Terminator 3 – Rebellion der Maschinen (Special Edition)

Action/Science-Fiction
Action/Science-Fiction

[Einführung]
Wer hätte es noch nach einem extrem erfolgreichen zweiten Teil zum „Terminator“ von 1985 – „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ – an einen dritten Film gedacht? Erstregisseur James Cameron bestimmt nicht, und so fand der dritte Teil auch ohne ihn statt. Dafür aber wieder mit Arnold Schwarzenegger als Terminator. Ferner finden wir in weiteren Rollen Kristanna Loken, Nick Stahl und Claire Danes vor. Der Film entstand unter Regie Jonathan Mostows 2003 als US-Produktion. Das Drehbuch schrieben John D. Brancato und Michael Ferris. Columbia TriStar Home Entertainment bringt uns den neuen Terminator-Streifen als eine 2 DVDs umfassende Special Edition.

[Inhalt]
Zehn Jahre sind vergangen, seit mit John Connors (Nick Stahl) Hilfe der Weltuntergang verhindert und die Menschheit vor ihrer Zerstörung bewahrt wurde. Heute, im Alter von 25 Jahren, führt Connor ein Leben am Rande der Gesellschaft – ohne Wohnung, Kreditkarten, Mobiltelefon und ohne Job. Es gibt keinen Hinweis auf seine Existenz: er hinterlässt keine Spur, die von „Skynet“ verfolgt werden könnte – dem hoch entwickelten Netzwerk von Maschinen, die einst versucht hatten, ihn zu töten und Krieg gegen die Menschen zu führen. Bis der T-X (Kristanna Loken) aus dem Schatten der Zukunft tritt: Skynets bisher am höchsten entwickelte, tödliche Menschmaschine, ebenso sexy wie gnadenlos. T-X soll vollenden, was ihr Vorgänger T-1000 nicht ausführen konnte. Connors einzige Überlebenschance ist der Terminator (Arnold Schwarzenegger), die legendäre, einst auf ihn angesetzte Killermaschine. Ihnen bleibt nur wenig Zeit: Sie müssen T-X ausschalten – sonst ist die Apokalypse nicht aufzuhalten…

[Kommentar]
Die Moral und Nachdenklichkeit des zweiten, tiefgründigeren Films fehlt dem neuesten Streich nahezu komplett. Etwas schade. Es hagelt dafür aber hochwertige Special Effects der visuellen Natur und Action-Einlagen. Wunderbare Stunts und teils schon komische Kampfeinlagen sorgen für extrem kurzweilige Unterhaltung mit hohem Tempo. Die Umsetzung unterscheidet sich vorerst optisch nur unwesendlich, im Nachhinein jedoch eklatant. Nebst einer wärmeren Filtereinstellung der Kamerafixierungen und einem sehr hohen Actionanteil bemerken wir kaum einen Unterschied. Doch fehlt es der Geschichte des Films an Seele und Tiefe, wie sie in „T2″ aufzufinden waren. Dadurch leidet natürlich auch die Stimmung und dichte Wirkung auf den Betrachter. Die Story gibt sich teils selbstironisch und mit Anspielungen und unverkennbaren Analogien zu den Vorgängern, teils auch einfach durch zackige Kommentare und witzige Momente höchst amüsant. Das alles hat durchaus Charme auf eine Art und Weise. Allerdings tragen der Film und die Art der Umsetzung eine trockene, humorvolle Seite. Und so humorvoll sollte ein Terminator-Film einfach nicht sein, wenn er am Vorgänger anschließen möchte. Ansonsten spricht man eine deutliche Sprache: die ohne viel Worte und um so mehr Action. Und das rettet hier den Gesamteindruck.

[Technik]
Der dritte Terminator glänzt nahezu wie aus dem Ei gepellt, welches er zur Zeitreise nutzt. Klare Kanten und Konturen sind ebenfalls ein Zeichen des Erfolgs wie auch die satte, farbige Raumfüllung und der ausgewogene, nicht überspitzte Kontrast. Dunkle Bereiche des anamorphen 16:9-Transfers werden mit ausreichender Tiefe und adäquaten Detailreichtum abgebildet, woraus eine angenehme Plastizität resultiert. An Fehlern, Verunreinigungen und Einbußen der Kompression fehlt es dem 2.35:1-formatierten Geschehen. Im direkten Vergleich mit anderen aktuellen Leistungen muss dem Geschehen jedoch eine zu hohe Weichheit und fehlende Details in ruhigen Aufnahmen angekreidet werden.

