[Einleitung]
Ein dritter Terminator-Film war für mich schwer vorstellbar. Nach einem fantastischen zweiten Teil (T2 aus 1991) von Regisseur James Cameron, der 1984 auch den Original „The Terminator“ fertigte, verweigerte ich förmlich eine Ansicht eines dritten Films. Dieser erschien 2003 von Regisseur Jonathan Mostow nach einem Drehbuch von John Brancato und Michael Ferris. Unter den führenden Rollen war wieder – welch Segen – Arnold Schwarzenegger mit dabei, die Rolle des John Connor übernahm hingegen Nick Stahl in diesem Film. Ferner sehen wir Claire Danes, Kristanna Loken und David Andrews. Diese High Definition Blu-ray Disc-Version kommt von Sony Pictures Entertainment und ich schaute sie mir nun doch einfach mal genauer an.
[Kommentar]
Als waschechten James Cameron-Fan würde ich mich nicht bezeichnen, doch schätze ich praktisch ausnahmslos alle seine Filme der letzten Jahrzehnte seines Wirkens. Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: natürlich gehört „Terminator 3“ nicht dazu, da er von Cameron praktisch nicht mehr vorgesehen war. Nach „T2“ sollte Schluss sein. Natürlich hindert das niemanden daran dennoch einen Nachfolger zu schreiben, allerdings könnte es eben schwieriger werden. Oder? Eigentlich ist ja das Terminator-Universum recht robust und flexibel, was es den Schreiberlingen vereinfachen sollte…
Und tatsächlich ist „Terminator 3“ gar nicht mal so schlecht. Vor allem gar nicht so schlecht, wie der Ruf, der ihm voraus eilt. Darauf kam ich allerdings auch schon vor rund 16 Jahren, als ich am 21. November 2003 den folgenden Artikel, oder besser Kommentar über die Standard Definition DVD veröffentlichte:
Die Moral und Nachdenklichkeit des zweiten, tiefgründigeren Films fehlt dem neuesten Streich nahezu komplett. Etwas schade. Es hagelt dafür aber hochwertige Special Effects der visuellen Natur und Action-Einlagen. Wunderbare Stunts und teils schon komische Kampfeinlagen sorgen für extrem kurzweilige Unterhaltung mit hohem Tempo. Die Umsetzung unterscheidet sich vorerst optisch nur unwesentlich, im Nachhinein jedoch eklatant. Nebst einer wärmeren Filtereinstellung der Kamerafixierungen und einem sehr hohen Actionanteil bemerken wir kaum einen Unterschied. Doch fehlt es der Geschichte des Films an Seele und Tiefe, wie sie in „T2″ aufzufinden waren.
Dadurch leidet natürlich auch die Stimmung und dichte Wirkung auf den Betrachter. Die Story gibt sich teils selbstironisch und mit Anspielungen und unverkennbaren Analogien zu den Vorgängern, teils auch einfach durch zackige Kommentare und witzige Momente höchst amüsant. Das alles hat durchaus Charme auf eine Art und Weise. Allerdings tragen der Film und die Art der Umsetzung eine trockene, humorvolle Seite. Und so humorvoll sollte ein Terminator-Film einfach nicht sein, wenn er am Vorgänger anschließen möchte. Ansonsten spricht man eine deutliche Sprache: die ohne viel Worte und um so mehr Action. Und das rettet hier den Gesamteindruck.
[Technik]
In Sachen Technik und visuelle Effekte befindet sich dieser Film auch nach heutigen Maßstäben noch auf der Höhe der Zeit. Man bekommt das Gefühl, dass sämtliche technischen Raffinessen auch zum Einsatz kamen, alle Register wurden zu ziehen versucht. Mit Erfolg. Die gesamte Laufzeit hinweg haben wir es mit einem hochwertig produzierten Bild-Transfer zu tun, daran besteht zu keinem Zeitpunkt auch nur der geringste Zweifel. „Terminator 3“ ist erfrischend und etwas überraschend farbenfroh, was beim roten Dress des T-X’ beginnt und im teilweise sehr abwechslungsreich gestalteten Umfeld der Action endet. Die Kompression leidet auch in den schattigen Momenten nicht. Der Transfer erfolgt mittels HD 1080p-Bildern im Ratio 2.40:1.
Surround-Sound war richtig wichtig beim zweiten Teil, dem grandiosen „Terminator 2“ oder auch nur kurz „T2“ genannt. Die Action und der fabelhafte Surround-Ton ergänzten sich wahrlich prächtig, so dass großartige Szenen, wie z.B. die Minigun-Sequenz im SkyNet HQ. Denn als Basis dient sozusagen ein kräftiger, dominanter und stimmungsvoller Music-Score. Darauf auf sattelt dann ein Mehrkanalton, der die visuelle Action auch in die Welt des Tons hievt. In „Terminator 3“ fehlt es leider am letzten Schliff, laut, kräftig im Bass und fein in den Effekte-Abbildung hingegen ist der Dolby True HD 5.1-Sound, den es wahlweise in Deutsch und Englisch auszuwählen gibt. Weitere Tonspuren und Untertitel sind ebenfalls noch vorhanden.
[Fazit]
Am 21. November 2003, also vor mittlerweile rund 16 Jahren, hatte ich die DVD zwischen den Fingern und erfreut mich über diesen Fakt, war dem Film gegenüber jedoch etwas skeptisch gesonnen. Dieser Argwohn ist geblieben, meine Meinung zu „Terminator 3“ hat sich ein wenig – sagen wir, toleranter – weiter entwickelt. Der Titel mit seiner Laufzeit von rund 109 Minuten finden hier Platz auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc (BD 50). Das Material ist zumindest vom ersten Blick her schon einmal als vielfältig, vielleicht gar umfangreich zu bezeichnen. Ich machte mir ein genaueres Bild von:
- Terminatorvision (PIP)
- Audiokommentar mit Regisseur Jonathan Mostow, Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes und Kristanna Loken
- Audiokommentar mit Regisseur Jonathan Mostow
- Dokumentation
- Storyboards
- Dressed To Kill – Die Kostüme im Film T3
- Action – Spielzeug
- Entfallene Szene: „Sgt. Candy“
- Gags & Outtakes
- Making Of
- „Video Game“ Trailer
Ebenfalls sind noch BD-Live Funktionen vorhanden, die ich mir jedoch nicht genauer anschaute. Grundsätzlich kann man schon sagen, dass der Inhalt einen umfassenden und informativen Eindruck hinterlässt und aufkommende Special-Features Gelüste nach der Ansicht befriedigen kann. „Terminator 3“ ist mithin auch als HD Blu-ray Disc Version jedem eine Empfehlung wert, der sich nicht dem Credo verschrieb, dass es praktisch nichts nach „T2“ mehr geben kann. Mir geht es ein wenig so, denn ich denke nach wie vor, dass „T2“ einen sauberen Schlussstrich gezogen hat. Dennoch erlaube ich natürlich weitere, neue Interpretationen, wenn sie denn gut gemacht sind. Schon seit ca. 10 Jahren im Handel, derweil für unter 9,- Euro.
Andre Schnack, 27.12.2019
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