[Einleitung]
„The Bank Hacker“ ist keinesfalls ein halb-virtuoser Nick-Name eines e-Sports Spielers, sondern der Titel einer Mini-TV-Serie, welche hierzulande nun als Video-Veröffentlichung fürs Heimkino erscheint und erst vor kurzem in Belgien abgedreht worden ist. Die 8 Episoden finden Platz auf zwei Standard Definition-DVDs und sollen sich inhaltlich nach der Tagline „Rache kann man nicht kaufen. Rache nimmt man…“. In den führenden Rollen sehen wir vor der Kamera Tijmen Govaerts, Gène Bervoets, Koen De Graeve und Ella-June Henrard. Regisseure Frank Mechelen und Joost Wynant führten die Arbeiten von hinter der Kamera aus. Diese Veröffentlichung erscheint aus dem Programm von polyband und ich konnte mir ein Urteil bilden.
[Kommentar]
Für das belgische und europäische Fernsehen produziert und in Europa abgedreht. Wir können hier von einem europäischen Projekt sprechen, wenn wir denn wollen. Mir gefällt das, schließlich ist Belgien auch ein bunter Kessel vieler unterschiedlicher Strömungen und Kulturen, was sich vielleicht auch in den hier gezeigten Bildern und der Story zum Ausdruck bringt. Schlussendlich und nach den bisherigen und hier enthaltenen 8 Episoden kann ich festhalten, dass dem nur bedingt so ist.
Ich empfand es persönlich auch nicht als förderlich diese Veröffentlichung mit dem Zusatz-Titel „Rache kann man nicht kaufen. Rache nimmt man…“ auszustatten, wie dem auch sei. Vielleicht bin ich in diesem Punkt auch zu empfindlich. Überraschungen in den Motiven der unterschiedlichen Figuren sind nur bedingt vorhanden, dennoch ist die Story als spannend inszeniert zu bezeichnen. Schließlich ist das Motiv der tragenden Figuren allem Anschein nach bereits von Beginn an klar.
Handwerklich und technisch ist das soweit ganz gut gelungen und die Aufnahmen außerhalb und innerhalb geschlossener Räume gelangen hochwertig und stehen Produktionen von außerhalb Europas in nichts nach. Darstellerisch bekommen wir hier ebenfalls solide Kost angeboten und es entsteht zudem eine ausreichend dichte Stimmung, die durch Handgriffe wie zügige Schnitte oder ruhigere Elemente adäquat ausgebaut wird. Alle Episoden sind strukturell sinnvoll aufgebaut und laufen kurzweilig ab.
[Technik]
Neben dieser Darreichungsform erscheint die TV-Mini Serie ebenfalls als Video on Demand-Option im Internethandel. Dort dann auch – wie zum Beispiel bei Amazon prime der Fall – in High Definition Bildern. Hier hingegen noch nicht, was angesichts der hier aufgetanen Leistung nicht großartig vermisst wird. Zufrieden war ich mit der gesamten Grundwirkung, die für mich sehr authentisch und klar daherkommt, vom Ausdruck her. Kombiniert wurden dazu verschiedene Elemente, und das Ergebnis geht auf. Plastizität ist in Ordnung, die Ausleuchtung und der Grad an Detailzeichnung könnten höher ausfallen. Die Kompression ist gut soweit.
Atmosphäre erzeugen ist eine der Kern-Aufgaben eines Surround-Soundtracks. Nach Jahren hat sich herausgestellt, dass wir bei TV-Serien aus unterschiedlichen Gründen weniger erwarten können als bei großartigen Blockbuster-Titeln. Dennoch kann mit den vorhandenen Mitteln gut umgegangen worden sein, was eine hohe Qualität zur Folge haben könnte. Bei dieser Produktion ist der Ton gelungen, passt zum überwiegend digital-lästigen Inhalt und der recht frischen Inszenierung. Diese Fürsprecher stehen einem ansonsten hin und wieder etwas lustlos wirkenden Ton gegenüber. Deutsch und Originalton (Flämisch/Englisch/Deutsch) gibt es in DD 5.1.
[Fazit]
Inhaltlich will ich gar nicht viel verraten, das wäre falsch. Eines jedoch: diese TV-Produktion in 8 Folgen ist keine Ode an das kriminelle Dasein, sondern ein knallhart erzählter Episoden-Thriller mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. Mir gefiel das Programm vom Inhalt sowie der Ausführung her gut. Die beiden enthaltenen DVDs des Sets bieten eine solide technische Abbildung, beinhalten jedoch nebst 370 Minuten Laufzeit nichts weitere an. 8 Episoden zu jeweils rund 45 Minuten, das war’s dann auch. Diese Standard Definition Veröffentlichung ist die einzige auf einem optischen Datenträger bislang. Erhältlich seit Ende Mai zu rund 20,- Euro.
Andre Schnack, 20.07.2021
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