In Sachen Ton trumpft der Terminator richtig auf und zeigt uns die Zähne. Da es sich bei dem Film um eine Ausgeburt der Action handelt und sich die qualitativen Werte auf einem sehr hohen Niveau befinden, werden selbst hohe Ansprüche erfüllt. Sorge tragen dafür zwei Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachen Englisch und Deutsch und eine DTS-Tonspur in letztgenannter Sprache. Die Nonstop-Action wird durchgängig sehr dynamisch mit breitem Wiedergabe-Spektrum abgebildet und überzeugt mit ausgewogenen und sinnvoll eingesetzten Surround-Effekten. Diese bestehen aus voluminösen Geräuschen aller Art, einem satten Bass und vielen direktional verlaufenden Einlagen, welche gemeinsam ein immens dichtes und räumliches Klanggefühl zelebrieren. Untertitel gibt es in den Sprachen Englisch, Deutsch und Türkisch.

[Fazit]
Es handelt sich bei den Bonusmaterialien auf der zweiten DVD, einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5), um folgende Features:

  • Schwarzenegger und Nick Stahl (zusammengeschnitten)
  • eine Making Of, welches sich über rund 13 Minuten erstreckt und nur wenig intensiven Einblick in den Gestaltungsprozess des Films offenbart
  • eine entfallene Szene
  • Gags & Outtakes, welche über 3 Minuten ein Lächlen ins Gesicht des Betrachters zaubern
  • T3’s visuelle Effekte: dieses Feature beschäftigt sich mit fünf Filmszenen, welche sich durch ihren hohen Anteil an Visual-Effects auszeichnen. Es wird auf die Entstehung und Schöpfung dieser Aufnahmen eingegangen.
  • die Skynet-Datenbank, bietet Zugriff auf Text-Informationen über Cast & Crew-Mitgliedern. Ferner befinden sich auch kürzere Interview-Ausschnitte in diesem Material versteckt.
  • in der Terminator-Historie werden die Meilensteine der nunmehr drei Filme in Kurzform als Konzentrat per Text abgebildet.
  • Storyboard-Film-Vergleich einer 4minutenlangen Szene mittels Bildschirmteilung
  • 2minutenlange Featurette über die Kostüme des Films mit dem Titel „Dressed To Kill“
  • 7 Minuten über die Merchandise-Artikel zum Film, welche vorrangig aus Actionfiguren bestehen
  • ein PR-lastiges und eher als Werbung zu verstehendes Making Of des Videospiels zum Film
  • einige Trailer und Teaser zu „T3“
  • Trailer zu 5 weiteren DVD Neuankündigungen, bzw. aktuellen Filmen

Die erste Scheibe mit dem ca. 104minutenlangen Hauptfilm (eine DVD Typ 9) weist folgendes Material auf:

  • ein Audiokommentar mit dem Regisseur
  • ein Audiokommentar mit dem Regisseur, Claire Danes, Kristanne Loken, Arnold

Abschließend kann bei sämtlichen Materialien hier ein hoher PR- und Werbe-Charme kritisiert werden, welcher sich nicht in der erwünschten Informationsflut an Hintergrundinfos auflöst, sondern sich wahrnehmbar durchs Material zieht. Die Audiokommetare und das Making Of bilden die Höhepunkte dieser Special Edition, die in der Qualität nicht an die Ausstattungen der Vorgänger heranreicht. „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ ist kein schlechter Film. Der Humor und der gesamte Look jedoch kontrahieren jedoch zu den Vorgängern – das hätte nicht sein müssen.

Columbia TriStar Home Entertainment bringt uns somit einen schicken, mit guter Action ausgestatteten und temporeichen Film als technisch sehr gelungene DVD in die Regal der Händler. Die Altersfreigabe wurde mit 16 Jahren festgesetzt und das 2 DVD-Set kann ab dem 4. Dezember zu einem Preis um die 20,- Euro erworben werden. Eine Disc, die jedem Action-Fans ans Herz gelegt werden kann. Für einen der Blockbuster des Jahres fällt die Ausstattung einen Hauch zu dürftig aus.

André Schnack, 21.11.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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