The Ballad of Buster Scruggs

Comedy/Drama/Musical/Mystery/Romance/Western
Comedy/Drama/Musical/Mystery/Romance/Western

[Einleitung]
„The Ballad of Buster Scruggs“ ist von den Coen-Brüdern Ethan und Joel, die schon so viele großartige Filme vollbrachten. 2018 lief nun dieser Western, der anders geplant wurde, als dann ausgeführt. Denn geworden ist es ein Film in sechs unterschiedlichen Abschnitten, die nur lose miteinander verknüpft sind. Das Drehbuch schrieben ebenfalls die beiden Brüder und für ihre Arbeiten vor der Kamera konnte man Tim Blake Nelson, Ralph Ineson, Brendan Gelesen, Bill Heck, Liam Neeson, James Franco, Tom Waits und weitere verpflichten. Für mich kam das Stück in Form einer Netflix-Empfehlung zu Tage und ich ging dieser nach und berichte über meinen Ausritt in den Wilden Westen…

Inhalt
Die Western-Geschichten der Coen-Brüder über die Abenteuer verschiedener Gesetzloser und Siedler im amerikanischen Wilden Westen reichen von absurd bis tiefgründig:

  • The Ballad of Buster Scruggs, 18 Min.
  • Near Algodones, 12 Min.
  • Meal Ticket, 19 Min.
  • All Gold Canyon, 20 Min.
  • The Gal Who Got Rattled, 39 Min.
  • The Mortal Remains, 25 Min.

(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Die Coen-Brüder können Western, keine Frage. Mit „No Country for Old Men“ hatten sie beispielhaften Erfolg, auch „True Grit“ ist ein waschechter Western. Nun gibt es diese Anthologie-Serie, die ohne Unterbrechung in sechs unterschiedliche Geschichten im Wilden Westen eintaucht. Sehr atmosphärisch, teils frisch und inhaltlich überraschend und doch auch ziemlich hart in der Sache und zuweilen in ihrer Darstellung. „The Ballad of Buster Scruggs“ ist nichts für zart-besaitete Pazifisten mit Revolverphobie, sondern für jene Mannen, die mit verstaubten Hut und Schießeisen keine Konfrontation scheuen.

Jede Geschichte hat ihren speziellen optischen Stil, der stets ein Realfilm bleibt, doch sich in Sachen der Lokalitäten und Inhalte unterscheidet. Der Stoff ist dabei sehr unterschiedlich und erzählt uns von Menschen, die allesamt gemeinsam habe, dass sie irgendwie doch Outlaws sind. Kombiniert mit dieser gekonnten Darstellung, die so viele interessante Kameraeinstellungen in sich trägt, und auch mit dem Musical-artigen Szenen mit viel Gesang das Publikum erreicht. Oftmals etwas traurig, stets rabenschwarz und irgendwie hart.

[Technik]
Hin und wieder wirkt das alles hier irgendwie wie ein schwarz-weiß Bild, doch dann wird klar, das dies ein Trugschluss ist und wir – je nach Episode – ein wenig unterschiedliche Gesamteinfärbungen zu Gesicht bekommen. Die Übergänge zwischen den Geschichten erfolgen durch die Aufnahme eines Buchs, und man ist im Begriff ins nächste Kapitel einzusteigen. Optische Effekte sind wohl gekonnt eingebunden worden und fallen nicht weiter auf. Davon ab sind auch die Kantenschärfe und der Grad an Bilddetails mehr als in Ordnung. Sämtliche 1.85:1-Full HD-Aufnahmen gefallen soweit und sind frei von Kompressionsartefakten.

Den Ton eines Musicals brauchen wir hier, denn es wird gesungen. Durch ein gutes Repertoire aus Höhen und Tiefen und passenden stimmlichen Einsätzen entsteht eine wirkungsvolle Stimmung, die oftmals von Heiterkeit bis tödlicher Spannung reicht und dieses Spektrum auch qualitativ sehr gut zu bedienen versteht. Dabei lauschte ich der englischen Originalsprache, die dann eben vom gesprochenen Wort zur Musik nahtlos wechselt. Einige gelungene Hintergrundgeräusche tun ihr übriges und auch dieser Beitrag gelang gut. Untertitel sind ebenfalls vorhanden.

[Fazit]
Wer die Filme der Coen-Brüder mag, oder einfach nur Western schätzt, der sollte sich hier auch sehr wohl fühlen können. Denn „The Ballad of Buster Scruggs“ ist eine Ode an den Western, ans Genre, deren Filme und die Kultur dahinter, wenngleich diese natürlich auch viel auf Hörensagen beruht. Mit einer Laufzeit von rund 133 haben wir es mit einer nicht untypischen Spieldauer zu tun und die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Wer keine Probleme mit einer schwarzhumorigen, oftmals recht kühl-gewalttätigen Darstellung eines Wilden Westens hat, der sollte hier mal aufsitzen…

Andre Schnack, 09.01.2025

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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