Nachteile und der Film hinterlässt einen rundum guten, soliden Eindruck. „Team Foxcatcher“ hat vor allem den Charme der meist warmen und oftmals sehr groben und körnigen zu bieten. Kontrast, gut, Farben auch. Die Kantenschärfe hingegen ist nicht so gut, auch der Detailgrad leidet unter dem Alter. Ansonsten soweit in Ordnung und ausreichend sauber in der Kompression.

Der deutsche Stereo-Ton ertönt einfach. Viele Aufnahme-Schnipsel aus alten Zeiten sind wirklich altersbedingt mächtig unspektakulär. Auf der Habenseite steht dem mangelnden Raumklang eine gute Verständlichkeit gegenüber. Vor allem, wie hier in der deutschen Synchronfassung auch der Fall, wenn wir es mit einem Sprecher und weiteren Stimmen aus dem Off zu tun haben. „Team Foxcatcher“ hält sich an etwas Informationstransport und die Beschränkung auf die Stimmen. Davon ab lockt dieser Ton niemanden hinter dem Ofen hervor. Das Geschehen klingt ausreichend klar und fehlerfrei daher.

[Fazit]
Es beginnt mit einem Besuch nach all dem schrecklichen Spektakel, im Zuge von Dokumentationszwecken, an dem Tatort, dem damaligen Anwesen von John du Pont. „Team Foxcatcher“ zeigt beeindruckend, wie ein Mensch, der etwas (weiteres) unbedingt haben wollte, daran wahnsinnig zu werden scheint. Am Ende erschießt er einen Freund, getrieben von Paranoia und besessen von Verschwörungsgedanken. 91 Minuten Laufzeit gibt es geboten, eine Altersfreigabe ist nicht angegeben. Egal, ob man sich nun für Sport oder nicht interessiert. So oder so gibt es eine spannende Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. Erhältlich ab sofort im Netflix-Angebot.

Andre Schnack, 18.05.2016

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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