[Einleitung]
Aus dem DVD-Programm der 20th Century Fox Home Entertainment erschien Ende September die Harold Ramis-Komödie „Teuflisch“ (engl. Titel: Bedazzled) von 2000 als deutschsprachige Code2-DVD. Ramis zeigte sein Regietalent für Komödien schon mit dem erfolgreichen „Reine Nervensache“ mit Robert De Niro. Mit Brendan Fraser und Elizabeth Hurley als Hauptdarsteller drehte er seinen neuen Film „Teuflisch“, der ebenfalls im Comedy-Genre zuhause ist. Wir sahen uns den Film und die technische Umsetzung auf DVD an und berichten aus dem Fernsehsessel.
[Inhalt]
Der gutmütige, aber unbeholfene Computertechniker Elliot Richards (Brendan Fraser) geht den Arbeitskollegen mit seiner ungeschickten Art schrecklich auf die Nerven. Deswegen hat der schüchterne Jüngling weder Kumpels noch eine Freundin. Schlimmer, seine Angebetete, die Mitarbeiterin Alison (Frances O’Connor), nimmt ihn nun schon seit vier Jahren nicht einmal zur Kenntnis. In seiner Verzweiflung schließt Elliot einen Pakt mit dem Teufel, der sich als äußerst verführerische Schönheit (Elizabeth Hurley) mit schrägem Humor entpuppt. Im Tausch gegen Elliots Seele gewährt ihm die erotische Versucherin sieben Wünsche. Doch Elliot lernt schnell, dass die ausgesprochenen Wünsche immer einen Haken haben und so manch ein vermeintlicher Traum zum Alptraum mutiert…
[Kommentar]
„Teuflisch“ übertraf meine Erwartungen bei Weitem. Ich war tatsächlich nach viel gelesener Negativkritik und einem nicht so erfolgreichen Kinoverlauf etwas voreingenommen an den Film herangegangen, dann aber während der sehr zügig vergehenden 89 Minuten Spielzeit eines besseren belehrt. Ein sehr einfacher Film, der übersichtlich und kompakt wirkt, aber durch gelungene darstellerische Leistungen und eine gehörigen Portion Humor letztlich überzeugt und den Sprung schafft. Auch wenn die Story nicht sonderlich neu ist, so bietet sie doch viel Abwechslung und lustige Situationen mit ausreichender Frische. Regisseur Harold Ramis (Reine Nervensache) versuchte sich erneut nicht nur erfolgreich im Regiestuhl, sondern produzierte den Film mit und hatte auch beim Drehbuch seine Finger im Spiel. Und so wird eine bekannte Geschichte auf eine sehr lustige Art und Weise erneut in die Heimkinos transferiert. Was lernen wir? Es bedarf nicht immer einer tiefen und vielschichtigen Storyline, auch mit simplen Erzählungen, leichtem Humor und einer oberflächigen Moral kann Gefallen beim Zuschauer erzeugt werden.
[Technik]
Als ein aktuelles DVD-Werk vertritt die Scheibe „Teuflisch“ die qualitativ über dem Durchschnitt liegende Riege der DVDs. Es wird ein anamorphes Breitbild im Originalformat 2.35:1 offeriert, welches zu begeistern versteht, jedoch auch ein paar Ansätze zur negativen Kritik bietet. So erstrahlt das Cinemascope-Bild mit knackigen Farben und einem lebhaften aber sauberen und hohen Kontrast, vermag aber im Bereich der Bildschärfe, aufgrund derer Eigenschaft über die Filmlänge hinweg zu variieren, nicht vollends zu bekehren. Dafür gibt es jedoch teuflisch gute Farben, einer nahezu engelhaften Sauberkeit und sogar in Höllenschwarzen Momenten im Geschehen genug Bilddetails. Kein göttliches Bild, doch eine behagende Leistung.
Audiotechnisch gibt es über zwei Tonspuren, die auf der Verpackung mit der Angabe „Dolby Digital 5.1“ vermerkt sind, zu berichten. Gekonnt unterstreichen beide Soundtracks das visuelle Geschehen, nicht zu dominant, wie es sich für eine Komödie gehört. Hauptrolle spielt hier hinter der Sprachausgabe natürlich die Filmmusik. Die Harmonie der einzelnen Soundkomponenten stimmt und kein Element ergreif ausschweifend die volle Beanspruchung. Auf den hinteren Kanälen hingegen wird oft eine ruhige Kugel geschoben. Untertitel: Englisch und Deutsch für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Zum Ergebnis können leider nicht nur lobende Worte gesprochen werden, vor allem leider auch nicht gerade viele Wörter. Letzteres liegt an der nicht vorhandenen Ausstattung: hier gibt es nicht einmal einen Trailer. Das Menü von „Teuflisch“ besticht lediglich durch Filmstartoption, Kapitelauswahl und Spracheinstellungen – schade. Diese für den Verleih in den Videotheken konzipierte DVD-Fassung muss somit bei der Wertung einen Einbruch hinnehmen, wenn auch der knapp 89minutenlange Inhalt und die Technik der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) durchaus gefallen. Was bleibt ist ein getrübter Gesamteindruck eines ab 12 Jahren freigegebenen Films mit zwei passenden Darstellern, einem nicht zu verachtenden Unterhaltungswert und von dem Stil eines sehr talentierten Regisseurs. Die DVD ist seit dem 26. Juli in den Videotheken verfügbar und am 27. September folgte die Kauf-DVD zu einem Preis von rund 50,- DM, die auch mit gutem Bonusmaterial ausgestattet wurde. Nicht nur für Comedy-Fans, aber diese werden sich teuflisch amüsieren.
Andre Schnack, 10.11.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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