The Assistant

Drama
Drama

[Einleitung]
Mit „The Assistant“ drehte Regisseurin Kitty Green 2019 einen kontroverseren Film für die einen. Für die anderen lediglich eine Verfilmung dessen, was wir rund um den ‚#MeToo Skandal‘ in den Medien verfolgen konnten und für manch eine Frau der blanke Horror gewesen sein muss. „The Assistant“ entstand nach der Regie und dem Drehbuch der Regisseurin und bietet uns vor der Kamera Jon Orsini, Julia Garner, Kristine Froseth, Makenzie Leigh, Matthew Macfadyen, Noah Robbins und weitere in den relevanten Figuren. Diese High Definition Blu-ray Disc des Films erscheint aus dem Angebot von Ascot Elite Entertainment.

Inhalt
Die junge College-Absolventin Jane (Julia Garner aus „Ozark“) will es zur Filmproduzentin schaffen und bekommt gleich einen Traumjob: als Junior-Assistentin eines mächtigen Unterhaltungsmoguls. Ihre Tage sind die eines typischen Assistenten: Kaffee kochen, Papier im Kopierer wechseln, Mittagessen bestellen, Reisen organisieren, Anrufe entgegennehmen und neue Mitarbeiter begrüßen. Doch je länger Jane ihrer täglichen Routine folgt, desto mehr wird ihr der Missbrauch in ihrer Branche bewusst. Als sie sich entscheidet dagegen anzukämpfen, erkennt sie, wie tief diese Behandlung im System verankert ist.
(Quelle: Ascot Elite Entertainment)

[Kommentar]
Harvey Weinstein ist mit dem Themenkomplex MeToo verbunden, genau so wie Jeffrey Epstein, nur eben in einer anderen Branche sozusagen. Wenngleich beim zweitgenannten Namen noch vieles wohl im Verborgenen bleibt, so kam rund um Mr. Weinstein 2017 mehr und mehr ans Tageslicht, was schlussendlich in einer Verurteilung mit über 20 Jahren Haft mündete. Was dahintersteckt? Sexismus mit System. Und das ist das Thema in „The Assistant“ von Regisseurin Kitty Green. Ein Thema, an das man mit Sicherheit als Filmemacherin wachsen kann und vielleicht auch zur Provokation anregt.

So kommt es hier natürlich auch viel auf die darstellerischen Leistungen an. Die führende Figur hier wird hervorragend portraitiert von Julia Garner, weitere Figuren sind ebenfalls passend besetzt und stellen gekonnt dar, was es zu zeigen gilt. „The Assistant“ arbeitet viel mit dem, was man erst auf dem zweiten Blick sieht oder nicht genau hört. Eben subtil, unterschwellig und subkutan in der Natur. Blanke, offene Eskalation gehört nicht dazu, oder besser, kommt erst dazu, wenn die einseitige Erklärung sich mit dem Status nicht abzufinden, bereits erfolgt ist.

Zeitgenössisch sind die Darstellungen, die gewählten Sets und sämtliche Dinge, die wir vor der Kamera zu Gesicht bekommen. All die Seitenfaktoren sind ebenfalls gut gestaltet und fallen mitunter gar nicht mit ihrer wahrhaftigen Bedeutung auf. Erzählt wurde die Geschichte mit einem ausreichenden Tempo und angenehmer Spannung und einer hohen Identifikation mit der Hauptfigur.

[Technik]
High Definition erleben wir hier im Format 2.10:1. Das liest sich ungewöhnlich und kommt auch tatsächlich bislang nicht sonderlich häufig zum Einsatz. Es handelt sich um 1080p-High Definition Bilder, die sich hier in einem leicht kühlen Farbumfang offenbaren. Ich stufe dies als Kunstgriff ein, um eine gewisse emotionale Distanz gegenüber dem Umfeld von Jane, und werte dies nicht als Versagen oder Kunstfehler seitens des Masterings. Eine gelungene Kantenschärfe arbeitet an der Ausprägung des Detailreichtums. Durch die hohe Kantenschärfe in Kombination mit den weiteren Eigenschaften kommt auch Plastizität auf.

„The Assistant“ ist schon durch die Namengebung eine klitzekleine Aussage. Denn es fällt kein Name, sondern übersetzt „nur“ die Assistentin. … Kommen wir zum Ton des recht kurz gehaltenen Titels. Er befindet sich im Mehrkanalton-Gewand DTS-HD Master Audio mit 5.1-Kanälen auf dem Datenträger. Und zwar wahlweise in deutscher oder englischer Sprache. „The Assistant“ ist tontechnisch gut gemacht. Teils hinterlässt der Sound-Mix eine leicht beklemmende, gar bedrückende Stimmung, bzw. baut diese gekonnt auf und verliert dabei keinesfalls die musikalischen Beiträge und die Sprachausgabe aus dem Fokus. Untertitel: Deutsch.

[Fazit]
Ein Film, der mit seiner Darstellung und dem Blick auf das Thema gewissermaßen wichtig ist. Es ist noch lange nicht vorbei mit MeToo. Und dieser Film zeigt auf, dass Assistentin sein keinerlei Sprungbrett, sondern vielmehr Sackgasse ist. Das es hier einen Karrierepfad zu geben scheint, der einfach nicht weitergeht. All das ist „tief […] verankert“ und doch gut auf rund 88 Minuten hier dargestellt, dank der gelungenen darstellerischen Leistungen und dem klugen Erzählstil. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, eine Sonderausstattung hingegen scheint es nicht zu geben. Erschienen am 13. November (einem Freitag, den 13.) zu rund 15,- Euro Kaufpreis. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 07.12.2020

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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